Problem von Anonym - 29 Jahre

Feedback zu Kein WLAN

Hallo Unbekannte und Bernd,
ich möchte nochmal unterstreichen, was in dem vorhergegangenen Feedback gesagt wurde. Und deine Frage beantworten:

"P.s.: Was genau spricht eigentlich dagegen, die zur Verfügung gestellten Kommunikationswege weiterhin zu nutzen?"

Bei Kommunikationskanälen ist es elementar wichtig, dass alle an der Kommunikation beteiligten sie nutzen. Gegen ein Festnetz ist nichts zu sagen -vorausgesetzt, der den man erreichen möchte, ist darüber zu erreichen. Das ist vielleicht meistens der Fall, wenn es jedoch eine noch bequemere Alternative gibt (z.B. eine Gruppe in What'sApp
), mit der man gleich alle Betroffenen erreichen kann, so ist das einfach praktischer. Auch, weil man bei einem Festnetztelefon zuhause sein muss, um erreichbar zu sein.. Ob das notwendig ist, kann man diskutieren. Aber es ist auch einfach nicht per se schlecht. Es ist, wie immer im Leben, die Frage des richtigen Umgangs damit. Und den richtigen Umgang kann man auch nur dann lernen, wenn man damit in Kontakt kommt. Weder die Verweigerung gegen eine neue Technologie, noch die völlige Glorifizierung, hilft hier weiter. Deine Antwort, und auch die Antworten zu vergleichbaren Problemen legen nahe, dass du leicht frustriert bist, von der "modernen Zeit". Aber Fakt ist halt, dass diese Technik so verbreitet ist, wie sie nun mal ist. Ich selber habe kein Smartphone. Ich bin damit fast die Einzige im Bekanntenkreise. Und das funktioniert problemlos. Ich werde mich aber in absehbarer Zeit damit auseinandersetzen (müssen). Z.B., da man heutzutage auch als Diensthandy ein Smartphone kriegen kann. Bzw. irgendwann wir der Tag vielleicht kommen, an dem ich nicht mehr drumherum komme, weil z.B. nemand meiner Freunde mehr Sms verschickt, weil die Option aus einem modernen Grund aus dem Programm genommen wurde...was weiss ich. Aber wenn ich dann ein völliger Neuling auf dem Gebiet bin, wird das problematisch....in Hinsicht auf Datenschutz, Virenschutz und Friewalls für Smartphones etc.....
Die richtige Anwendug will gelernt sein. Und "meine" Generation hat das Leben ohne Internet noch intensiv miterlebt. Die Genereration einige Jahre später wächst komplett mit Smartphones etc. auf. Daher sehen diejenigen vielleicht einfach nicht das Problem an der Techologie, weil es ganz schlicht normal ist. Man kann drüber diskutieren, ob das gut ist oder schlecht, aber die Realität sieht halt einfach so aus. Und die Technologie hat sicher ihre Berechtigung. Ebenso wie Nachteile. Wie halt alles im Leben.
Es gibt auch diverse sinnvolle Anwendugen für Smartphones....es ist nicht immer Alles gepostete Bilder vom Essen oder neueste Videos wie jemand vor einen Zug springt. Man kann sich auch informieren, über die Tagesschau-App, oder Musik hören.... Das ist nciht zwangsläufig schlecht, nur weil es anders ist als früher.
Es gibt viele Leute, die ihr Smartphone und ales, was da dran hängt, viel zu wichtig nimmt. und es gibt die anderen, die es völlig vernünftig anwenden.
Klar darf man sich nciht zu sehr von der Technik, oder dem was "in" ist vereinnahmen lassen. Der richtige Umgang ist extrem wichtig, ganz klar. Und da sind die Eltern gefragt, was nicht heißen soll, dass diese jeden Schritt kontrollieren sollen. Das vorige Feedback hat ein sehr wichtiges Wort benutzt, nämlich VERTRAUEN. Gleichzeitig ist es wichtig, eien guten Umgang zu lernen. Aber man hilft seinem Kind nicht, wenn man den Umgang völlig einschränkt. Und die völlige Kontrolle seitens der Eltern ist ein misstrauensvotum gegenüber dem eigeen Kind.
Und es ist zu sagen, dass für pubertierende Jugendliche das soziale Umfeld einfach essentiell ist (wörtlich gemeint). Und wenn das halt mit Smartphones verbunden ist - dann ist das ein Stück weit halt so. Ob das ideologisch gut, darüber kan man diskutieren. Aber es ist weder pragmatisch noch realistisch zu erwarten, dass eine Jugendliche, für die das Umfeld einfach eine so hohe Bedeutung hat, da als Weltverbesserin auftritt und zur Not auf die Kontakte verzichtet, die sie mithilfe eines Smartphones haben könnte.

In diesem Sinne
liebe Grüße

Und noch der HInweis, dass ich es trotzdem generell sehr gut finde, dass du mal direkter bist und nicht nur das sagst, was die Leute hören wollen :-)

Bernd Anwort von Bernd

Liebe Feedbäckerin, lieber Unbekannter,

das Hauptanliegen war eigentlich, Dir, lieber Unbekannter, einen Rat zu geben.
Was wir nun veranstalten ist in etwa das, über was sich vielleicht auch Deine Eltern ähnlich kontrovers unterhalten werden.
Oder bist Du nun schon ein wenig schlauer in Deinem eigentlichen Anliegen: W-Lan für Dein handy zu bekommen?
Ich sage es mal so: nimm meine Argumente und Du wirst eine ungefähre Vorstellung davon haben, wie Dein Vater tickt.
Mehr an direktem Rat, der Dir in Deinem Anliegen vielleicht sogar weiter hilft, fällt mir leider nicht ein.

Darf ich trotzdem noch auf das feedback eingehen? :-)

Da steht z.B. "Bei Kommunikationskanälen ist es elementar wichtig, dass alle an der Kommunikation beteiligten sie nutzen."
Ist schon absolut richtig.
Für mich stehen da vor allem Ansprüche und Zwänge: wie gehen wir mit Menschen um, die es sich nicht leisten können, jedem Trend hinterherzulaufen?
Nach dem "Satz" ist es elementar wichtig, dazu zu gehören! Alle "Anderen" schließen wir also aus!
Stichwort "soziales" Netzwerk!
Das ist keine "Technikverdrossenheit" die ich hier ausspreche!
Was sind die für euch, die es nicht schaffen, an den "sozialen Netzwerken" teilzunehmen?

Asozial?

Dass verbitte ich mir als Mensch! Ganz kategorisch und zu keinem Zugeständnis bereit!

Da steht ein Satz:
"...wenn es jedoch eine noch bequemere Alternative gibt (z.B. eine Gruppe in What'sApp), mit der man gleich alle Betroffenen erreichen kann, so ist das einfach praktischer."

Das kenne ich auch von den alten "Mailvereilern".
Damals war es nur ein berufliches Risiko, an einen zu gelangen, der rein "prophylaktisch" jede seiner Mails "an Alle" versendet hat.
Die Empfänger hatten die Mühe, zwischen "wichtig" und "Müll" auszusortieren.
Und der Absender konnte sich zurücklehnen und behaupten:
ich habe alle informiert! Wenn der Depp eine wichtige Nachricht "schreddert", kann ich ja nichts dazu!

Dieser Satz hat mich inspiriert:
"Es ist, wie immer im Leben, die Frage des richtigen Umgangs damit. Und den richtigen Umgang kann man auch nur dann lernen, wenn man damit in Kontakt kommt."

Es gibt im Leben immer auch Dinge, für die wir eigentlich einen "Führerschein" benötigen würden! Und das ist nach meiner Meinung der Knackpunkt!

"Deine Antwort, und auch die Antworten zu vergleichbaren Problemen legen nahe, dass du leicht frustriert bist, von der "modernen Zeit".

Das einzige, das mich frustriert ist der ungehemmte Umgang mit allem, was uns "Führerscheinlos" zur Verfügung gestellt wird.
Auf der einen Seite gibt es "Internetschlösser", die Eltern setzen sollten, um ihren Sprösslingen den Zugang zu Seiten zu erschweren, die eigentlich nicht Altersangemessen sind.
Und parallel wird es zu "einer Frage des Vertrauens" erklärt, was Eltern nicht überprüfen können sollten?

Kommunikationen im Internet sind teilweise tödlicher, als die Schwarzfahrt eines 14-jährigen im Porsche seines Vaters.
Das eine ist verboten, und wird unter empfindliche Strafe gestellt.

Und auf das Andere lassen wir unsere Kids einfach so los? Als einzige "Belehrung" die Bedienungsanleitung des handyherstellers?
Und unser: "macht halt mal! Werdet schon sehen, wo die Technik euch die Grenzen setzt, für deren Setzung eigentlich wir als Eltern zuständig wären?!
Oder gilt das grundsätzlich nicht mehr? Habe ich das auch verpennt?
Das Eltern ihren Kindern Grenzen setzten sollten?

"Klar darf man sich nicht zu sehr von der Technik, oder dem was "in" ist vereinnahmen lassen. Der richtige Umgang ist extrem wichtig, ganz klar."

Wer lehrt uns als Eltern das (den "richtigen Umgang")? Was können wir an unsere Kids weitergeben?
Auf wen verschieben wir als Eltern diesen Teil unserer Erziehungsverantwortung?
Okay. Für einen 14-jährigen wird sicherlich nicht mehr die Kika-Tante verantwortlich sein!
Vielleicht der Informatiklehrer?
Hauptsache: nicht wir! :-(

Nur um das mal klar zu stellen: Als Ingenieur habe ich mit Technik zu tun. Das ist mein tägliches Geschäft!
Als Bauüberwacher und Gesundheitsschutzkoordinator habe ich auf meinen Baustellen mit den Auswirkungen zu tun!
Try and error funktioniert bei Baustellen im Gleisbereich (wo neben Baustellen "nur bis zu 160 km/h" gefahren wird) nicht wirklich!

Als Gesundheitsschutzkoordinator hatte ich mal in eine Baustellenordnung geschrieben: Handyverbot im Gleisbereich!
Ihr könnt euch beide nicht vorstellen, wie viel Lacher und Kopfschüttler ich damit geerntet habe.
Eine Woche später beichtete mir ein Kollege, dass er nun wisse, was ich mit dem Verbot erreichen wollte:
wer telefoniert sucht automatisch einen Raum auf, an dem es ruhig ist. Auf einer Baustelle bedeutet das: weg von der Arbeit mit all ihrem Lärm.
Bloß: genau dort, wo nicht gearbeitet wird, fahren die Züge!

Glücklicherweise bin ich nicht Arbeitsverantwortlicher für die, die für die Ausführung der Arbeiten auf den Baustellen herumlaufen...
Oder eigentlich eher rumstehen und mit ihrem handy beschäftigt sind.

Ich darf es konstatieren und mich darüber lustig machen :-)
Die einzigen, die ich regelmäßig in den Arsch treten muss: die, die eigentlich für unsere Sicherheit da sind! Wenn die telefonieren oder mit ihrem smartphone spielen, statt auf unsere Sicherheit aufzupassen!

Was ich Dir und euch sagen will: die Vereinnahmung geschieht ganz ohne dass ihr es merkt:
ein "Ping" (neue Nachricht eingetroffen) mitten auf der Straße fesselt die Mehrzahl eher, als die Gewissheit, dass in einigen Sekunden wieder Autos hier fahren werden!

Wenn ich Führerschein und smartphone mit all ihren Auswirkungen miteinander vergleiche, würde ich es eher befürworten, einem 14-jährigen den Zugang zur Führerscheinprüfung zu gewähren,
als den uneingeschränkten, ungeschulten und unkontrollierten Zugang zum Internet!

Da steht noch:
"Und es ist zu sagen, dass für pubertierende Jugendliche das soziale Umfeld einfach essentiell ist (wörtlich gemeint). Und wenn das halt mit Smartphones verbunden ist - dann ist das ein Stück weit halt so. Ob das ideologisch gut, darüber kan man diskutieren. Aber es ist weder pragmatisch noch realistisch zu erwarten, dass eine Jugendliche, für die das Umfeld einfach eine so hohe Bedeutung hat, da als Weltverbesserin auftritt und zur Not auf die Kontakte verzichtet, die sie mithilfe eines Smartphones haben könnte."

In der Auffassung, dass für alle Menschen das soziale Umfeld essentiell ist, sind wir komplett einer Meinung! Ohne jeden Abstrich!
Die Eltern unbedingt eingeschlossen! Ihre Rolle und ihre Verpflichtung ist unverzichtbar!
Es ist wirklich keine "Ideologie" damit verbunden.
Aber es ist weder realistisch noch pragmatisch, von unserem pubertierenden Nachwuchs zu erwarten, dass sie Regeln einer menschlichen Kommunikation nur aus "try and error" lernen, ohne erhebliche Kollateralschäden zu hinterlassen!

Alles Liebe
Bernd