Problem von Tobias - 24 Jahre

Muss was verändern, vll habt ihr Tipps :)

Hallo KuKa-Team,

erstmal will ich euch ein Lob für eure Arbeit aussprechen, ich find es klasse welche gute Arbeit ihr leistet.

Ich wollte mich mal an euch wenden, weil ich mal Tipps von Menschen außerhalb meines Freundeskreises und meiner Familie bräuchte und ich mir denke das es anderen genau so geht wie mir und ihr somit auch gleichzeitig den Menschen helfen könnt.

Kurz so einen Einblick in mein Leben und wie es sich so bis heute entwickelt hat in einer Kurzfassung.

Eigentlich haben die Probleme denk ich mal in der Schulzeit angefangen so in der 7 Klasse, ich war damals auf einer Hauptschule und somit vollkommen fehl am Platz, ich hatte immer super Noten und habe dann auch mit 1,7 abgeschlossen. Das ist allerdings ein riesiges und dummes Problem, ich hab halt in eine Hauptschule nicht hineingepasst was dazu führte das ich leider keinen Anschluss fand im Klassenverbund was sich zu Mobbing mit Beleidigung und körperlicher Gewalt entwickelte. Ich war halt eher der ruhige Typ und konnte mit meinen Klassenkameraden nichts anfangen, wir hatten ja auch verschiedene Interessen und so weiter. Das ging dann so circa bis zu 9. Klasse. Beendet hab ich die Situation dann weil ich mich gewehrt habe, auf gut Deutsch ausgedrückt ich hab dem Hauptinitiator der ganzen Mobbing-Sache auf die Fresse geschlagen. War nicht die feine englische Art aber geholfen hat es. Dummerweise waren die Narben halt dann schon so Tief das ich sehr schwer Vertrauen in andere, vorallem männliche Kollegen, habe. Das ist größtenteils heute auch noch so geblieben.

Nach der Hauptschule habe ich dann die Mittlere Reife nachgeholt, das war der beginn in die beste Zeit meines Lebens. Am Anfang war ich natürlich immer noch skeptisch schließlich hab ich keine guten Erfahrungen mit meiner bisherigen Schulzeit gemacht und es war schließlich eine ganz neue Klasse, mit Leuten die ich nicht kenne und ich bin mit zwei monatiger Verspätung in die Klasse gekommen, da ich nach der Hauptschule gemeint hab das ich unbedingt eine Ausbildung machen müsste, war ne super Idee von mir aber ging ja nochmal gut aus. :D Fakt war dann ich kam in die Klasse und alles war nach kurzester Zeit super. Die Klassenkameraden waren alle super nett und ich wurde sofort in die Klassengemeinschaft aufgenommen und ich durfte einfach so sein wie ich wollte und konnte ohne Angst in die Schule gehen, ich hab mich stellenweise sogar darauf gefreut. Dort hab ich auch meinen besten Kumpel gefunden und ich wir sind immer noch befreundet. Ein großer Gewinn. Die 10. Klasse ging leider viel zu schnell vorbei und man verlor sich leider bisschen aus den Augen. Allerdings ging es dann eigentlich nur noch Berg auf.

Nach der Realschule hab ich keine Experimente mehr gewagt und hab gleich mein Abitur nachgeholt, na gut zuerst war ich noch auf der falschen Schule und hab diese nach einem Jahr verlassen, auch wieder weil ich halt wieder der Außenseiter dort war, man hat mich zwar in Ruhe gelassen aber ausgekommen bin ich mit den Leuten leider nicht und freunde hab ich auch keine gefunden. Der einzige Grund warum ich in dem Jahr nicht wieder Kaputt gegangen bin wie damals in der Hauptschule lag daran das mein Privatleben immer noch super war, man kann fast schon sagen fantastisch. In dem Jahr hab ich meine erste Freundin kennengelernt, ganz zufällig im Freibad, mit meinem Kumpel hab ich einiges erlebt und alles war okay. Gut die erste Liebe hat nur 1 1/2 Monate gehalten, aber egal das Eis war gebrochen ich hab herausgefunden das ich doch was zu bieten hab und mich doch Frauen attraktiv finden und nicht nur verarschen oder aus Angst selber Mobbingopfer zu werden mich ignorieren.

Weiter ging es in nach dem Jahr auf ein anderes Gymnasium, mit meinem besten Kumpel mit im Gepäck weil er auf seiner Schule auch nicht zufrieden war und es lief super. Wieder genau so viel Spaß wie damals in der 10. Klasse. Bei mir Privat lief es immer noch super, der Freundeskreis vergrößerte sich leicht, ich hab meine zweite Freundin kennengelernt, natürlich wieder durch zufall. Die Beziehung hielt dann auch schon 9 Monate ging dann auch nur zu Ende weil ihr Vater halt nicht wollte das sie einen Freund hat und wir uns deswegen immer nur heimlich getroffen hatten. Wir sind dann zu dem Entschluss gekommen das es besser ist das wir uns trennen weil ihr Vater uns natürlich auch immer mehr auf die schliche gekommen ist und sie somit auch Probleme zuhause bekommen hat. Meine dritte Freundin hab ich dann auf dem Gymnasium kennengelernt, sie saß das ganze Schuljahr hinter mir und irgendwann hat es halt zwischen uns gefunkt, die Beziehung war die Beste wir haben viel zusammen erlebt waren ne super Zeit, man kann auch sagen das war die erste richtig große Liebe. Nach knapp zwei Jahren haben wir uns dann halt leider doch getrennt weil wir uns irgendwie auseinander gelebt hatten, daran beteiligt war das ich eine Ausbildung angefangen hatte und sie nochmal die 12. Klasse wiederholt hat, da sie ihre Abiturnote verbessern wollte. Das hat unsere Beziehung dann wegen diverser Gründe die daraus resultiert haben getötet.

Dann war die Hochzeit leider langsam vorbei und alles hat angefangen so zu werden wie es heute ist.

Nach der Trennung war ich natürlich das erste mal auch ziemlich geknickt, hab ja schließlich auch meine erste große Liebe verloren und mir fehlten auch die Leute aus der Schule, da das Leben jetzt natürlich deutlich unspektakulärer verlief. In der Schule hatte man immer gleichaltrige um sich herum und es war immer was los. Bei der Arbeit hat man nur ein paar Kollegen und eben seinen Freundeskreis. Ich hab eine Ausbildung in einer Stadtverwaltung nach der Schule begonnen und der Altersdurchschnitt ist auf Stadtverwaltung leider sehr hoch, das hat bedeutet das ich keine Freunde mehr dort gefunden habe, ich bin zwar mit allen gut ausgekommen und war sehr beliebt bei den Kollegen aber man hat halt außerhalb der Arbeit mit keinem mehr etwas unternommen, zu Schulzeiten gab es das nicht, es gab immer einen Geburtstag auf dem man eingeladen war oder die Klasse hat sich irgendwo getroffen. Das alles war jetzt weg und mein leben wurde zunehmend langweiliger. Ich war zwar immernoch recht zufrieden, meine Freunde waren ja noch da mit denen ich noch am Feierabend und vorallem an Wochenende etwas unternommen habe aber das war natürlich kein vergleich zu früher. Aber wenigstens noch ok. In Liebesdingen lief es auch nicht mehr so gut, mit meiner vierten Freundin ging es nur 1 1/2 Monate und ich muss sagen warum wir zusammen waren weiß ich bis heute nicht, aber jeder macht mal Fehler. Dann nach einem Jahr als Single hab ich mir dann den größten Fehler meines Lebens ins Haus geholt und damit kommen wir eigentlich so langsam zu meinen heutigen Problemen. Meine fünfte Freundin hab ich ebenfalls wieder durch Zufall in einer Bar kennengelernt. Am Anfang war alles noch okay, aber noch 2 Monaten Beziehung zeigte sie langsam aber sicher ihr wahres Gesicht. Es hat damit angefangen das die liebe, süße, nette Frau die ich kennengelernt habe sich zu einer von wut zerfressenen Frau entwickelt hatte die angefangen hat sich bei jeder Kleinigkeit mit mir zu streiten. Irgendwann wurde sie dann von ihren Freundinnen verlassen, damals wusste ich ja noch nicht warum, jetzt weiß ich es, aber das hat sie weiter zerstört und ich musste darunter leiden, damals war ich natürlich schon für sie da hab sie getröstet etc. damals war ich auch noch verliebt, mich hat es dann auch schockiert als sie mir erzählte sie wollte sich schon das Leben nehmen und so weiter, sie entwickelte meiner Meinung nach auch eine schwere Depression die in regelrechten downphasen mit Heulkrämpfen ausartete in denen ich sie nicht mal mehr beruhigen konnte. Immer kam sie auch daher mit irgendwelchen neuen männlichen Klassenkameraden mit denen die sich dann angefreundet hatte, ich natürlich erstmal Eifersüchtig weil sie vieles gar nicht erzählte was sie mit denen unternommen hat und mich sogar wegen ihnen des öfteren versetzt hat. Am Ende der Beziehung hab ich dann auch mitbekommen das sie mich mit denen halt auch betrogen hat. Trennen konnte ich mich erst nach 2 Jahren. In diesen zwei Jahren war ich wegen ihr so unter Stress das ich körperliche Probleme in Form von Schwindelanfällen bis hin zu Panikattacken entwickelt. Die Beziehung war für mich eigentlich schon nach einem halben Jahr vorbei, allerdings konnte ich mich nicht trennen, erstens hatte ich Angst das sie sich was antut und zweitens wollte ich nicht schon wieder eine Beziehung in den Sand setzen.

Die Trennung klappte dann doch noch aus dem Grund, weil ich zu Studieren begonnen habe und somit räumlich von ihr getrennt gewesen bin. Tränen sind bei mir keine geflossen, ich war selber überrascht von mir aber das hat mir dann doch gezeigt das es die richtige Entscheidung war und ich sie sowieso nicht mehr geliebt habe.

Danach hab ich gedacht endlich wird wieder alles besser. Tja so kann man sich irren. Alles wurde nur noch schlimmer. Zuerst war alles super, auf der Hochschule hatten ich einen super Kurs, mit meiner WG hab ich mich super verstanden und sogar meine Freunde daheim hab ich nicht vernachlässigt. Dann hat das Unglück seinen Lauf genommen. Mein bester Kumpel, leider bis heute noch ohne feste Beziehung, hatte die super Idee sich in meine oben erwähnte Exfreundin zu verlieben und das obwohl er genau wusste wie sie war, ich hab ihm ja alles erzählt. Somit hab ich für einige Zeit meinen ganzen Freundeskreis zuhause verloren weil sie lieber etwas mit meiner Exfreundin unternommen haben ich natürlich nix mehr von ihr wissen wollte. Das hat mich ziemlich runtergezogen. Schließlich hab ich jede Menge mit denen erlebt und nun lassen sie mich zuhause vergammeln. Die Sache hat sich dann verändert als meine Exfreundin meinen Kumpel einen Korb gegeben hat. Er war dann dummerweise ziemlich depressiv, weil er in seinem Leben nur Körbe bekommen hatte und er es sich immer mehr zu Herzen nimmt. Ich war halt immer noch verletzt auch wenn danach unsere Freundschaft wieder so war wie früher. Allerdings lief es dann bei mir richtig schlecht.

Ich hab mich über beide Ohren in eine Studienkollegin verliebt, sie war damals meine absolute Traumfrau, lief eigentlich richtig gut wir haben viel unternommen wir sind sogar ausgegangen, jeder meiner Freund war schon der Meinung das es sicher etwas wird und ich hab mich auch schon gefreut endlich wieder jemanden gefunden zu haben der "normal" ist. Allerdings kam dann das böse erwachen als sie mir einen Korb über facebook gegeben hat und ich schweren Liebeskummer hatte. Nix machte mehr einen sinn ich war nur noch Traurig und schwerstens Enttäuscht. Nichts scheint besser in meinem Leben zu werden. Bei meinen anderen Studienkollegen im Kurs war ich dann auch unten durch, weil ich mich von beginn des Studiums an nur mit ihr abgegeben habe und somit keine Freundschaften mit den anderen geschlossen habe. Somit stand ich an der Hochschule ganz alleine da und ich war wieder der Außenseiter, das erste mal seit der 7 Klasse. Mein Problem war dann auch das ich kein Selbstvertrauen mehr hatte und mich dann schwer getan hab mit den männlichen Kollegen zu vertrauen und Freundschaften mit ihnen einzugehen. Für mich war auf einmal wieder alles wie damals an der Hauptschule. Ich zerfloss auch immer mehr in Selbstmitleid konnte mich über nichts mehr freuen und das Studium verlor dann vollkommen seinen Reiz als meine Traumfrau dann mit einem anderen Studienkollege aus meinem Kurs zusammen gekommen ist und ich es jeden Tag mit ansehen musste. Ab dem Zeitpunkt ging es mit mir nur noch Berg ab.

Das Glück hatte mich verlassen. Ich lerne irgendwann in den Semesterferien dann doch wieder eine Frau kennen als es mir etwas besser ging nur funktionierte das auch nicht und ich bekam den zweiten Korb. Meine Enttäuschung wurde immer größer und mir ging es zusehens schlechter. Wieder bekam ich Schwindelanfälle und mein Studium wurde immer mehr zur qual, was auch damit zusammenhing da ich meine Studienkollegin nicht vergessen konnte und es mir immer mehr das Herz brach sie ja dann glücklich jeden Tag sehen zu müssen. Irgendwann nach einem Nervenzusammenbruch hab ich dann die Notleine ziehen müssen und hab das Studium und somit meinen Traum begraben. Besser ging es mir zwar noch nicht aber ich war wieder Zuhause bei meinen Freunden und musste mir das Drama an der Hochschule nicht mehr ansehen.

Ich hatte auch dann das große Glück das ich wenigstens gleich eine neue Arbeit gefunden zu haben die mir richtig gut gefällt. Es schien wieder etwas bergauf zu gehen.

Nur vor Kurzem schlug das Schicksal wieder zu. Mein Freundeskreis besteht aus zwei Männern und einer Frau. Mein bester Kumpel meinte nun sich in unsere gemeinsame Freundin zu verlieben und sie hat ihn eben abgelehnt. Nun ist er wieder sehr sehr depressiv und unser Freundeskreis zerbricht.

So okay nun genug von der Vorgeschichte. Jetzt zu meinen fragen an euch.

Was mich sehr frustriert ist das ich nun schon seit einer Ewigkeit Single bin, das ihr mir da nicht Helfen könnt weiß ich, allerdings wisst ihr vielleicht Rat wie ich doch trotzdem zufriedener mit dem Alleinsein klar komme weil das zerfrisst mich zurzeit fast am meisten. Ich war einfach schon ewig nicht mehr alleine und weiß irgendwie nicht viel mit mir anzufangen. Wenn ich dann mal wieder selber richtig zufrieden mit mir bin wird die Richtige schon wieder kommen. :)

Dann wir ihr schon lesen konntet fühle ich mich zur zeit wieder zurückversetzt in die 7. Klasse als ich ein Außenseiter war ohne Selbstvertrauen und mit dem Problem das ich Männern nicht vertraue und ich bin auch sehr unkommunikativ geworden aus Angst ich könnte etwas falsches sagen und die Leute lachen mich aus oder halten mich für einen Idioten. Habt ihr mir da vielleicht noch einen Ratschlag wie ich das wieder in den Griff bekomme, mich nervt das gewaltig. Immer meine ich andere seien viel Interessanter als ich und erleben so viel, dabei stimmt das nicht, nur das Gefühl bekomme ich nicht los.

Dann würde ich mich freuen wenn ihr noch einen Tipp habt wie ich meinen besten Kumpel wieder auf die Beine bringe, er wird zunehmend depressiver und das nur weil es bei ihm und den Frauen nicht so läuft wie er will. Ich kann es echt nicht mehr mit ansehen wie er immer mehr und mehr zerbricht, weil leider läuft sein restliches Leben auch nicht mehr so gut wie es eigentlich sollte.

Tut mir leid das der Text nun so lange geworden ist und sollte er irgendwie unzusammenhängend oder wirr sein, sorry ich hab jetzt zwei Stunden dran geschrieben und zwei Pausen dazwischen gemacht, kann sein ich hab den Faden verloren.^^ Ich hoff trotzdem er ist verständlich und ihr könntet mir ein Paar Tipps geben. Geholfen habt ihr mir jetzt schon, tat auch mal gut das alles runterzuschreiben.

Ich bedanke mich bei euch schon mal im Voraus. Macht immer weiter mit eurer Arbeit und ich hör hoffentlich bald von euch.

Ciao Tobias

Florian Anwort von Florian

Hallo Tobias


Danke das Du Dich mit Deinem Problem an uns wendest.

Das was Du uns alles über Deine Vergangenheit geschrieben hast und die Art wie Du es geschrieben hast, verrät mir, dass Du Deine Vergangenheit noch nicht überwunden hast. Das was Du alles erlebt hattest macht Dir Heute noch Sorgen und bereitet Dir gewisse Ängste über Deine Zukunft. Deine Frust darüber jetzt länger Single gewesen zu sein, rührt daher, dass Du Dich permanent selbst daran erinnerst wie es vor knapp einem Jahrzehnt war, nämlich in der 7. Klasse, als Du Dich auch schon alleine und Einsam gefühlt hattest. Dies bereitet Dir Angst, wieder so zu werden wie Du damals warst: verschlossen, schüchtern und zurückhaltend, also genau das was nicht hilfreich bei der Suche nach einer neuen Beziehung ist. Du blockierst Dich somit selbst, durch längst vergangene Erlebnisse die mit Deiner heutigen Situation und auch Deiner heutigen Persönlichkeit nichts zu tun hat.

Dein Grundproblem ist also nicht das Du gegenwärtig Single bist. Das Problem ist auch nicht das Du Dir Sorgen deswegen machst. Das Problem ist, dass Du Dein gegenwärtiges Leben mit etwas vergleichen willst, was sich nicht miteinander vergleichen lässt - nämlich Deiner Vergangenheit.
Die Vergangenheit ist längst geschehen und kommt nie wieder. Die Vergangenheit hat komplett andere Voraussetzungen als Deine Gegenwart. Das bedeutet auch, dass in vermeitlich ähnlichen Situationen etwas vollkommen anderes herauskommen kann und das die Zukunft somit ungewiss ist.
So weißt Du heute, dass Du Beziehungen führen kannst, das Dich Freuen respektieren und lieben können genauso wie Du auch weißt, dass Beziehungen sicherlich niemals ewig andauern werden, sie vergänglich sind. Das alles sind Erfahrungen und Prägungen, die Du in der 7. Klasse noch nicht hattest. Damals wusstest Du noch nicht welche Qualitäten Du besitzt, warst vielleicht auch etwas naiv, fühltest Dich von anderen ausgeschlossen. Heute weißt Du welche Qualtäten Du hast, Du kannst Situationen besser beurteilen und kannst Dich mit Freunden und Arbeitskollegen unterhalten. Der Vergleich Deiner jetztigen Situation und Deiner jetzigen Persönlichkeit, mit der Situation und der Persönlichkeit aus der 7. Klasse ist somit vollkommen hinfällig und nicht zuletzt auch sinnlos. Es bereitet nur Sorgen und Ängste, die zwar den Zweck besitzen die bestmöglichste Zukunft zu erreichen, die allerdings die neue Situation nicht neu bewerten sondern nur auf Vergangenheiten und dem damaligen Scheitern beruhen. Sie können somit auf Deine gegenwärtige Situation nicht optimal reagieren, da sie das neue Wissen gar nicht nutzen.

Um optimal handeln zu können und genau das zu erleben, was Du eigentlich erleben willst, ist das Nachdenken über die Vergangenheit und die Fehler die damals vielleicht gemacht worden sind, nicht hilfreich. Hilfreich ist es stattdessen sich auf etwas zu besinnen was im Gegenwärtigen geschieht und das nicht auf Basis dessen zu bewerten, was längst vergangen ist. Ich spreche hier von einer vollkommenen Konzentration auf das Hier und Jetzt, also genau auf diesen stattfindenen Moment in dem Du handeln kannst. Nicht die Vergangenheit und auch nicht die Zukunft sind wichtig, beides sind Zeitformen in denen Du nicht handeln kannst die Du nicht kontrollieren kannst, aber in denen sich Ängste, Sorgen und Erwartungen formieren, also das was Dich hemmt und blockiert.
Das besinnen auf das Gegenwärtige und das Wahrnehmung nur dieses einen Zeitpunkts hilft dabei alles unerwünschte und alles hinderliche zu erlöschen. Sie verschwinden einfach aus Deiner Vorstellung und damit auch aus Deinen Handlungsmustern. Deine Handlungen sind dann sorglos, gelassen und angstfrei. Jede Handlung basiert dann nur auf Grundlage der gegenwärtigen Situation, Deiner gegenwärtigen Persönlichkeit und Deinen gegenwärtigen Fähigkeiten.


Um dieses Handeln zu erreichen, musst Du Dein Bewusstsein nur auf den gegenwärtigen Moment richten. Du konzentrierst Dich auf etwas was in diesem Moment geschieht ohne bewusst eingreifen zu wollen. Du hörst auf damit die Situation bewerten zu wollen und aktiv eine Handlung ausüben zu wollen. Du überlässt alles Deinem Unterbewusstsein und stellst Dein Bewusstsein als einen stillen Beobachter zurück, der die gegenwärtige Situation und Dein unterbewusstes Handeln einfach nur beobachtet und dabei nicht in Gedanken in die Zukunft oder die Vergangenheit blickt. Es gibt nur die gegenwärtige Situation, so wie Du gegenwärtig nur liest.
Es kann hilfreich sein sich dabei zunächst nur auf etwas bestimmtes zu kontentrieren: Die Atmung, der Herzschlag, Deine Bewegungen, das Ticken einer Uhr, die Rascheln von Blättern im Wind, der Fluß des Straßenverkehrs usw. Alles was in der Gegenwart passiert eignet sich dafür, sich darauf bewusst zu konzentrieren. Wenn diese Konzentration nachlässt, konzentrierst Du Dich auf etwas anders. Dein Unterbewusstsein macht den Rest und damit meine ich den kompletten Rest.

Das Unterbewusstsein ist sehr stark bedürfnisorientiert. Es erfasst alles was der Körper gerade braucht und findet Wege dies zu bekommen. Jedesmal wenn der Körper seine Bedrüfnisse befriedigt, egal ob es Essen, Trinken, Schlaf, Unterhaltung, Gesellschaft oder sonst etwas darstellt, werden Glückshormone freigesetzt. Diese sorgen dafür das Du Dich glücklich und zufrieden fühlst.
Das Bewusstsein wiederum ist dazu ausgelegt die Dinge zu bewerten. Ohne das Bewusstsein würden wir nicht unterscheiden zwischen gut und böse, zwischen richtig und falsch oder zwischen sympathisch und unsympathisch usw. Das Bewusstsein ist orientiert darauf, dass Unterbewusstsein auf zukünftige Situationen vorzubereiten, indem er die vergangenen Erlebnisse und Bewertungen dazu verwendet. Somit sorgt das Bewusstsein für Angst, Sorgen, Erwartungen und Wünsche. Er ist quasi der Spaßkiller der beiden, das meint rational zu sein ohne die gegenwärtige Situation genau zu kennen.

Durch die Konzentration des Bewusstseins auf die Gegenwart, sorgst Du dafür, dass Dein Unterbewusstsein freie Hand erhält und genau das tun kann was er für richtig hält. Das bedeutet der erfüllt Deine Bedürfnisse, in der Regel so schnell wie möglich bzw. wenn sich Möglichkeiten dazu ergeben. Dein Bewusstsein wiederum wird durch diese Konzentration dazu angehalten, diese Handlungen nicht zu bewerten sondern nur zu beobachten. Er sorgt somit während der Handlung nicht mehr dafür, dass sich irgendwelche Ängste oder Erwartungen breit machen und das eigene Handeln in Frage stellen. Sondern es sorgt für einen freien Fluß der Handlung und damit für die Erfüllung der Bedürfnisse.

Die Folge ist: Jede Handlung die ein Bedürfnis befriedigt sorgt für ein Gefühl der Freude, des Glücks und der Zufriedenheit. Alle Entscheidungen fallen leichter, Du handelst spontan, im Einklang mit Deiner körperlichen und geistigen möglichen Leistung und somit effektiver. Alles erscheint nun richtig, nichts mehr falsch. Die Sorgen verschwinden genauso wie die Ängste. Es ist ein Gefühl von absoluter Freiheit, obwohl die Kontrolle dem Unterbewusstsein überlassen wurde.
Dies wirkt sich auch auf Deine Wirkung auf andere aus. Du wirkst gelassener, zugleich aber auch selbstsicherer und beharrlicher. Dein Auftreten wird sicherer, Dein Gang aufrechter und in Gesprächen fängst Du an das Thema vorzugeben, selbst wenn Du Dich dort immer untergeordnet hast. Beim sprechen findet auch kein langes nachdenken mehr darüber statt was Du sagen sollst oder was andere erwarten, Du sprichst mit anderen genauso spontan wie Du das Gespräch auch spontan anfängst und aufhören wirst.


Alles das bedarf nur eines: Die Konzentration Deines Bewusstseins auf die Gegenwart und die Zurückhaltung bei der Bewertung. Diese simple Methode hilft Dir über alle Probleme hinweg. Den Probleme werden dann anders wahrgenommen. Es sind dann einfach nur Situationen. Die Lösungen dazu sind einfach nur Handlungen. Alles verläuft komplett automatisch. Es gibt keine richtigen und keine falschen Entscheidungen oder Handlungen mehr und die Gegenwart fühlt sich vollkommen perfekt an, so wie sie ist.
Diese Methode kann sehr effektiv sein, umfasst aber natürlich dafür das ganze Lebensumfeld und benötigt ein wenig Übung. So kann es am Anfang natürlich passieren, dass die Gedanken immer wieder in die Vergangenheit oder Zukunft rutschen. Sobald das bewusst wird, heißt es einmal tief durchatmen und wieder auf das Gegenwärtige konzentrieren. Und es geht weiter.

Ich verwende diese Methode selbst. Sie half mir dabei Depressionen zu überwinden, Sinnlosigkeit zu füllen und gelassener zu werden. Bislang, selbst wenn ich sie noch nicht zu 100% beherrsche, konnte ich nur gute Ergebnisse damit erzielen. Ich bin mir absolut sicher, dass auch Dir das weiterhelfen wird. Es kann im Übrigen auch dabei helfen für Deinen Freund eine gute Lösung zu finden, wenn es nicht sogar schon selbst die Lösung ist, seinen Liebeskummer und seine Depression zu überwinden.

Ich wünsche Dir und auch Deinen Freund alles Gute und würde mich freuen wieder von Dir zu lesen.



Gruß

Florian