Problem von Anonym - 12 Jahre

Mein Grossvater hat Krebs

Hallo liebes kuka Team.

Ich habe einen Grossvater der Krebs hat.Ich schreibe euch weil ich es einfach nicht verkrafte ihn bei jedem Athemzug leiden zu sehen.Es fing alles damit an das er seinen 72 Geburtstag gefeiert hat eine Woche später kam die Diagnose.einen Tag später nach der Diagnose hatte er rasant abgenommen und hatte keine stimmet mehr.Er kam ins Krankenhaus und wahr im Komma er musste. Gefesselt werden weil er so unruhig war.Alle weinten und verabschiedeten sich von ihm dann geschah ein Wunder er überlebte seinen Lungenkrebs er ist aber ubheilbar mit 13 Tumoren 2 Monate ging es gut doch dann müsste er plötzlich ins Krankenhaus und er hatte eine Lungenenzündung er sagte nur heiser. Bitte verbrennt mich ich will nicht leben.Er lebt nur weil er kämpft.Wenn er leidet leide ich auch.Ich liebe ihn so sehr.Jeden Abend habe ich Angst um ihn das er vielleicht stirbt.Aber dann denke ich mir es währe besser wenn er sribt dann muss er nicht mehr leiden.Es wurde noch schlimmer als ich herausgefunden habe das ich eine Behinderung auf dem 19 und dem 14 Chromosom habe.Auf jeden Fall macht mir das Mit meinem Grossvater sehr zu schaffen ich hoffe auf hilfe.

Danke schon mal im vorras Lg. Lukas

PaulG Anwort von PaulG

Lieber Anonymer,

die schwere Krankheit deines Großvaters ist begreiflicherweise eine große Last für dich - und ich hoffe, dir zumindest die konkrete, nagende Angst etwas nehmen zu können. Ob das gelingt, weiß ich natürlich nicht; aber ich will es versuchen. Du hast um Hilfe gebeten - eine Hilfe, die ich dir eigentlich nicht bieten kann: Denn was du dir eigentlich wünschst, dass dein Großvater wieder ganz der Alte werde, kann niemand bewirken. Du bist in der Situation, dich mit seinem nahen Tod auseinander setzen zu müssen - eine Prüfung ist das, die man niemandem wünscht. Ich denke aber, dass du daran wachsen und spüren kannst, wie jetzt eine große Verantwortung an dich gereicht wird.

Es ist überdeutlich zu sehen, dass dein Großvater nichts als Schmerzen hat - er selbst betrachtet sein Leben nicht mehr als lebenswert. Wer so etwas sieht, in dessen Kopf entflammen quälende Fragen: Warum kann man nichts tun? Wäre es besser, ihn von seinem Leiden zu erlösen? Und warum darf man das nicht? Wird es mir einmal ähnlich gehen, wenn ich alt bin? Besonders die letzte Frage mag sich dir aufdrängen, da du selbst eine Diagnose erhalten hast, die für dich Besorgnis erregend ist. Ich weiß jetzt nicht, worum genau es sich handelt. Fest steht aber: Für uns alle kommt der Punkt, an dem wir uns mit dem Tod beschäftigen und erkennen, dass er allen Menschen unausweichlich bevorsteht. Auch einem selbst. Es gibt viele Arten, auf die jemand sterben kann: Manche sind friedlich, andere ganz und gar nicht; einige sind voller Schmerz, andere bergen eine gewisse Hoffnung und Friedlichkeit. Aber gehen werden diesen Weg alle. Und uns alle beschäftigt nicht nur die Frage nach dem Wie, sondern auch das "Was kommt danach?"

Wir wissen nicht, wohin wir gehen - genauso wenig, wie wir wissen, woher wir kommen. Ich möchte dir unter meine Antwort gerne einen Link setzen, der dich zu einem interessanten Text führt. Wenn du dich in die dazu gehörende Seite etwas reinliest, wirst du merken, dass nur die wenigsten Dinge beeinflussbar sind. Am wenigsten ist es der Zeitpunkt und die Beschaffenheit des eigenen Todes. Weiß ich, ob ich morgen bei einem Unfall sterbe? Ob mich nächsten Monat von irgendwoher eine tödliche Krankheit erreicht? Nein. Uns bleibt im Leben nur das Eine: Jeden Tag und jede Stunde bewusst zu erleben, uns zu bemühen, sie gut zu gestalten.

Du hast deinen Text mit dem Geburtstag deines Opas eingeleitet. Im Moment wird dies für dich ein schmerzhaftes Bild sein, da an diesem Tag noch nicht klar war, was bald hereinbrechen sollte. Trotzdem bitte ich dich: Versuche, dir seine Geburtstagsfeier in Erinnerung zu rufen. War es schön? Habt ihr gemeinsam gelacht? Waren viele Menschen da, denen dein Großvater wichtig ist? Du wirst feststellen, dass jeder von uns nicht sang- und klanglos geht. Wir hinterlassen gewisse Spuren, Spuren im Herzen der Leute, denen wir begegnen - und unsere Taten überleben uns um Generationen, auch wenn sie schon längst nicht mehr an unseren Namen geknüpft sind. Du bist Blut vom Blut deines Vaters, und dieser von deinem Opa, also auch du; er wird in dir weiterleben. Deine Eltern und Verwandten, die deinen Großvater schon länger kennen als du, werden dir sicher Einiges berichten können, welche Merkmale und Eigenschaften von dir ihm ähneln. Wenn du sie danach fragst, wirst du dich selbst mit anderen Augen sehen. Denn wir leben niemals nur uns selbst, sondern führen unbewusst das Leben Anderer aus: Wir tragen an den Ängsten und Sehnsüchten, die sie uns eingeprägt haben, wir gehorchen denselben Bedürfnissen, unsere Gedanken gleichen sich, und viele Angewohnheiten, die sich im Lauf der Jahre einstellen, hat es tatsächlich schon einmal gegeben. Vom Äußeren einmal ganz abgesehen. Die Krankheit deines Großvaters kann dir diese Möglichkeit eröffnen, dich selbst besser kennen zu lernen. Forsche nach - und dann frage dich: Ich bin ein Teil meines Großvaters, und er bleibt ein Teil von mir, ob er stirbt oder überlebt. Doch was von ihm möchte ich bewahren, weiterführen? Soll es seine Lebenslust und Ausgelassenheit sein, sein Witz und seine Freude, seine Hobbys und Energie? Oder soll es Verschlossenheit und Trauer sein, die sein Tod dir aufbürdet? Die Hoffnungslosigkeit und der wahnsinnige Schmerz, die ihn - verständlicherweise! - erfasst haben, und ihm jeden Funken Lebensfreude entziehen? Beides gehört zu ihm, aber das Zweite ist nur ein ganz kleiner Teil. Leider blieb es ihm nicht erspart, dass er zur Geltung kam - er hat sogar um seinen Tod gebeten. Wir alle hoffen, dass es uns nicht, und niemandem, den wir lieben, so gehen möge; nur, mehr als hoffen geht nicht. Du aber kannst für dich beschließen, dass dein Leben, wie es auch weitergeht, Ausdruck aller positiven Eigenschaften deines Großvaters sein soll - und damit aller guten Wünsche, die er gewiss für dich hat.

Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft, und dass ihr einander eine Stütze sein könnt. Die Trauer ist ein berechtigtes und natürliches Gefühl - weise sie darum nicht zurück. Nur wer trauert, kann danach weiter leben. Doch wen der Schmerz zu lange in Besitz hat, mit dem wird er eins. Und was immer dein Großvater sich für dich wünscht, ist sicher nicht Schmerz, sondern Freude am Leben. Er hat dem lange und gerne Ausdruck verliehen - jetzt, wo er es nicht mehr kann, ist die Reihe an dir, zu erfüllen, was er dir stets vermittelt hat. Oder? Fühlst du dich bereit, diesen Auftrag anzunehmen, und von ganzem Herzen "Ja" zu deinem Leben zu sagen?

Hier ist noch der Link, den ich eingangs versprochen hatte. Vielleicht wird es dir auch erst einmal nicht viel sagen - aber irgendwann, das glaube ich, bestimmt.

http://www.blogpositiv.de/gibt-es-ein-leben-nach-dem-tod

Alles Gute und Liebe Grüße,

Paul