Problem von Mike - 42 Jahre

Ich weis nicht wie es weitergehen soll.....

....deswegen versuche ich es hier auf diesem Wege.
Also, meine Frau und ich sind seit 16 Jahren verheiratet und haben zwei absolut tolle Kinder (11m & 14w)
Es fing alles vor etwa 10 Jahren als ich meine Frau angeblich betrogen haben soll. Dieser Vorfall ging soweit, dass ich diese besagte Affäre angezeitg und der Fall bis in die 2. Instanz also bis vor das LG gegangen ist. Es wurde alles eingestellt.
Meine Frau ist immer noch davon überzeugt, dass ich was mit einer anderen Frau gehabt habe und hält mir dieses auch immer vor.
Weiterhin versuche ich ihr alles Recht zu machen, was aber niemals klappt. Alles was ich mache ist falsch. Sie wirft mir Dinge an den Kopf, die für mich sehr verletzend sind. Sie sagt, dass ich ein Looser sei, nichts auf die Reihe bekäme, und absolut Doof bin.
Ich bin seit der Geburt unserer Tochter Alleinverdiener.
Ich arbeite im Schichtdienst, im Bereich des öffentlichen Dienstes. Ich verzichte auf viele Dinge, aber wenn ich was Kaufen möchte wird herumdiskutuert ob ich das brauche und und und.....Sie geht los und bestellt sich das was sie mag.
Sicher habe ich im Eifer des Gefechts das Ein oder Andere gesagt, was nicht Gentlemanlike war, dies war dann aber auch nur aus der Reaktion heraus.
Seit mehreren Jahren schlafen wir auch getrennt. Sie wollte es so. Ich habe es akzeptiert.
Ich versuche prinzipiell jedem Streit auf dem Weg zu gehen.
Ich habe ihr schon sooft gesagt, dass sie sich einen Job suchen soll. Sie meint immer das ich ihr damit was böses will, aber ganz im gegenteil, ich möchte das sie aus ihrem Hausmütterchenleben herauskommt und mal andere Leute sieht und kennen lernt.
Vor einigen Jahren war sie mit einigen Freundinnen regelmäßig zum Sport, sie war wie ausgewechselt. Das habe ich ihr auch gesagt.
Sie ist nur zuhause, bringt die Kids zur Schule und sitzt am PC. Sicher kümmert sie sich auch um ihre und die Wäsche der Kinder und sowas. Aber sollte ich dann nach der Arbeit nach Hause kommen, sieht die Küche aus wie ein Schlachtfeld und die Wäsche stapelt sich auch in den Körben, weil sie diese nicht wegräumt.
Ein heutiger Streit hat sich entwickelt, als sie mich gefragt hat, was ich mir denken würde, meinem Sohn ginge es schlecht, weil er sich gedanken macht, was er ihr zum Muttertag schenken würde.....Ich entgegnete ihr das ich mit meinem Sohn darüber gesprochen hab und wir uns einig sind. Das war in ihren Augen alles gelogen und sie wollte ihn fragen.
Wieder zuhause, sagte ich.....das sie ihn fragen soll......sie tat es nicht....also hab ich es übernommen und es angesprochen....siehe da, mein sohn sagte ihr das es seit anfang der Woche klar war das wir losfahren und ein Präsent kaufen.....daraufhin sagte sie nur, ich hätte meinen Sohn manipuliert dies zu sagen....
Es entfachte ein Megastress, meiner Meinung nach wegen Mickymausscheisse.
Ich kann einfach nicht mehr, ich kann meiner Frau nichts recht machen, geschweiege denn sie glaubt mir noch irgendetwas.
Ich könnte es hier alles nocht viel weiter erzählen. aber ich denke das sollte ersteinmal reichen.....vielleicht weis ja jmd. Rat und kann mir helfen.

LG

Bernd Anwort von Bernd

Hallo Mike,

lasse mich nachrechnen:
als der Streit mit Deiner Frau um Dein angebliches Fremdgehen begann, war euer Mädel 4 und euer Junge gerade ein Jahr alt?
Das, was wirklich vorgefallen ist, kann ich nicht nachvollziehen und nicht bewerten. Du schreibst von etwas, was bis zum Landesgericht gegangen ist?!
Dabei ging es doch in erster Linie um etwas anderes, als um eine Affäre?!?
Affären sind für sich allein wohl weder strafrechtlich, noch zivilrechtlich relevant! Also für sich betrachtet nichts, was vor einem Landgericht landen kann?
Worum es dabei ging und wie die Sache beendet wurde, weißt Du besser als wir!
Wenn das also so ist, wie Du schreibst, fällt mir auf, in welcher Lebenssituation Deine Frau wohl angefangen hat, sich in solch einer Form gefühlsmäßig von Dir zu trennen.
Postnatale Depression ist dabei nur ein möglicher Name, den man dem Gefühlsleben Deiner Frau in dieser Zeit geben kann. Aber wichtiger als dass, was der Anfang war, ist es wohl für euch beide, euch einer nun schon fast 10-jährigen Fehlentwicklung in eurer Ehe zu stellen?!
Deine Idee, dass Deiner Frau Sport mit Freundinnen gut tut, oder ein eigener Job, "damit sie aus ihrem Hausmütterchenleben herauskommt und mal andere Leute sieht und kennen lernt" leuchtet sicherlich jedem Mann ein, der stetig in einem ungefährdeten Job tätig war.

Weißt Du, warum Deine Frau das mit dem Sport mit den Freundinnen aufgegeben hat?

Deine Idee mit dem Job ist sicherlich leichter gesagt, als getan: im Grunde gilt für viele Ausbildungsberufe mittlerweile, dass man nach mehr als 2 Jahren ohne Beschäftigung in dem Beruf als "Ungelernt" betrachtet wird.
Da könnte ich mir eine Angst Deiner Frau vorstellen:
von der unangefochtenen "Managerin eines kleinen Familienunternehmens"
zur angestellten Hilfskraft?
Was ja dann auch als "sozialer Abstieg" gewertet werden kann?

Da gibt es zumindest zwei Aspekte, die Deine Frau beachten wird: neue Sozialkontakte sind nicht so unbedingt prickelnd, wenn damit der Verlust des eigengesteuerten Lebens verbunden ist. Die Frage: "habt ihr das nun nötig, dass Frau mitarbeitet?" wird wohl selten gestellt aber schwingt in unserer neidgesteuerten Gesellschaft einfach oft mit!?

Das ist die eine Seite. Die Deiner Frau?

Ist das Grund genug, Dich zu dem "Hausschluffen" oder "Pantoffelhelden" zu machen, als den Du Deine Rolle in eurer Ehe hier beschreibst?

Ihr müsst langsam entscheiden, ob ihr Partner oder Gegner sein wollt!

Ist für euch beide vielleicht ein ganz neuer Ansatz?: euch nicht einfach nur zu fetzen, sondern miteinander auseinanderzusetzen?
Nicht davonzulaufen, wenn es häuslichen "Stress" geben kann, sondern sich mit dem Partner auseinanderzusetzen, um einen gemeinsamen Plan zu entwickeln und gemeinsam durchzusetzen?

Dazu gibt es Menschen, die euer beide Aspekte gleich werten und versuchen, sie miteinander zu verknüpfen.
Das sind z.B. Partnerberater!

Genau dazu will ich Dir/euch raten!
Zu einem Moderator, der keinem von euch verpflichtet ist und deshalb jedem von euch beiden auch unliebsame Fragen stellen darf, die ihr dann offen und ehrlich (zuerst vor euch selbst) beantworten können solltet!

Was Du im Augenblick machst, nennt man wohl "aussitzen"?!
Hoffen, dass ein Blitz einschlägt und das Bewusstsein aller Beteiligten schlagartig ändert?

Bist Du schon mal von einem Blitz getroffen worden?
Sicherlich nicht!
Und mit derselben Wahrscheinlichkeit wird sich etwas in Deiner Ehe ändern, wenn Du weiterhin einfach "aussitzt" und auf Änderung hoffst.
Den Vorwurf Deiner Frau, dass Du "looser" seist?
Von jemandem, der sich selbst nicht traut, sich den Anforderungen der Arbeitswelt zu stellen, empfinde ich solch eine Aussage persönlich "schwach"!

Partnerschaft lebt davon, einander zu respektieren und einander (zumindest) verstehen zu wollen!

In Deiner Zuschrift habe ich das alles gesehen: Du willst das!?!

Wenn Du selbst dazu bereit bist, euch beiden helfen zu lassen!
Wenn Du selbst zu eurer Partnerschaft stehst und sie wirklich dauerhaft willst?

Dann dürfte Deine Zuschrift Dir selber zeigen, dass es nicht so weiter gehen darf!
Dass Ihr die Hilfe eines Dritten braucht, um die Gemeinsamkeiten wiederzufinden, die eure Partnerschaft ausmacht.

So wie Du es beschreibst, steht der Satz: "lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende"!

Wenn Du ihr anbietest, eine Partnerberatung aufzusuchen! Hast Du (soweit Deine Schilderung stimmt) das getan, was in Deiner Macht steht!

Wenn sie Dich weiterhin mit Deinen Bemühungen auflaufen lässt ...

ist ein Beziehungs-Ende für euch beide vielleicht die ultimative Lösung?

Dann gilt es nur, euren gemeinsamen Kindern so gerecht wie möglich zu werden!

Wehe dem, der es wagt, Eure Kinder für seine Interessen auszunutzen!

Alles Liebe

Bernd