Problem von Anonym - 18 Jahre

"( Teil 3) (Bitte eine Antwort von Bernd)

Hallo lieber Kummerkasten Papi, Ich hoffe du kannst dich an mich erinnern. Ich war das Mädchen, dass Angst davor hatte, die Familie wegen eines bestimmten Jungen nochmal zu enttäuschen. Wie ich dir bereits vor einigen Monaten mitteilte, setzte ich deinen Ratschlag um und teilte diesen Jungen mit, dass Ich mit ihn nichts zutun haben werde, biss die Sache mit der Scheidung, "auf dem Pa pier", um ist. Meiner Familie, konnte ich es jedoch nicht erzählen, dass ich heimlich mit diesen Jungen Kontakt hatte und mit dem anderen Jungen, mitdem ich einen Monat lang auf Whatsapp schrieb, kam es nie zu einem Treffen und wir brachen mit guten Gewissen den Kontakt ab, da wir beide sehr auseinander liegenden Interessen und Gemeinsamkeiten haben. Danach lernte Ich aus Zufall oder Schicksal jemanden neues Kennen. Wir beide verstanden uns recht schell gut und Ich liebe einfach seine Art, wir beide passen wirklich gut zusammen. Er entspricht genau meinen Vorstellung, was ich mir an einem Mann wünsche. Genauso geht es ihm auch. Seit dem ersten Tag an, kam es regelmäßig zu einem Treffen, seit c.a Monaten. Nunja es gibt einen " Haken", der Junge, mitdem ich jetzt zusammen bin, ist ein Asyl- bewerber und kommt aus einem arabischen Land, sagen wir mal Iran( das eigentliche land möchte ich nicht erwähnen). Ich traf mich die ersten 3 Monate mit diesen Jungen, ohne dass meine Eltern und meine Schwester davon wussten.Letzendlich kam ich zu den Punkt, dass ich mit meiner Mutter, darüber sprach um Vertrauen zu ihr aufzubauen. Zuerst durfte ich mich mit ihn Treffen, sie sagte dass ich auch meinen Vater und meiner Schester darüber reden sollte. Als mein Vater und ich in einem Cafe saßen, hatte er sozusagen dass gespür, dass ich jemanden kennenlernte.Ich erzählte ihm dass es ein "Iraner" sei und dass wir uns lieben. Seinen Gesichtsausdruck werde ich niemals vergessen. Noch dazu ist er enttäuscht, dass ich ihm es vorher ,bevor ich mich mit diesem Jungen traf, ihm es nicht erzählte. Ich erzählte dies meinen Vater nicht bewusst nicht, da ich wusste dass er mich davon abraten würde. Denn mein vater ist ein "anti"- araber freund. Er hat viele Vorurteile, dass sie Frauen schlagen würden, sie wie einen Gegenstand behandeln und dass der Junge nur wegen des Asyl's mit mir Zusammsein würde. Er ging zu meiner Mutter und Meiner Schwester und stellte mich vor ihnen bloß. Er nahm mir mein Handy weg und kontrollierte mich tagtäglich dazu drohte er mir wenn ich nicht auf ihn höre, es schlimm für mich und für diesen Jungen sein könnte ( z,B durch Schlagen) Ich wurde von meinen Vater trotz fehler nochnicht 1x geschlagen . Was natürlich auch richtig ist und Jemanden Körperlichen schaden hinzufügen, eine Straftat ist. Ich versprach meinem Vater, keinen Kontakt mit diesen Jungen zu haben. Jedoch war es eine Lüge. 1 Monat später beruhigte sich die Situation und ich bekam mein Handy wieder ich schrieb und traf mich mit den Jungen weiter. Meine schwester sah mich mit diesen Jungen mit ihren eigenen Augen. Als einer türkischen, älteren Schwester im jungen Alter mit einem Jungen draussen zu sehen, ist der Horror. Sie redete mit mir 2 Wochen nicht. Es tat ihr mehr weh, als wenn ich ihr sagen würde, dass ich mich mit diesen Jungen treffe. danach erfuhr mein Vater ebenfalls davon und er schüchterte mich ein. Am Ende kamen wir zu einem Kompromiss, ich durfte mit diesem Jungen 2 Jahre schreiben und telefonieren, jedoch nicht treffen. und wenn ich mich mit ihn treffen würde, ich keinen Kontakt mehr zu diesen Jungen haben werde. Jedoch konnte ich dies nicht einhalten. Ich traf ich mit ihn. Mein Vater weiss anscheinend davon, jedoch hat er keine Beweise. Vor kurzem sagte er mir, dass ich mit ihm nicht mehr telefonieren weder noch schreiben darf. ich sagte ihm dass ich mich mit diesen nicht treffe, jedoch erzählte ich ihm dass ich mit ihm trotzdem schreiben und telefonieren werde. Außerdem möchte ich mit meinen Vater keinen Kontakt haben, da ich etwas über ihn Erfuhr, was mein Bild als ein Tollen Vater nicht mehr darstellt. WEnn ich ihn sehe, bekomme ich keine emotionalen Gefühle sondern empfinde nur Hass gleichzitig leere ihm gegenüber . Denn er ging mit meiner Mutter's cousine fremd(10 Jahre lang) , in den Jahren, als meine Eltern noch Zusammen waren. Die Tante, die ich fast wie meine eigene Mutter liebte, tut meiner Mutter, ihr eigenes Kind und uns so etwas an. gleichzeitig mein Vater. Außerdem machte ich meinen Vater deutlich klar, dass ich keinen Kontakt zu ihm wie früher haben werde, auch wenn ich mit den Jungen keinen Kontakt mehr haben sollte. Er ist wahrscheinlich verletzt, jedoch wo war mein Vater, als es uns schlechtging? er war in der Türkei mit seiner "neuen" Freundinn. Mein vater ist seit 1 und halb Jahre Arbeitslos und wir bekommen von Ihm seitdem keine finanzielle Unterstützung. Mein vater weiss nichts davon, dass ich von der Vergangenheit, mit meiner Mutters cousine davon weiss, denn wenn ich es ihm sagen würde, würde er es uns alles andere nur abstreiten außerdem versprach ich es der Person, niemanden zu erzählen. Mein Vater glaubt das ich wegen den Jungen total gegen ihm bin. Wenn er uns sieht meint er sich unter Kontrolle halten können( Mein Vater ist wirklich so eine Person). Ich machte ihm deutlich klar, dass ich keine Angst vor ihm, außer vor Allah ( Gott) habe. Die einzigen Personen für die ich mich in meinem Leben opfern würde, ist meine Mutter und meine Schwester. Ich weiss nicht ob ich ihnen sagen soll, dass ich mich ab und zu mit den Jungen treffe oder lieber Shweigen soll. Außerdem gibt es noch ein anderes Problem. Mein Liebhaber muss vielleicht im nächsten Jahr in sein eigenes land zurück und will mit mir heiraten wenn es soweit kommen würde. Ich selbst bin jedoch, nochnicht bereit für eine Heirat. Einerseits denke ich es sei Schicksall wenn er nicht hierbleiben darf andererseits, malt sich der Mensch doch selbst den Schicksal in die Hand? Meine Mutter meint dass ich heiraten soll, erst wenn der mann einen Beruf in der Hand hat und ich ebenfalls, auf eigenen FÜßen stehe, Meine Mutter ist mein engel, denn sie ist die einzige Person, die sp gutherzig ist und das sage ich jetzt nicht nur weil sie meine Mutter ist, sondern alle Personen die sie kennen. Ich stelle mir die Frage Bernd, warum müssen die guten soviel Schmerzen erleiden, während die schlechten Personen, nur an sich selbst denken. Ich hoffe du kannst mir eine Antwort auf die Probleme geben. Tut mir leid, dass ich soviel schrieb Lieber Kummerkasten Papi ich hab dich Lieb zum glück gibt es Menschen wie Dir und anderen die einem in schlechten Situationen Helfen! Liebe Grüße !

Bernd Anwort von Bernd

Liebes Kuka-Töchterlein :-)
Deine letzte Nachricht kam im Mai. Ich erinnere mich gut daran :-)
Mit dem Titel (Kuka-Papi) verbinde ich eine Menge Vertrauen, das Du mir entgegen bringst.
Und eine Menge Verantwortung, die ich mit meiner Antwort trage!
Ein Grund, warum Du so lange auf meine Antwort warten musst:
Es ist eine Sache, zu begreifen, wie Du fühlen magst.
Eine andere Sache, zu überlegen, wohin das führen mag.
= Dein Gefühl auf der einen Seite und auf der anderen Seite das, was es Dir abverlangen mag, wenn Du dem Gefühl folgst.
Du hast zwar als Titel gewählt: "Ich habe Angst, meine Familie nochmal zu enttäuschen"
Aber eigentlich ist das nicht mehr das Thema, über das wir uns unterhalten sollten!
Lass uns über Deine Mutter und Deine Schwester schreiben! Ob Du die beiden enttäuscht? Wie Du die beiden dazu bringst, nicht nur "Nein" zu Deinen Gefühlen zu sagen, sondern sie zu wirklichen Vertrauten machst, mit denen Du Dich austauschen kannst, wie Du es mit mir tust.
Es ist für mich nicht leicht, Dir wirklich zu raten weil: einerseits verstehe ich die Vorbehalte und Ängste, die deine Familie um Dich hat. Sogar auch die Ängste Deines Vaters.
Und andererseits weiß ich nicht, wie weit es eurer Kultur widerspricht, was ich an "Lösung" anbieten könnte.

Ich denke etwa so:
Wodurch sind die Ängste Deiner Familie vor allem ausgelöst?
Durch "Vorurteile". Wobei ein Vorurteil an sich nichts schlechtes ist: wir Menschen brauchen Vorurteile, um aus dem Stand zu beurteilen, ob wir in Gefahr sind, oder nicht.
Ein Beispiel: Wenn ein Löwe vor Dir steht. Die Zähne fletscht, brüllt und Dir die Krallen an seiner Tatze zeigt, denkst Du automatisch, dass das Tier sicherlich nicht mit Dir spielen will! Du wirst Angst bekommen und flüchten.
Sicherlich tust Du gut daran, zuerst einmal Abstand zu dem Löwen zu suchen.
Anlass für Deine Flucht ist aber eine Art von "Vorurteil":
Du urteilst, obwohl Leo Dir noch nichts zuleide getan hat!
Du gehst auf Abstand, bis Du die Möglichkeit hast, ihm "ungefährdet" zu begegnen.
Du wirst ihm erst vertrauen, wenn Du ihn kennen lernst.
In seiner Umgebung (wo er sich zuhause fühlt) und in Deiner Umgebung (wie er mit Deinem zuhause klar kommt).
Deiner Familie geht es nicht anders: wo sie Angst um Dich hat, hat sie vor allem und zuerst Angst vor dem Unbekannten!
Sie urteilen nicht über Deinen Freund, sondern über "die Araber", so wie sie sich die vorstellen: ein typisches Vorurteil!

Dein Vater spielt in diesem Bild übrigens noch eine traurige Rolle: eigentlich ist er selbst ein Teil seines eigenen Vorurteils. Er weiß aus eigener Erfahrung, wie doppelzüngig und verlogen Männer sein können: er ist sein eigenes negatives Beispiel!
Wo er Dich vor irgendeinem Mann warnt, sagt er Dir mit anderen Worten auch: "schau her. Selbst ich, an den Du geglaubt und dem Du vertraut hast, bin im Grunde so, wie ich Dir nur über meine Feinde erzählt habe!"
Und deshalb fällt es Deinem Vater noch ein wenig schwerer, von seinen Vorurteilen abzulassen.
Ich denke, er schämt sich! Und die einzige Möglichkeit, selber besser dazustehen ist, den Rest der Welt noch schlechter darzustellen.

Aber zurück zu den Vorurteilen Deiner restlichen Familie:

Wenn es irgendwie die Möglichkeit gibt (ohne dass du gleich heiraten musst), dass Mutter und Schwester Deinen Freund kennen lernen dürfen?
Wenn du die Möglichkeit hast, seine Familie kennen zu lernen.
Wenn die Familien die Möglichkeit haben, sich kennen zu lernen.

Ohne dass daraus sofort Heiratsverträge erwachsen.

dann ist das in etwa so, wie ich mir das Wachsen von Freundschaft und Vertrauen vorstelle.
Dann ist das die Möglichkeit, aus "Vorurteilen" eine wirklich eigene Meinung zu bilden.

Wie gesagt, liebes Töchterlein: ich weiß nicht, wie weit die Traditionen, die in Deiner Familie gepflegt werden, das zulassen.

Du hast seit Deiner letzten Nachricht einiges an Selbstvertrauen gewonnen! Hast Dich Deiner Familie anvertraut und Deinem Vater die Stirn geboten mit den Worten:
"Ich machte ihm deutlich klar, dass ich keine Angst vor ihm, außer vor Allah ( Gott) habe."
Was ich Dir von Herzen wünsche:
setze Dich für Deine Gefühle ein!
Aber lasse Dich nie von dem Gefühl "Trotz" antreiben ("Sie mögen ihn nicht. Ich weiß nicht recht, aber : nun zum Trotz")!
Wo Dir "Vorurteile" erzählt werden, tue sie nicht einfach ab und behaupte einfach so das Gegenteil: auch das ist "Vorurteil"!
Bilde Dir eine eigene Meinung. Dazu sind neben Deinen Gefühlen auch Deine Beobachtungen wichtig!

Alles Liebe
Bernd