Problem von Anonym - 30 Jahre

Ich mache mir mein Leben selber schwer

Hallo, seit 2 wochen arbeite ich in einer neuen abteilung. Leider gefällt es mir dort überhaupt nicht. Ich habe meinen job immer geliebt. Jetzt habe ich nur noch angst auf arbeit zu gehen und bin froh, wenn der tag endlich vorbei ist. Ich habe einfach angst zu versagen und habe das gefühl, dass meine kollegen denken ich wäre zu dumm für die neue arbeit. Letzten donnerstag habe ich mich dann krank gemeldet und bin bis heute zu hause. Ich habe mir jeden tag vorgenommen, am nächsten tag wieder arbeiten zu gehen. Morgens konnte ich es dann aber einfach nicht. Ich belüge nicht nur meinen chef und meine kollegen sondern auch meinen partner, der mich jeden tag motivieren will, die stelle nicht aufzugeben. Heute morgen bin ich zusammen mit ihm aus dem haus gegangen und als er mit dem auto weggefahren ist, bin ich wieder zurück in die wohnung. Dann bekam ich auch noch eine sms von meinem chef... er schrieb dass er weiß, dass mir der neue job keinen spaß macht und ich erwachsen sein soll und ihm antworten soll. Er wolle mir nur helfen.
Ich bekam sofort panik... habe dann nur geantwortet dass es schwierig ist und ich mich nicht ganz wohl fühle, ich aber nicht aufgeben will. Und dass ich zuhause bin weil es mir nicht gut geht. Nicht weil ich angst vor arbeit habe...
Nun muss ich morgen wohl wieder arbeiten aber ich fühle mich schon schlecht bei dem gedanken daran. Ich bereue es sehr, dass ich zuhause geblieben bin. Am liebsten würde ich die zeit zurückdrehen und einfach am donnerstag arbeiten gehen statt mal wieder vor allem davon zu laufen...

Delia Anwort von Delia

Hallo liebe Anonyme,

eine neue Stelle anzutreten oder mehr Verantwortung zu übernehmen kann einem schon Angst machen. Wenn man dann noch das Gefühl hat zu versagen oder nicht mithalten zu können möchte man diese unangenehme Situation gerne vermeiden. Dieses Vermeidungsverhalten steigert sich dann immer mehr und umso mehr man vermeidet umso schwieriger wird es das wieder zu ändern.
Aber: Du arbeitest erst seit 2 Wochen in der neuen Abteilung. Du hast dich einige Tage vor der Verantwortung gedrückt und bereust es. Das ist aber keine Katastrophe, es kommt eher darauf an wie du jetzt mit der Situation umgehst. Dein Chef hat bereits gemerkt was los ist und dass du unzufrieden bist. Das hat dich natürlich erst einmal geschockt, aber im Grunde ist es eine gute Möglichkeit um mit deinem Chef ins Gespräch zu kommen.

Du schreibst du hast Angst zu versagen und dass deine Kollegen dich für dumm halten könnten. Wieso genau hast du denn diese Angst? Fehlen dir Kenntnisse um deine Aufgaben zu erfüllen, hast du nicht genügend Zeit dazu oder traust du dich nicht? Was genau brauchst du denn um dich in der neuen Abteilung wohl zu fühlen? Würde dir eine bessere Einarbeitung helfen? Würde es helfen wenn du für bestimmte Aufgaben mehr Zeit bekommen würdest oder wenn du eine Ansprechperson hättest an die du dich bei Fragen direkt wenden könntest? Mache dir Gedanken darüber was du dir wünscht und was du brauchst um dich bei deiner Arbeit wieder wohl zu fühlen und rede dann mit deinem Chef darüber. Wenn du weiterhin Zuhause bleibst wird sich an dem Problem nichts ändern, dann fühlst du dich nur noch mieser und am Ende wie eine totale Versagerin. Probleme zu haben ist nichts schlimmes, vor allem nicht in einer neuen Situation, aber du musst aktiv werden und dich darum kümmern diese Probleme zu lösen. Ich bin mir sicher, dass du es schaffst und wieder Freude an deinem Job haben kannst.

Alles Gute!