Problem von Anonym - 16 Jahre

Oma ist tot!

Heute Vormittag ist meine Oma gestorben. Ich komme gar nicht damit klar. Sie lebte in einem Altersheim, und ich habe so ein schlechtes Gewissen. Ich habe sie nicht sehr häufig besucht. Zwar war ich an ihren Geburtstagen da, und auch an Feiertagen, aber ich habe das Gefühl, dass das viel zu selten war. Ich hatte immer so selten Zeit, wegen der Schule. Meine Oma war dement, konnte sich also an viele Sachen nicht mehr erinnern, und zum Schluss auch gar nicht mehr wirklich sprechen.
Ich vermisse sie so.

StefanC Anwort von StefanC

Liebe Ratsuchende,

danke, dass du dich mit deinem Problem an uns gewandt hast.

Ich kann so sehr verstehen, wie dich der Verlust deiner Oma mitnimmt.

Viel zu oft merkt man gerade bei Großeltern, dass man sich zu wenig Zeit für die wichtigsten Menschen nimmt. Das kenne ich leider auch :-( .

Aus Erfahrung kann ich dir jedoch sagen: es ist nicht unbedingt entscheidend, wie oft du deine Oma besucht hast. Viel wichtiger ist, dass du ihr bei deinen Besuchen gezeigt hast, wie viel sie dir bedeutet. Jetzt, wo sie leider nicht mehr da ist, kannst du ihr weiterhin einen Platz in deinem Leben geben. Das kann schon ein Foto in deinem Zimmer oder ähnliches sein. Zitate finde ich selbst oft ziemlich albern und übertrieben. Dennoch möchte ich dir (unbedingt!) folgendes Zitat von Bertolt Brecht ans Herz legen: „Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.“ Dieses Zitat sagt meiner Meinung nach mehr, als ich dir hier jemals schreiben könnte. Halte deine Oma in deinem Kopf und in deinem Herzen!

Alles, alles Liebe und Gute für dich,

Stefan