Problem von Kathrin - 33 Jahre

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Hallo,
ich möchte Dir gern ein Feedback schreiben und gleichzeitig einen Erfahrungsbericht. Vielleicht kann ich Dir damit ein bisschen Mut machen, aber Dana hat schon recht: Ob ich Dir damit Mut machen kann und vielleicht zum ersten kleinen Schritt in die richtige Richtung ermuntern kann, entscheidest zu 99,9 Prozent DU!

Ich habe seit meiner Kindheit und Jugend depressive Phasen, schon als Kind habe ich gedacht, dass es eigentlich besser wäre zu sterben. Als Jugendliche hatte ich Bulimie und noch als Erwachsene habe ich mich selbst verletzt. Ich konnte mich nie annehmen, wie ich bin, fand mich immer zu dick, zu unbegabt, zu plump, hielt mich selbst für einen Versager. Es waren Phasen voller Selbsthass dabei. Und es ging auch wirklich einiges schief in meinem Leben. Als sich mein damaliger Freund vor ca. 2 Jahren von mir getrennt hat, habe ich mich in Allem bestätigt gefühlt und bin in das schwärzeste Loch gefallen, was man sich vorstellen kann.

Mit dem letzten Rest an Überlebenswillen habe ich mir dann eine Psychotherapeutin gesucht. Auch das war verdammt schwierig und mit Stolpersteinen versehen. Ich bin erst an Therapeuten geraten, wo die Wellenlänge absolut nicht gestimmt hat, die mir ihre eigenen Probleme erzählt haben oder mich nach einem Termin fallen gelassen haben, wie eine heiße Kartoffel. Doch ich bin irgendwie dran geblieben. Und seit Juni letzten Jahres habe ich die beste Therapeutin gefunden, die man sich vorstellen kann.

Und ich will Dir nichts vormachen: Auch diese Therapie kostet verdammt viel Mut und es geht immer mal wieder 2 Schritte zurück. Aber weißt Du was: Ich bin heute richtig stolz auf mich. Trotz aller Niederlagen und Rückfälle bin ich dran geblieben. Und es ist auch heute noch nicht alles toll (das wird es auch niemals sein), aber wenn ich die heutige Zeit vergleiche mit der Zeit noch vor einem Jahr - das ist unglaublich. Ich habe mich selbst ein großes Stück wiedergefunden. Ich traue mich wieder, meine Kreativität zu leben, ich male und schreibe wieder. Ich habe eine Reha gemacht. Ich habe mir auf Arbeit Hilfe gesucht. Und ich merke immer wieder: es gibt so viele Leute, die mich wirlich mögen, die gerne mit mir zusammen sind. Manchmal kann ich das selbst kaum begreifen, aber die können sich doch gar nicht alle täuschen.

Und ich habe begriffen: Nur ich selbst kann mein Leben gestalten. Nur aus meiner Mitte heraus, im Einklang mit mir selbst, kann ich mein Leben leben. Und das verändert alles. Auch das Umfeld ist plötzlich von ganz allein freundlicher, schöner, fröhlicher, wenn ich es bin.

Am Anfang kommt es einem vor, wie ein riesiger nicht zu bewältigender Berg. Doch das Wichtigste ist für den Moment: Denke nicht an den riesigen Berg, sondern nur an den nächsten Schritt. Der ist machbar. Das traue ich Dir zu, dass Du das schaffst, sonst würde ich mir nicht die Mühe machen, Dir das zu schreiben. Gehe dieses ersten Schritt, suche Dir einen Therapeuten, mit dem du gut klar kommst. Mach das nur für Dich! Du bist das doch wert! In 2 Jahren wirst Du Dir diese Zeilen nochmal durchlesen, deine ganzen Mails an den Kummerkasten und du wirst sooo stolz auf dich sein, was Du in diesen 2 Jahren verändert hast, wie du dein Leben dann leben wirst, Du wirst erkannt haben, dass Du sehr wohl ein wertvoller, einzigartiger Mensch bist, mit ganz eigenen Vorstellungen, Begabungen und mit deinem ganz eigenen Lebensweg. Davon bin ich so überzeugt, weil ich habe das erfahren. Es ist wirklich so. Ich bin auch noch mittendrin und es gibt schwierige Tage und Zeiten, aber ich weiß mittlerweile auch, dass ich viel mehr innere Stärke habe, als ich mir jemals zutraut hätte.

Es ist deine Entscheidung:
Suche Dir heute noch die Nummern von 5 Phsychotherapeuten in deiner Nähe heraus und vereinbare Probe-Termine. Geh einfach mal hin (ich weiß, dass das eben nicht einfach ist, mach´s trotzdem) - Du hast doch nichts zu verlieren, nur sehr viel zu gewinnen.

Los jetzt! Was ich kann und bisher geschafft habe, kannst Du auch!

Viele Grüße
Kathrin

Dana Anwort von Dana

Liebe Kathrin, danke für dein Feedback!

Dieses Feedback verlinke ich ihm auch gerne, da es sich mit neuen Wegen befasst und nicht nur "och du Armer" heißt. Neue Wege braucht er...und vielleicht hilft ihm deine Mail wirklich weiter, ich würde es ihm wünschen.

Danke für die Zeit, die du ihm damit geschenkt hast.

Alles Liebe und Gute, auch für deinen Weg, den du erfolgreich meisterst! Ein Vorbild an Lebenswillen und ein Beweis deiner inzwischen wiedergefundenen Stärke.

Es grüßt dich herzlich,

Dana