Problem von Karola - 39 Jahre

Faulheit stärkt wohl die Glieder?

Ich bin seit 15 J. verheiratet, mein Mann und ich sind rückfällige Alkoholiker.
Bis zum Jahr 2002 habe ich im Osten gewohnt, in der sogenannten Zone, habe meine Mutti versorgt, die leider ein Pflegefall war und im Sommer 2002 verstarb. Mein Mann hat hier im Westen eine Arbeit gefunden und so haben wir getrennt gelebt aus Rücksicht vor dem anderen Partner.
Nun lebe ich seit fast drei Jahren hier im Schwabenland, habe mich selbst um einen Mini-Job gekümmert, jedoch läßt mein Mann sich nur bedienen. Ich gehe jede Nacht von 19.30 bis 0.00 Uhr arbeiten, kriege als Aushilfskraft keinen Urlaub oder >krank< bezahlt und muß nach getaner Arbeit noch den Mist meines Mannes wegräumen und Essen für ihn kochen? Was soll ich tun, daß er sich ändert? Ich schaffe das alles nicht allein. Bei ihm muß alles fertig sein, aber wer bewirtet mich denn einmal und unterstützt mich? Übrigends erledige ich auch den Einkauf, den Müll und Behördengänge selbstständig, damit er nicht belastet wird. Nun hat er Urlaub und ich muß ihn, wie immer, von vorn bis hinten bedienen. Was soll ich tun? Ahoi und ich hoffe, Ihr könnt mir helfen?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Karola!

Das ist ein Situation, die mich auch zur Weißglut bringen würde. Ich bin der Meinung, dass man die Haushaltspflichen aufteilen sollte. Je nach dem, wer wieviel arbeitet usw. Jemand der ganztags arbeitet, kann nicht die gleiche Menge Hausarbeit erledigen, wie jemand der halbtags arbeiten geht. Aber Pflichten sollte er auch tragen. Schließlich lebt man ja zusammen!

Gerade jetzt, wo er Urlaub hat, sollte auch er etwas von der Arbeit übernehmen und vor allem, nicht noch mehr machen. Ich persönlich bin ein Mensch, der in diesen Fällen, wenn er mit guten Worten nicht weit kommt, zur kleinen Holzhammermethode neigt.

Alles was Du siehst, was er hat liegenlassen, räume nicht weg und halte es ihm dann vor. Sondern zitiere ihn heran, zeig es ihm und lass es ihn wegstellen. Irgendwann wird er es allein tun.
Wie wäre es mit gemeinsamen Kochen? In der Zeit kann man sich auch prima unterhalten und auch Spaß daran haben bzw. finden. Gib ihm für den Anfang vielleicht die 'kleineren' Aufgaben. 'Schneide doch bitte schon mal das Gemüse klein, sonst werde ich heute nie fertig'.

Ich kann mir vorstellen, wenn man allzu lang bewirtet wurde, hält man es für absolut normal und sieht gar nicht, dass der andere am Routieren ist. Wohlmöglich sieht er auch gar nicht all die Arbeit, die in einem gemeinsamen Haushalt anfällt. Man kann da leider nicht erwarten, dass sich auf einen Schlag alles ändert. Aber in kleinen Schritten, mit klaren Worten geht das. Warte nicht, dass er es von allein tut, sondern sag ihm, was Du jetzt gerade von ihm möchtest und erwartest.

Erzähl ihm, was Du alles machst den lieben langen Tag über und sag ihm klar, dass Du möchtest, dass er Dir auch etwas abnimmt. Der Müll z.B. ist bei mir 'Männersache'. Den drück ich ihm quasi in die Hand, wenn er runtergeht. Und siehe da: Plötzlich denkt er selbst daran!

Alles Gute