Anwort von Dana

Liebe Unbekannte!

Bevor ich dir da einen Rat gebe, möchte ich dich fragen, ob du objektiv wirklich zu dick, also übergewichtig bist. Oft finden sich Menschen "zu fett" oder werden so betitelt, obwohl sie es gar nicht sind. Du hast keine Gewichtsangaben gemacht, daher bitte ich dich, das erst einmal auszurechnen, anhand des BMI-Rechners.

http://www.bmi-rechner.net/

Wenn du etwas scrollst, wirst du den Rechner sehen, wo du Alter, Gewicht, Größe etc. ausfüllen sollst. Etwas weiter darunter siehst du dann die Tabelle, welcher BMI für dich, dein Alter und deine Größe richtig ist und ab wann es untergewichtig oder übergewichtig wird.

Bitte, rechne das erst einmal durch, bevor du meinen Rat annimmst, denn der bezieht sich nur auf das "Zu-dick-sein" und nicht auf eine Normalgewichtige, die mal was Blödes gesagt bekommt.

So. Solltest du also deinen BMI ausgerechnet haben und sehen, dass du wirklich übergewichtig bist, gibt es nur zwei Möglichkeiten:

1. du bist nur traurig, dass deine Familie und Freunde dich fett nennen, willst aber eigentlich gar nichts ändern, weil du dich eigentlich so magst, wie du bist oder weil du zu bequem bist, etwas zu ändern.

2. du bist verzweifelt, weil deine Familie und deine Freunde dich fett nennen, siehst das ebenso und möchtest gerne etwas an dir verändern.

Zu 1: Solange du kein Übergewicht hast, das im krankhaften und besorgniserregenden Bereich liegt (zB nur so 5-10kg Übergewicht), dann bleib, wie du bist und unternimm nur dann etwas, wenn du das auch willst. Lass dir nicht sagen, wie du sein sollst. Du selbst bestimmst dein Leben. Natürlich ist es gesünder, schlank zu sein, es ist für Organe und Gelenke viel besser, aber solange es im Rahmen bleibt, gibt es da etwas Spielraum. Auch ist es ja möglich, dass du einfach etwas anders gebaut bist, zB oben herum fast normal und unten herum dicker. Es gibt so viele verschiedene Formen...DU selbst musst dich mögen, alles andere ist erst einmal wurscht.

Solltest du allerdings mehr als 10kg Übergewicht haben, ist eine dauerhafte Umstellung im Ess- und Bewegungsverhalten sicherlich ratsam.

Zu 2: Momentan habe ich den Eindruck, dass dir nur von außen aufgedrückt wird, du seist zu fett. Du schreibst, dass dich die Kritik so verzweifelt, nicht dass du so verzweifelt bist, weil DU denkst, zu dick zu sein. Sollte es aber so sein, dass du merkst, dass diese Kritik stimmt und du wirklich zu dick bist (weil der BMI-Rechner das ausgerechnet hat und du es an dir auch sehen kannst) und du willst wirklich etwas dagegen tun, dann muss das Heulen "ich ess aber so gerne!!" und "ich schaff das nicht!!" aufhören. Denn wer wirklich will, schafft es auch. Gut, es gibt die geringe Prozentzahl, die wirklich ein organisches Problem hat und deshalb zunimmt, aber bei vielen Menschen ist es einfach eine Misswirtschaft im Ess- und Bewegungsverhalten. Die meisten essen zu viel und bewegen sich zu wenig.

Wenn du nun sagst, dass du gerne isst, muss das ja nicht unbedingt heißen, dass du, wenn du etwas abnehmen möchtest, nichts oder kaum mehr etwas essen darfst. Es kommt vor allem auf die Sachen an, die du isst, es kommt auf die Zeiten und auf die Häufigkeit an, wann du isst und es kommt darauf an, wie viel Bewegung du am Tag hast. Es gibt die grobe Rechnung "es muss mehr raus als rein!". Das bedeutet, du musst am Tag mehr verbrauchen als einnehmen. Verbrauch ist alles, was Energie kostet. Vom "aus dem Stuhl aufstehen" bis zum Leistungssport ist alles "Verbrauch". Einnehmen ist alles das, was du isst und trinkst (und gerade das Trinken wird oft unterschätzt).

Das heißt, es kann sein, dass es schon ausreichen würde, wenn du dich mehr bewegst. Fahr Fahrrad, such dir eine Sportart, die dir Spaß macht, verabrede dich mit Freundinnen im Fitnessstudio und geht in Erobic oder auf Stepper und Crosstrainer, mach es vor allem nicht alleine, das hält man meist nicht durch. Ich gehe zB jeden Morgen mit meiner Mum und meinem Dad (sind jetzt beide Rentner) schwimmen. Würde ich alleine gehen müssen, würde ich das niemals schaffen. Aber so halte ich mich fit und umgehe meine Bequemlichkeit, weil immer jemand da ist, der mich antreibt, selbst, wenn ich mal keine Lust habe.

Dazu könntest du zB schauen, ob du bei den Getränken an Kalorien sparen kannst, indem du mehr Tee und Wasser trinkst (Früchtetees schmecken super, auch mit nur einem halben Löffel Zucker gesüßt) und weniger Limos, Säfte oder sowas. Da sind solche Riesenmengen an Zucker drin, die man super weg lassen kann, ohne dass man aufs Essen verzichten muss. Beim Essen einfach mal schauen, dass es fettreduziert ist und kohlehydratärmer, also weniger Brot, Nudeln, Teigiges, mehr Gemüse, Fleisch (wenn du das isst) etc. Aber das gerät jetzt schon zu einer Ernährungsberatung...und die können zB Hausärzte oder Beratungsstellen für Ernährung in deiner Umgebung mit dir besser durchführen.

Ja, das würde in Arbeit ausarten...aber wenn du wirklich willst, schaffst du das. Wenn du dir so nicht gefällst und wenn es dir weh tut, dass andere dich als fett betiteln (und es wirklich durch den Rechner bewiesen ist, dass sie Recht haben), dann ändere etwas an dir. Dann bringt aber ein "ich krieg das nicht..." nichts. Dadurch ändert sich nichts. Du musst aktiv werden und Energie da hinein stecken, sonst wirst du so bleiben.

Das mag jetzt etwas hart klingen, aber Menschen, die eigentlich abnehmen wollen, aber "geht irgendwie nich..." sagen, die wollen es nicht richtig vom Herzen aus. Es muss versucht werden, es muss Arbeit hinein gesteckt werden.

Willst du schlanker sein? Dann tu etwas dafür. :) Anders geht es nicht.

Alles Liebe,

Dana