Auslandsjahr
Hallo!
Ich bin seit fast schon drei Monaten in der USA für ein auslandsjahr! Ich fühle mich sehr wohl in meiner Gastfamilie! Allerdings nicht in der Schule. Es ist nicht dass ich gemobbt werde oder so was, alle sind nett zu mir, und ich weiß dass viele von den Jungs an dem neuen deutschen Mädchen interessiert sind. Aber was ich hier brauche, sind Freundinnen. Ich habe eine Gruppe Mädchen mit denn ich immer in der Pause zusammen bin, aber die sprechen mich nie an. Würde ich nicht den mut haben und ab und zu was sagen, würde ich den ganzen Tag lang nur ein "hey" mit ein paar typen Wechseln. Ich habe so Angst die Mädchen zu nerven, aber weiß auch, dass ich am Ball bleiben muss. Ich gehe immer auf die zu. Und ich sollte das auch weiterhin machen, oder? Ich fühle mich einfach so einsam, weil ich keine freunde hier habe. Ich mache am Wochenende und nach der Schule nie was. Der Ort ist so klein, und meine Gastfamilie ist immer bei den Volleyballspielen von meiner gastschwester, zu denen ich ja dann auch mitgehe, aber es ist langweilig. Und meine Gastfamilie sagt dann immer dass ich mich ja auch mit meinen Freunden treffen kann, aber die habe ich ja eben nicht. Ich komme aus Berlin und habe sehr viele Freunde zu Hause! Ich wusste dass ich hier kein Party leben haben werde, aber ich hätte nicht gedacht dass es das langweiligste Jahr meines Lebens wird...ich bin wirklich h traurig
Anwort von Delia
Hallo Jasmin,
dass du ständig auf die Mädchen aus deiner Schule zugehen musst ist natürlich nervig und kann auch anstrengend sein. Aber so lange du nicht das Gefühl hast, dass sie versuchen dich loszuwerden oder dass sie nicht mit dir reden möchten, brauchst du keine Angst zu haben, dass du sie nervst. Von daher würde ich dir raten, weiterhin Anschluss zu suchen und nicht den Mut zu verlieren. Und du bist nunmal einfach die "Fremde", die plötzlich neu in der Schule ist und noch niemanden kennt, während alle anderen bereits ihre Freundeskreise haben. Daher wird wahrscheinlich erwartet, dass du versuchst dich einzufügen anstatt dass die anderen Schüler von sich aus auf dich zugehen. Das ist nicht unbedingt die netteste und offenste Art und Weise einen neuen Schüler zu begrüßen, aber es ist auch nicht wirklich unfreundlich oder seltsam. Trotzdem kann ich natürlich verstehen, dass es für dich unangenehm ist den Anderen immer "hinterher zu laufen". Da bekommt man schnell das Gefühl, unerwünscht zu sein, selbst wenn es gar nicht wirklich so ist. Gib die anderen Mädchen nicht auf, bleibe weiterhin in Kontakt mit ihnen, rede mit ihnen und versuche vielleicht auch mal sie einzeln anzusprechen und dich näher mit ihnen anzufreunden anstatt immer nur mit der ganzen Gruppe zu reden. Oft sieht man sich ja auch im Unterricht und kann schon allein über den Lernstoff bzw. die Aufgaben eine Menge reden.
Ich weiß natürlich nicht, wie es bei deiner Schule so aussieht, aber oft haben die Highshools in den USA eine Menge Angebote für den Nachmittag. Hast du dich in der Richtung schon mal informiert? Besonders Sportkurse sind dort ziemlich beliebt und man hat die Möglichkeit, eine Menge verschiedener Sportarten kennen zu lernen. Bei solchen Kursen hättest du dann natürlich auch die Möglichkeit neue Freunde zu gewinnen.
Außerdem bist du ja wahrscheinlich mit irgendeiner Organisation in die USA geflogen oder? Also eine Einrichtung, die die Gastfamilien verwaltet und bestimmt, welcher Schüler in welcher Familie wohnen wird. Normalerweise wird man durch diese Organisation auch während seines Aufenthalts weiterhin betreut, meines Wissens nach gibt es sogar oft Treffen zwischen den Schülern, die teilnehmen. Vielleicht gibt es so etwas ja auch in deiner Nähe bzw. ist irgendwie für dich erreichbar.
Ansonsten kannst du dich informieren, was es in deiner Nähe so für Freizeitangebote gibt. Am besten fragst du mal deine Gastfamilie, denn die dürfte sich ja auskennen. Eine Möglichkeit wäre z.B. auch ehrenamtliche Arbeit in einem Gebiet, das dich interessiert.
Verlier nicht den Mut, du wirst bestimmt noch etwas finden, was dich interessiert und dir Spaß macht und dabei auch noch Freunde kennen lernen, mit denen zu deine Zeit verbringen kannst.
Ich wünsche dir alles Gute und dass du noch viele tolle Erlebnisse in den USA hast!