Problem von Simon - 19 Jahre

Das Sehnen nach dem Ende

Hallo erstmal, bevor ich zu meinem Problem komme möchte ich vorerst allgemeines über mich sagen/schreiben.
Ich bin 19, lebe in einer glücklichen Familie (Vater, Mutter, Bruder) alle sind sehr herzlich und aufmerksam. Doch bedeuten, tun sie mir irgendwie nichts. (Letztes Jahr verstarb meine Oma die gleichzeitig unsere Nachbarin war ((abgesehen davon das meine Eltern in einem Dorf leben wollten war sie mitunter ein Grund für den Umzug wo wir jetzt leben)) und selbst bei der Beerdigung vergoss ich keine Träne ... gefühllos? mag sein, doch ich mach mir nichts aus vergangenem, geschweige denn Toten.)

Ich habe meinen erweiterten Realschulabschluss, und dann die Fachoberschule Wirtschaft mit 2,8 absolviert. Wirklich stolz bin ich darauf nicht, ich hätte mich mehr anstrengen können aber naja ... meine Ausbildungsstelle als Großhandelskaufmann habe ich gefunden und sie Beginnt im August. Nebenbei mache ich schleifend/langsam meinen Führerschein aber der ist nicht allzu wichtig, da mein Arbeitsort nur 30 Minuten mit dem Rad entfernt liegt.
Wie würde ich mich beschreiben? Ich achte auf mein Äußeres und bin recht schlank, Muskeln baue ich jedoch nicht extra auf da es mir den Aufwand nicht wert ist.
Vllt ist es zu eitel das u sagen, aber recht hübsch finde ich mich schon. Jedenfalls so, das ich denke das es nicht perfekt ist, ich damit jedoch ganz glücklich bin.

Das Leben an sich betrachte ich sehr nüchtern. Man wird geboren, man lebt, man stirbt.
Was man daraus macht ist jedem das seine, beschweren kann man sich letztendlich nicht, da alles was mit einem geschieht und der eigene Werdegang die Folgen eigener Taten sind.
Soviel zu meinen Einstellungen und meiner Karriere, nun zur privaten Front ...
Hmm was soll ich da sagen ... am besten die wieder die Wahrheit. Freunde habe ich keine, Personen die mir wichtig wären auch nicht. Wenn ich unter neue Menschen komme, bin ich meist sehr zurückhaltend und verschlossen. (In der Grundschule war ich ein Mobber und als kleines Kind habe ich andere geqält, darunter speziell meinen mittlerweile 16 jährigen Bruder. Heute verachte ich solch Verhalten, bereue jedoch nichts ... denn was vergangen ist, ist vergangen.)
Da ich keinerlei Interessen mit meinen Mitmenschen teile (mag kein Fußball, war nie sehr an Mädchen interessiert ((bin aber jetzt auch nicht unbedingt an Jungs Interessiert. Bei dem Thema sehr passiv, wenn ich mich verliebe, geschieht das unabhängig des Geschlechts)) treffe mich in der Freizeit mit keinem und habe somit auch einfach nichts zu sagen.
Ich finde keinen Anschluss, aber das ist mir auch egal. Bisher bin ich alleine immer sehr glücklich gewesen.
Ich trinke nicht, ich rauche nicht, ich nehme keine Drogen und ernähre mich gesund.
Als Hobbys habe ich Bogenschießen (jeden Sonntag mit Vater, Mutter und dem Verein) jeden Sonntag. (Keine Personen meiner Altersklasse vorhanden) Und Animes gucken.
Früher habe ich noch viel Computer/PS3 gespielt, aber letztendlich bin ich zu dem Entschluss gekommen das es Zeitverschwenung ist. Ebenso wie das Lesen von meinen einst heiß geliebten Fantasy-Romanen wie Die Chronik der dunklen Wälder, Die Legenden der Albae und Drachenschiffe über Kenlyn.

Nun habt ihr denke ich einen guten Einblick davon wer ich bin, daher zu meinem "Problem"...

Ich sehne mich nach dem Tod, hasse und verachte andere Menschen für ihr dasein und würde am liebsten alle die ich kenne und nicht kenne beseitigen.

Warum genau, weiß nicht. Aber jeden Tag, wenn ich morgens aufwache denke ich mir, warum? Warum wache ich auf, um einen Tag zu erleben den ich gar nicht mehr möchte? Warum bin ich hier? Welchen Sinn hat mein da sein, und was kommt noch?

Ich fürchte den Tod nicht, und würde ich nicht noch einen Hauch von Logik in meinem Gehirn haben, so hätte ich mir längst eine Waffe beschafft und alles selbst beendet.

Irgendetwas hält mich hier, und sei es auch nur der Gedanke das es Verschwändung wäre mich zu töten, da all das was ich bisher erreicht habe, und wie ich mich selbst sehe und aussehe. Auch wenn dieser Verlust mich selbst dann nicht mehr betreffen würde, so weiß ich doch es gäbe viele in meiner Familie, denen ich damit unwiderruflich schaden und seelische Schmerzen bereiten würde.

Ich möchte gehen, ich möchte sterben. Doch ich kann nicht.
Manchmal liege ich abends in meinem Bett, oder liege in einer großen Schaukel draußen während ich den Himmel betrachte und weine dann Grundlos. Ich lasse meinem inneren Schmerz, diese Hoffnungslosigkeit und all den gefühlen freien Lauf. Dabei kann ich traurig sein, grinsen und während des weinens sogar lachen. Je nach Stimmung schwankend. Währenddessen ist es eine Schmerzhafte Erlösung vom dasein, ich befrei (so fühlt es sich an) meinen Geist von all dem was mich beschäftigt, mich belastet und sonst so ist. (Dem allgemeinen Leben halt. Ich erschaffe mir in den paar Sekunden/Minuten meinen eigenen Himmel.)
Jedes mal wenn das geschieht fühle ich in mir ein Messer das (wenn es sie denn gibt, und nein ich glaube nicht an Himmerl oder Hölle, ich bin nicht gläubisch und Christ nur durch die Taufe als Baby wo ich noch keinen eigenen Willen ausdrücken konnte) an meinem innersten eine Kerbe schneidet und Narben hinterlässt. (Ritzen tue ich nie und habe ich nie, da ich ess als sinnlos erachte sich körperlich zu verstümmeln wenn sich dadurch doch nichts ändert)
Mann sieht die Narben davon nicht, doch dafür sind sie nur umso schwerer zu tragen. Und mit der Zeit werden es nur mehr.

Nun frage ich euch hier, wie soll es weiter gehen? Muss bzw sollte ich weiter leben/und leiden bis mich ein natürlicher Tod ereilt? Was sagt ihr zu mir, was denkt ihr über mich und meine Sichtweisen? Normal finde ich mich nicht, aber wer ist das heutzutage schon noch? :I

Bernd Anwort von Bernd

Hallo Simon,

so düster sich das alles auch anhört, was Du schreibst: irgendwo ist es fast schlüssig und folgerichtig:
Du hast mit den Menschen und mit Dir selbst abgeschlossen? Die Welt und das Leben sind Dir gleichgültig?

Wenn Du dann nicht schreiben würdest:"Ich sehne mich nach dem Tod, hasse und verachte andere Menschen für ihr dasein und würde am liebsten alle die ich kenne und nicht kenne beseitigen"

Also sind Dir alle Anderen doch nicht gleichgültig? Hass und Verachtung kommt noch vor Gleichgültigkeit! Du bist also doch noch nicht so "fertig", wie Du schreibst?
Du suchst noch nach denen. die schuldig an Deinem Scheitern sein sollen?

Simon, Du brauchst Hilfe, um mit Dir selbst ins reine zu kommen! Und mit der Welt!

Hol sie Dir!

Alles Liebe,

Bernd