Problem von Uli - 18 Jahre

Mobbing und Perspektivlosigkeit

Hallo liebes KuKa-Team

ich leide seit jahren unter Mobbing in der Schule und ich finde auch keinen Job bzw. eine Lehrstelle, da kein Unternehmen mit mir was zutun haben möchte. Trotz perfekter Unterlagen und gutem, sicheren Auftreten haben die Personaler kein Interesse. Nichtmal die Arbeitsämter wissen weiter. Sie sagen das übliche: Bewerben Sie sich weiter. Ich glaube das die Arbeitsämter zum Teil reine Geldverbrennunganlagen sind und niemanden wirklich helfen. Auf jedenfall ich sehe keine Zukunft mehr auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Früher war das besser, deutlich besser sagt mein Opa. Da hat jeder eine Lehrstelle bekommen, egal welche Noten usw. Nach der Lehre wurde man unbefristet übernommen. Heute wird man kaum übernommen und wenn doch hangelt man von einer Befristung zur nächsten. Ich frage mich warum uns die Politik so verrammscht. Die Jugend ist doch die Zukunft. Ich plane Auszuwandern am besten nach Kroatien um dem Mobbing zu entgehen und beruflich weiterzukommen. Kroatien bietet vieles. Gutes Wetter, niedrigerere Lebenshaltungskosten. Ich habe davon gehört und viele Deutsche wandern bereits nach Kroatien aus um sich was neues aufzubauen. Eine andere alternative wäre eine militärische Karierre bei der Bundeswehr. Ich habe dazu auch die besten Karten, da ich relativ Fit bin und keine Einschränkungen habe. Was könnt ihr mir Raten? Was wäre sinnvoll? Wieso hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt so verschlechtert? Wieso ändert man das nicht?

JuliaZ Anwort von JuliaZ

Hallo lieber Uli,

Es freut mich sehr, dass Du dich mit deinem Problem an uns wendest :)

Als Ich deinen Text das Erste Mal durchgelesen habe stellte Ich mir direkt Die Frage: Wie kann Es sein, das Du keine Ausbildung bekommst?

Du schreibst, das Deine Unterlagen perfekt sind. Dein Auftreten sicher wirkt. Und trotzdem schreibst Du, das Du lediglich Massen an Absagen auf deine Bewerbungen bekommst. Es kann eigentlich nicht an deinen Unterlagen liegen, das glaube Ich, wenn Du schreibst, das Das Arbeitsamt auch nicht weiter weiß wohin mit Dir.

Versuche den Fehler nicht beim Arbeitsamt zu suchen. Dieses ist natürlich ein großes Unternehmen, was Sicherlich in den Höheren Rängen auch auf das Geld verdienen aus ist, aber damit würden Sie eigentlich versuchen, das Du einen Job findest und nicht einfach Zuhause sitzen kannst.

Es ist schade, wenn Du schreibst, das Du bereits aufgegeben hast. Man merkt aus deinem Text, das Du kein Vertrauen in deine Zukunft siehst.

Dein Opa hat in einer ganz anderen Zeit gelebt. Wenn er sagt "Früher war Es besser" könnte Er es jederzeit ersetzen zu "Früher war das anders" Früher gab es tatsächlich weniger Arbeitslosigkeit, was aber zum einen auf Die Menschenmoral zurückzuführen ist und zum anderen haben Sich Zeiten stark verändert. Statt 100 Arbeitern, gibt Es heute nur noch einen, der Die Maschine anschaltet und Einen für Die Urlaubsvertretung. So ist Es rein hypothetisch gedacht.

Das Arbeitsamt hat vollkommen Recht, wenn Es heißt: Bewerben Sie Sich weiter. Kann es an deinen Noten liegen, das Du keine Lehrstelle bekommst? An einen Bereich, wo Du arbeiten möchtest, wo Du die Voraussetzung aktuell nicht erfüllen kannst? Ich glaube nicht, das Es der einzige Ausweg ist auszuwandern. Klar, Du kannst Das tun, aber letztendlich hast Du nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Wenn Du nur gehst für deine Berufliche Zukunft, dann kannst Du deine Berufliche Zukunft hier verpassen. Wie viele Bewerbungen hast Du verschickt? Es ist sicher sehr demotivierend immer Große Briefe im Briefkasten vorzufinden. Wie lange bist Du nun aber "Arbeitslos"? Du bist 18 und wirst damit sicherlich noch nicht viele Jahre der Arbeitslosigkeit hinter Dir haben, da Du unter anderem auch Eine Schulpflicht zu erfüllen hattest.

Woran liegt Es also? Liegt Es daran, das Du sowieso schon glaubst nichts mehr zu finden? Das du dich halbherzig bewirbst? Das Du 0-8-15 Bewerbungen verschickst, die dem zukünftigen Arbeiter nicht klar machen, warum Es so wichtig ist Dich einzustellen? Die Konkurrenz ist tatsächlich groß und man muss sehen, wie man Sich im Beruflichen Leben präsentieren möchte. Da gibt Es so viele Möglichkeiten und Die einzige Frage ist letztendlich, welche Du wählen möchtest. Manchmal bedeutet Es auch, das man in Jungen Jahren seinen Wohnort verlassen muss um eine Ausbildung zu haben. Das müssen viele andere Auszubildende, welche nicht täglich herumreisen können zwischen Zuhause und Ausbildungsbetrieb/Ausbildungsstelle.

Du kannst für deine Ausbildungssuche, welche BISHER nicht erfolgreich war nicht auf Die nächsten Jahre schließen. Warum fragst Du nicht nach einer Absage noch einmal nach, woran Es gelegen hat, das Du nicht eingestellt wurdest?

Ist es, weil jemand anderes gewählt wurde? Warum hat man sich dann nicht für dich entschieden. Arbeite daran!
Ist es, weil in deiner Bewerbung etwas nicht ganz passte? Verbessere Dich.

Liegt Es daran, das Du jedem Arbeitgeber mitteilst, das Du bisher nichts bekommen hast und nun Endlich möchtest?
Arbeitgeber sind vorsichtig, wenn Du schon oft abgelehnt wurdest. Das hat alles Gründe, die Es zu bearbeiten gilt.

Warum soll Es die Aufgabe der Politik sein eine Ausbildungsstelle für Dich zu finden? Gib das nicht ab. Es ist deine Aufgabe dich Gut um Dich zu kümmern! Dazu gehört Es auch die Absagen in Kauf zu nehmen und weiter nach vorne Bewerbungen zu verschicken. Es wird nicht ganz Deutschland in deinem Wunschbereich dich ablehnen als Auszubildenden, wenn Du nicht eine falsche Wirkung überbringst. Raus aus dieser Depri-Schleife.

"Ich hatte nichts" oder "Ich hab nichts" und "Ich kriege nichts" - "Ändert Sich ja eh nicht, Ich suche mir eine Neue Politik"

Vielleicht bist Du aktuell noch nicht bereit für eine Ausbildung. Vielleicht brauchst Du noch 1 Jahr. Dann aber doch ohne Zuhause herum zu sitzen. Mach ein Praktikum! Dann kannst du Kontakte knüpfen und ein zukünftiger Chef, kann schon einmal kennenlernen, das Du wirklich Interesse hast an einer Ausbildung für das nächste Jahr dann. Mach ein FSJ! Damit Du dich selbst ein wenig weiter entwickeln kannst In den Punkten, wo Es nicht ganz klappt bisher. Aber ganz wichtig, fange an dich zu bewegen und Etwas Verändern zu wollen. Ohne zu Erwarten, das das Arbeitsamt oder Die Politik etwas ändern muss, ohne Selbst deinen Weg zu gehen. Wenn Du so denkst, hängst Du fest. Die Politik und das Arbeitsamt änderst Du aus deiner aktuellen Position so nicht, Da gehört ein bisschen mehr Zu. Wenn Dein Weg beim Bund ist, dann ist das Eine Super Sache! Versuche Es, Du hast doch nichts zu verlieren, wenn Du diesen Weg ebenfalls in Erwägung ziehst. Bleib dran und Kopf Hoch!

Alles Liebe,
Julia


P.S : Hier noch ein Link mit einigen Zukunftsmöglichkeiten, mit welchen Du dich auch in der Zeit nun beschäftigen kannst, unter anderem, wenn Du nun nichts findest bist zur nächsten Bewerbungsfrist für Dich.

http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/35/Was-tun-nach-der-Schule.html