Problem von Abigail - 22 Jahre

Schuldgefühle wegen toter Mutter / Ist meine Familie verflucht?

Hallo ihr.
Als ich 9 war, kam ich in ein Heim mit meinen Geschwistern. Als ich 11 war, starb meine Oma. Drei Jahre später meine Mutter. Und 2012 dann, meine Tante. Ich hab so das Gefühl und Angst, dass alle drei Jahre jemand aus meiner Familie stirbt. Ich hab echt keine Verwandschaft mehr. Mein Vater wollte mich damals nicht aufnehmen.da er schon eine Familie hat. Ich hatte 2012 einen sehr schweren Autounfall. Ich hab angst, dass ich die nächste bin. (Vlt kennt ihr den Film "Final Destination, wo einer nachdem anderen stirbt.") Mir kommt es vor, als wenn es bei mir auch so wäre..was soll ich tun?
Und das andere ist so, ich kam von der schule und sollte mit meinen geschwistern zur ober nonne kommen da sie uns was mitteilen musste. Als ich mit meinen geschwistern vor der türe stand, sagte ich "bestimmt ist unsere mutter tot" meine geschwister schauten mich ziemlich geschockt an. Ich sagte nichts mehr. Als sie mit uns sprach, war es so. Ich fühle mich seitdem verantwortlich für den tot. Wenn ich das nicht gesagt hätte, könnte sie noch am leben sein. Hab deswegen angefangen mich zu ritzen. Des letzte mal war es so tief, dass ich bis zum fettgewebe geschnitten habe.
Habe derzeit einen freund (es läuft nicht gut) und kann mit ihm über sowas nicht reden. Er hat die narben gesehen und mir es verboten. Aber ich halte das nicht mehr aus, mich nicht mehr zu ritzen. Es hilft mir einfach..ich liebe es seitdem, mit blut zu spielen. Was soll ich nur tun? Ich kann darüber mit niemand reden. Die halten mich sonst für komplett krank..

Svenja Anwort von Svenja

Hallo Abigail,

es tut mir leid, dass Du das durchmachen musst.
Du solltest mit einem Therapeuten sprechen, denn er kann Dir helfen, wenn Du dich ihm anvertraust.
Schuld bist Du nicht, denn manche Menschen haben in der Tat manchmal so eine Ahnung, dass etwas Schlimmes passiert ist. An deiner Oma aber siehst Du doch, dass sie älter geworden ist. Du kannst als Verwandte eigentlich die Krankenberichte bzw. Todesurkunde anfordern und nachschauen, was die Todesursache war. Wenn es eine Krankheit war wie Krebs, Aneurysma, etc. frag einen Arzt, was davon erblich ist und in welchen Abständen Du dich untersuchen lassen solltest.

Ich kenne den Film, aber kennst Du das Phänomen, wenn man das Gefühl hat verfolgt zu werden? Man steigert sich hinein und hört plötzlich tatsächlich Schritte oder man sieht auf einmal einen Schatten. Das ist auch mit vielen anderen Dingen so. Du beschäftigst dich damit stark, auch unterbewusst, bist unkonzentrierter und erwartest, dass etwas passiert und dann passiert es auch. Die Psyche hat einen starken Einfluss, deshalb ist es auch so wichtig, rechtzeitig einen Therapeuten aufzusuchen. Wie der Arzt für körperliche Beschwerden zuständig ist, so ist der Therapeut für seelische/psychische Beschwerden zuständig. Beides ist sehr wichtig, damit es uns gut geht. Wir finden dadurch zu uns selbst und es stärkt auch unser Selbstbewusstsein, wenn wir Probleme mit einem Profi besprechen.
Psychologen sind wie Ärzte in der Ärztekammer angemeldet, also seriös und bewiesen hilfreich.
Bitte nimm diese Hilfe wahr und versuche es wenigstens.

Wünsche Dir alles Gute und Du hast wirklich keine Schuld!