Problem von Jana - 13 Jahre

Mein Vater ignoriert mich

Liebes Kummerkasten-Team,
also meine Elter haben sich vor ca. 10-11 Jahren getrennt und ich lebe bei meiner Mutter. Sie hat auch einen Freund bei dem wir 7 Jahre leben. Ich verstehe mich mit ihm auch gut. Mein Vater und meine Mutter hatten es so azsgemacht dass wir ( meine 2 Schwestern & ich) jedes 2te Wochenende zu ihm fahren. Aber als wir umgezogen sind wurde es immer seltener, denn er wohnte damals 2 h von uns weg da versteh ich es ja noch das wir uns nicht so oft sehen, aber seit mein Vater eine andere Freundin hat benimmt er sich schrecklich. Zu Oma und Opa darf er garnicht mehr kommen so schlimm hat er sich benommen! Und er hat auch zu keinem außer seiner einen Schwester Kontakt. Und er überweißt auch kein Kindergeld. Über 13.000€ schuldet er meiner Mutter schon! Er wohnt jetzt bei Jenny, seiner Freundin, in Düsseldorf. Und er lästert auch immer als ich da war mit Jenny über Mama. Ich hielt mich dann immer zurück. Meine Mama sagt zwar auch nicht so gute Dinge über ihn, aber was sie sagt ist wahr, nicht wie das was er sagt. Jenny hat ihn irgetwie Manipuliert. Zu meiner Schwester hat er auch schon gesagt sie soll sterben und sich beerdigen gegehen. Und ich habe auch noch 2 kleine Halbbrüber (von meinem Vater) max. Ist der älteste 8. Sie sind jetzt in so einem Heim wo sie auch Terapie haben und das wegen meinem Vater. Sie haben nie Zeit runter zukommen, weil mein Vater auch an ihrem Wochendenden über Sabrina (seine Ex & Mutter der beiden) lästert und bei Sabrina auch nicht wegen Niklas ( Sabrinas Sohn, nicht von Papa) er hat, wie ich, ADHS nur VIEL schlimmer als ich. Papa hat um die beiden zubekommen einen Aufstand beim Jugendamt gemacht. Und um zu zeigen das er ein guter Vater ist wollte er das wir Weihnachten zu ihm kommen, was er aber woeder verbockt hat. Ich habe schon mehr mal mit ihm geschrieben und musste am Ende immer weinen, auch nach Telefonaten. Er hat z.B. ignoriert als ich gesagt habe: Ich vermisse dich Papa und ich brauche dich. Er hat einfach weiter über Mama hergezogen. Ich finde es sehr traurig, gerade wenn ich dann das Verhältnis von meinen Freundinen zu ihrem Vater sehe. Muss ich immer dran denken dass es nie so bei mir und Papa war/ sein wird. Aber ich will Papa umbedingt wieder sehen und ich vermiss ihn und Jenny (sie war wie eine Mutter für mich) so sehr. Aber es geht nicht, er will mich nicht abholen und bei uns haut das vom Geld her nicht hin. Und Nobby (Freund von Mama) wird so gern ich ihn auch habe nie wie ein Vater für mich sein. Was soll ich blos tun? Ich vermiss Papa so sehr, es belastet mich auch sehr, immer wenn ich an ihn denke kommen mir in Gedanken die Augenblinke wo es Jenny noch nicht gab und alles gut war. Es macht mich richtig fertig!

Euere Jana

Anna Anwort von Anna

Liebe Jana,

vielen Dank, dass Du Dich hier anvertraust. Was Du beschreibst, klingt wirklich nach einer komplizierten und vorallem sehr belastenden Situation. Es ist ein furchtbares Gefühl, zu Mama oder Papa keine richtige Beziehung haben zu können. Jeder Mensch hat eben nur mal EINEN Vater und EINE Mutter, daran kann sich nichts ändern und so gern wir die Menschen, die deren Rolle übernommen haben, auch haben (wie zum Beispiel Nobby), können sie sie doch niemals ersetzen.
Es tut mir wirklich leid für Dich, dass Dein Papa es nicht schafft, eine richtige Beziehung zu Dir aufzubauen und das hast Du auch nicht verdient!

Ich würde Dir raten, ihm einen Brief zu schreiben! Dort schreibst Du alles rein, was Dir in den Sinn kommt: Deine Gefühle in Bezug auf ihn und die ganze Situation, was das für Dich bedeutet, wenn der Papa nicht für einen da sein will, wie sich die anderen Menschen fühlen durch diese Situation und auch was Du über seine neue Freundin denkst. Schreib einfach alles rein, was Dir einfällt und was Du schon immer mal loswerden wolltest. Dazu stellst Du Dir am besten vor, dass Du nur diesen einen Brief hast, um ihm zu sagen, was Du ihm schon immer sagen wolltest.
Und dann, wenn Du mit dem Brief fertig bist, steckst Du ihn in einen Briefumschlag, adressierst ihn und wenn Du Lust hast, schickst Du ihn ab. Das musst Du nicht, wichtig ist nur, dass Du ihn schreibst. Und wenn Du findest, die Zeit ist reif, dann gib ihn ihm ruhig.

Ich bin mir sicher, dass Dein Papa Dich sehr lieb hat, aber dass er im Moment einfach nicht in der Lage dazu ist, eine schöne Beziehung zu Dir aufzubauen, für Dich da zu sein und sich einfach wie ein richtiger Vater zu verhalten. Er ist zu sehr gefangen in seinen Gedanken über den Streit mit Deiner Mutter und scheint im Moment sein Leben einfach nicht ordnen zu können. Ich bin mir sicher, dass er es irgendwann sehr bereut, nicht mehr für Dich gewesen zu sein. Du solltest Dir nur klar machen, dass Du daran im Moment nichts ändern kannst! Du hast keinen Einfluss darauf, wie sich Dein Vater verhält. Kümmere Dich um Dein Leben, um Deinen Tagesablauf, Deine Freunde, um die Menschen, die Dir nahe sind und die es genießen, bei Dir sein zu dürfen.

Die Liebe zu Deinem Vater und Deine Vorstellungen davon, wie ein toller Vater zu sein hat, leben IN Dir und nichts, was er jemals tut, kann Dir das nehmen.

Ich wünsche Dir alles Gute,

Anna