Problem von Fiona - 14 Jahre

Kein sinn mehr

Hallo,
ich weiß nicht genau wie ich das hier genau ausdrücken soll, aber ich versuche es einfach...
Meine Probleme haben so richtig erst ca vor einem halben Jahr angefangen. Ich bin irgendwie ziemlich unglücklich geworden weil ich mit einer Freundin ziemlich Streit hatte und auch sonst das Gefühl hatte, dass sich alle meine Freunde von mir entfernen. Ich hab mich nie hübsch gefühlt oder beliebt! Dann fingen in der Zeit auch richtig schlimme streitereien mit meiner Mutter an, bei denen ich mich ca 2 Wochen in mein Zimmer eingeschlossen habe und nicht mehr mit meiner Familie geredet habe. Da hab ich dann auch angefangen mich zu ritzen. Das aber nur 4 mal... Ich habe es meiner Mutter dann so halb erzählt, aber so wirklich ist sie nicht darauf eingegangen. Und dann kam die Essstörung... Ich aß 3\4 tage nichts und aß dann unglaublich viel.. Dazu kommen (glaube ich) depressionen.. Ich fühle mich so unglaublich traurig und denke oft darüber nach ob es überhaupt Sinn macht zu leben. Ich habe 11kg abgenommen und niemandem ist es aufgefallen. Ich war beim Arzt und selbst dem ist nicht aufgefallen dass ich ritznarben habe. Bisher ist überhaupt niemandem aufgefallen dass es mir schlecht geht... Im Moment esse ich sehr viel und habe wieder 5kg zugenommen obwohl ich es hasse!! Ich kann nicht mehr. So kann mein leben doch nicht weitergehen! Könnt ihr mir bitte bitte irgendwie helfen?

MichaelaS Anwort von MichaelaS

Liebe Fiona,

du scheinst unter deiner momentanen Lebenssituation wirklich sehr zu leiden und hast auch schon eine Menge durchgemacht. Wenn ich das richtig verstehe, würde ich sagen, dass du dich zurzeit einfach sehr alleine fühlst. Du schreibst, dass niemand auf dein Problem mit dem Ritzen eingegangen ist und anscheinend bis jetzt auch keiner bemerkt hat, dass es dir mit dem Essen und auch allgemein alles andere als gut geht.

Dieses Gefühl, allein zu sein kann ich sehr gut verstehen. Oft wünscht man sich nichts mehr als dass irgendjemand erkennt, wie du dich fühlst, auf dich zukommt und einfach für dich da ist. Dann wartet man auf diesen Moment und fühlt sich umso verlorener und enttäuschter, je länger nichts dergleichen passiert.

Leider ist es oft so, dass man auf Hilfe von außen hofft und irgendwann denkt, vergessen worden zu sein, wenn diese Hilfe nicht kommt. Deshalb ist es wichtig, in einem solchen Moment alle Kraft zusammenzunehmen und selbst den ersten Schritt zu wagen.
Liebe Fiona, ich bin mir ganz sicher, dass es Menschen gibt, die dir wirklich helfen möchten, wenn du ihnen zeigst, wie schlecht es dir geht. Oft denkt man, dass andere längst merken müssten, wie elend man sich fühlt. Dabei fehlt nur noch der letzte entscheidende Schritt, damit die anderen in deine Seele schauen und deinen Schmerz erkennen können.

Ich war selbst einmal in einer ähnlichen Situation, und mir hat es damals sehr geholfen, all meinen Mut zusammen zu nehmen und eine Beratungsstelle aufzusuchen. Dort konnte ich mein Herz ausschütten und habe gute Ratschläge bekommen, wie ich in Zukunft mit meinen Sorgen umgehen kann und wie ich mich anderen anvertrauen kann.

Ich möchte dir zum Beispiel die Beratung der Caritas vorschlagen:
http://www.caritas.de/hilfeundberatung/onlineberatung/kinderjugendelternfamilie/kinderundjugendliche

Du kannst dort eine anonyme E-Mail hinschicken, aber auch zu einer persönlichen Beratung gehen. Wenn du dem Link oben folgst und auf der Website "Beratung vor Ort" auswählst, kannst du Beratungsstellen in deiner Umgebung finden.

Ich möchte dir sehr ans Herz legen, es zumindest einmal zu versuchen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das wirklich weiterhelfen kann.

Liebe Fiona, ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles Gute! Dein Leben muss nicht so weitergehen, wie es jetzt ist. Es kann sich hier noch vieles zum Guten verändern, nur Mut!

Alles Liebe,
Michaela