Problem von Anonym - 39 Jahre

ich kann meinem Mann nicht vertrauen

als ich 1988 das erste mal geheiratet habe,dachte ich es ist für immer,aber ich konnte in dieser beziehung einfach nicht mehr atmen und bin ausgebrochen. meine inzwischen fast 18 und 15 jährigen kinder sind bei mir geblieben und wir 3 haben zum ex mann bzw. vater einen superkontakt. er hat neu geheiratet und ich hatte fast 5 jahre eine neue partnerschaft. ich habe diesen neuen mann schon sehr geliebt,weil er mir ermöglichte freier zu atmen ein wenig an mich zu denken. ich habe mich sehr verändert,bin mehr raus gegangen,habe mich geschminkt,war im solarium,alles dinge die ich vorher nie tat. doch was am allerwichtigsten für mich war,ich habe es geschafft 20 kilo abzunehmen und fühlte mich so toll und attraktiv. blind vor liebe und in einer gewissen form von abhängigkeit,was ich heute so sehe,aber damals nicht wahr haben wollte, habe ich ertragen das mein neuer partner mich betrügt,sehr viel alkohol trank und in seinen rauschzuständen mir gegenüber handgreiflich wurde. als ich dann doch endlich mein altes selbstbewußtsein wieder fand und freunde an meiner seite hatte konnte ich mich von dieser last befreien. darüber bin ich so froh,denn ich hätte es nie zugelassen,das er meine kinder anfäßt und er tat es ja auch nie,aber die angst war da.wenn ich zur arbeit ging und als krankenschwester arbeite ich nun mal in 3 schichten, hatte ich ein schlechtes gewissen. doch das ist nun vorbei,er hat sich inzwischen unter alkohol totgefahren. ca 2 jahre war ich alleine und genoß das leben in vollen zügen.
heimlich habe ich mich mit männern getroffen,die ich auf einer datingline kennenlernte.meine kinder sollten es nicht merken ,denn ich wollte immer eine heile welt für sie haben. eigentlich war ich auf der suche nach einer großen liebe und nach geborgenheit,denn ich war nicht der mensch,der nur durch die straßen zieht und wechselnde partnerschaften liebt. doch manchmal habe ich diese treffen als einen art rache an alle männer die mir weh getan haben gesehen und mir nur das genommen was ich wollte und dann tschüß.darauf bin ich auch nicht gerade stolz.durch eine reihe glücklicher umstände,lernte ich meinen heutigen mann kennen. wir telefonierten beim ersten mal etwa 3 stunden miteinander .ohne uns gesehen zu haben,war da eine vertrautheit und so ein kribbeln im bauch wie bei einem teenager.3wochen später haben wir uns das erste mal gesehen.noch am selben abend blieb er bei mir und fuhr nur noch einmal in sein 600 km entferntes zu hause um sich abzumelden und kam dann wieder zu mir. es war so schön,alles wie ich es mir gewünscht habe und das tollste ,er war schon beim ersten gespräch ehrlich und sprach über seine zeit,wo er auf der suche nach liebe war und auch eine line besuchte und damit viele schulden machte. wir packten es an und fingen an die schulden abzuarbeiten. doch eines tages als dann zum nachtdienst gegangen bin und es vorher streß zwischen uns gab,ging er wieder auf die line.an seinem verhalten merkte ich es.das war dann 3 jahre nacheinander so. sicherlich waren wir beide beziehungsgeschädigt,doch ich suchte die fehler immer bei mir.gab mir für alles was passierte die schuld. verlor mein selbstbewußtsein,war nur nach außen so wie mich alle kannten.heimlich weinte ich sehr oft. fand mich häßlich,fett,einsam und wäre am liebsten vor den nächsten zug gesprungen.oft habe ich mir eingeredet,das es eine art strafe für mich ist,weil ich meinen kindern nicht den vater gelassen habe.manchmal war ich akut suizidgefährdet,konnte mir aber durch meine kinder halt verschaffen. wir hatten verbale auseinandersetzungen,haben aber nie aufgehört uns zu lieben.wenn ich am boden war,hat er mich eigentlich immer aufgefangen und versucht mir halt zu geben.manchmal war ich zu ihm mit meiner eifersucht auch sehr ungerecht und tat ihm weh. dafür hasse ich mich und ihn dafür das er durch seine erneuten anrufaktionen dieses mißtrauen ja erst geschürrt hat.was das anbetrifft,ist schon lange nichts mehr vorgefallen und wir haben vor einem jahr geheiratet.allerdings sitze ich nun von montag bis freitag abend alleine zu hause,da er in ......arbeitet und uns nur das wochenende bleibt,aber auch das durch mein schichtsystem sehr begrenzt ist. oft gibt es auch streit,weil ich jede kleinigkeit als unehrlichkeit ansehe und angst vor einer enttäuschung habe,dann gehen wir im streit auseinander und er steigt am sonntag mittag unglücklich in den zug.er sagt,das er nur mich liebt und unsere ehe retten will und sie nicht aufs spiel setzen will.das schlimme daran ist,das ich es ihm ja glaube,aber aus angst nicht in der lage bin es ihm zu zeigen.ich habe immer etwas dem entgegen zu setzen und weiß,das ich alles dafür tue unsere beziehung zu zerstören.genau das will ich ja nicht,denn ich liebe ihn sehr. gerne würde ich ihn in den arm nehmen,wieder mit ihm lachen und eigentlich nur glücklich sein. ich will so sein wie ich es früher einmal war,ein lebenslustiger selbstbewußter mensch.wie kann ich es nur schaffen meinem mann wieder zu vertrauen und mein lachen zurück zu gewinnen?
ich mag nicht mehr die starke spielen und heimlich weinen. ich brauche hilfe.

Anwort von Sabine

Hallo!

Du sollst auch gar nicht die Starke spielen. Du sollst Du sein, denn so hat Dich Dein Mann lieben gelernt. Du sollst ehrlich zu Dir selber sein und zu ihm. Wenn Dir danach ist zu weinen, dann nimm seinen Arm und weine und sage ihm, was Dich bedrückt. Nur so kann Dein Mann doch erkennen, was in Dir vorgeht und wie und wer Du bist. Du sollst ihm nichts vorspielen. Er hat schwache Stellen und Du hast schwache Stellen. Zu lieben und zu leben heißt auch sich mal fallen lassen zu können und nicht immer den Mann oder die Frau zu stehen. Er hat Dich geheiratet, weil er Dich liebt wie Du bist und Du,weil er ist wie er ist. Zeige ihm wie es in Dir aussieht und lass ihn so an Deinem Leben teilhaben. Du hast nichts falsch gemacht. Du bist damals aus der Ehe raus, weil es gefährlich wurde für Dich und Deine Kinder. Du hast instinktiv genau richtig gehandelt. Der alleinerziehende Weg ist schwer, dass weiß ich auch. Man muß nicht nur für sich denken, sondern auch immer für die Kinder mit. Nach Außen hin soll man immer die Starke spielen, damit man nicht unter die Räder kommt und man soll aufrecht gehen. Fallen lassen kann man sich als alleinerziehende Mutter oft nur in der Nacht, wenn die Kids schlafen und dann fallen die Tränen in das Kissen. Das ist auch gut so, denn so fällt die Last von einem ab und der nächste Morgen bringt Neues. Jetzt hast Du Deinen Partner, Deinen Mann und genau dafür ist er da. Du solltest auch, was das betrifft, ihn nicht ausschließen von Dir. Er spürt es, wenn Du anfängst ihn auszuschließen. Du solltest immer ehrlich und offen mit ihm über alles reden und Dich ihm anvertrauen. Dazu gehören nicht nur die schönen Dinge, nein, dazu gehören auch die schlechten Dinge und das, was einen bedrückt. Wie habt ihr euch mal geschworen: so, wie in guten und in schlechten Zeiten. Niemand verlangt von Dir perfekt zu sein. Ein Partner ist auch für Dich da um Dich aufzufangen. Mal er Dich und mal Du ihn. Rufe ihn an und sage ihm, dass Du ihn liebst, wenn Dir danach ist und lass es ihn wissen. ES wird ihm gut tun und Dir auch, denn Du bist dann ehrlich zu Dir. Spiele ihm nichts vor. Niemand verlangt von Dir immer stark zu sein. Ihr seit ein Team und dazu gehört es auch sich mal fallenlassen zu können.

Lieben Gruß