Problem von Anonym - 31 Jahre

Studium abbrechen?

Hallo liebes Kummerkastenteam,

eigentlich finde ich Eure Arbeit auch wirklich grossartig und ich selbst engagiere mich bei diversen Institutionen (das vorweg, bevor so etwas kommt wie: selbst nichts machen, aber rummeckern").

Bern, Deine Antworten finde ich immer sehr ausgeschmückt und für meinen Geschmack übertrieben, aber gut, das mag Geschmackssache sein, aber dass Du dem Ratsuchenden vorwirfst er wäre geldgeil und das im selben Atemzug mit dem Finanzsektort zu unterstellen grenzt an eine Frechheit!

Auch ich arbeite im Banking (Investementbanking), mag sein das ich geldgeil bin, ABER!! und das Wort bitte ich doppelt zu unterstreichen!! engagiere ich mich wie oben erwähnt und mir ist das Wohlergehen meiner Mitmenschen sehr wichtig, da ich es als meine soziale Pflicht ansehe, ein Stück meines Wohlergehens an Menschen weiterzugeben, welchen es eben nicht sehr gut geht. Gesundheitlich und fiananziell.

Daher bitte ich dringends davon Abstand zu nehmen Menschen, welche für den FInanzbereich arbeiten als Halsabschneider und schlechte Menschen darzustellen.

Das ist NICHT fair und grenzt an Unverschämtheit.

S.P.

Bernd Anwort von Bernd

Hallole.

Du hast Deinen Master auf einer englischen Privatschule gemacht! Und liest in meinen Antworten, was nicht da steht!
"Geldgeil"?
Ich hatte etwas über "Verdienst" und "Einkommen" geschrieben!
Es mag in unserer Gesellschaft vermessen sein! Aber wir sind langsam auf dem richtigen Weg! Mittlerweile werden "Schaulustige" bei Unfällen richtigerweise als "Sensationsgeile Gaffer" gekennzeichnet!
Wir haben die "Heuschrecken" als Parasiten zu bezeichnen gelernt!

Wer weiß, dass man etwa 5 Jahre lang in die eigene Lebensversicherung nichts anderes zahlt, als die Provision des Vermittlers?
Wer hat (zu den Zeiten, als "Disagio" auch noch bei privat genutzem Eigentum absetzbar war) dem Kreditkunden gesteckt, wie es nach den (damals üblicherweise) 5 Jahren Zinsbindung aussah? 100 T€, 10 % Disagio, 1 % jährliche Tilgung.
Wer hat wirklich gesagt, dass dann nach 5 Jahren mehr Schulden offen bleiben, als an Kredit jemals ausgezahlt wurde?
Und dass die Zweitfinanzierung teurer werden wird?
Wer im Investmentbanking macht sich auch nur einen Gedanken darüber, dass dieses ganze Spiel nichts anderes ist, als ein "Riesenumverteilungstopf"?
Es wird nichts geschaffen!
Der eigene Gewinn ist der Verlust des Anderen! Ohne Glückspielsteuern!
Wer sind die Verlierer?
Es gibt da einen alten italienischen Film: ein sehr reicher "schenkt" seinem Diener jedes Jahr eine Millionen! Unter der Bedingung, dass er spielt! Mit dem Schenker!
Das stochastische Gesetz der großen Zahlen!

Bei der Umstellung von DM auf Euro hatte ich mal nachgerechnet: die Kontoführungsgebühren stiegen um satte 30 %!

Als ich das meinem Kundenberater steckte, erzählte der mir etwas von "Erdnüssen".

Dass sich ein Banker allein durch die Umleitung der Abrundungsbeträge auf sein Konto (beinahe) zum Millionär gemacht hätte, hat uns dann sehr schnell von der "Erdnuss"-Betrachtung weggebracht!
Menschen, die übermäßige Gewinne im Finanzsektor machen sind keine schlechte Menschen!
Sie sind borniert und kurzsichtig!
Krank?
Und ich bin unverschämt!

Bernd