Problem von Lara - 18 Jahre

SVV, Anxiety, Depressionen

Hallo,

Ich habe am August angefangen mich zu ritzen. Mit Schere, Messer, Cutter Messer, Glasscherben... also mit alles, was scharf ist. Und das so, bis es blutet (also tiefe Wunden).

Ich habe damit angefangen, weil ich seelische Schmerzen hatte.
Ich denke über alles 2 bis 10 mal und überanalysiere alles so, dass aus einem "harmlosen" Problem, ein grosses wird.
Und sehe mich selbst immer als die Schuldige. Dass ich an alles Schuld bin.
Auch wenn ich weiss, dass es nicht so ist, sagt mir mein Kopf es stimmt.
Aufgrunddessen habe ich auch depressionen bekommen.

Ich habe das schon seit 6 Jahren.
Habe auch Hilfe gesucht, bei Freunden, meinen Eltern... aber die sagen mir nur, dass ich überreagiere und nehmen mich nicht ernst.

Alleine dagegen "an zu kämpfen" schaff' ich nicht.

Gibt es eine Methode, die mich dazu abbringt, alles zu überanalysieren (Overthinking, wie man es im englischen sagt) um meine Anxiety zu "lindern"?
Bestimmt klingt das alles banal und nicht wirklich ernst, aber ich kann so nicht mehr.

Danke, für die Hilfe.

JuliaZ Anwort von JuliaZ

Hallo liebe Lara,

Vielen Dank, das Du dich an Uns gewandt hast!

Ich nehme Es sehr ernst was Du schreibst und finde Es keineswegs übertrieben von Dir.

Du merkst, das Ritzen zu einer Sucht werden kann. Eigentlich bringt Es dir nichts für deinen seelischen Schmerz und Schadet dir ausschließlich, aber Du tust Es trotzdem. Es ist als würdest Du versuchen gegen dies an zu gehen und Es nicht mehr zu tun und Dann greifst Du doch wieder darauf zurück. Wir brauchen für dich eine andere Möglichkeit für deinen Seelischen Schmerz.

Es ist nicht immer einfach, aber es Ist der bessere Weg, wenn Du dich mit deinen Problemen auseinandersetzt. Dann, wenn Du aktiv nach Lösungen suchst und deinen Schmerz nicht mehr durch körperlichen Schmerz ersetzt. Ich rate dir, das Du dich in eine Therapie begibst.
Dort wirst Du Lernen können deine Probleme zu überwinden und wirst andere Wege und Möglichkeiten finden mit diesem Schmerz umzugehen.

Wir alle tragen unsere Last und sind geprägt von Den Dingen die Uns in der Vergangenheit im Leben belastet haben. Die Kunst des Lebens besteht nun darin, das man Lernt mit allen Schönen und Schlimmen Momenten zu leben. Das man lernt all diese Momente als Teil des Lebens anzunehmen und auch Traurigkeit bewusst zu leben. Das wir Lernen auch mit Depressiven Verstimmungen, Sinnkrisen Und Depressionen umgehen zu können. Mit Allen Gedanken und Gefühlen, so das das Leben am Ende trotzdem gewinnen kann. Das ist manchmal auch eine lange Suche und oft ein langer Kampf, der aber tröstet, indem Er zum Erfolg führt, wenn man Sich dem Stellt, was einen Erwartet.

Manchmal sind Freunde und Eltern mit dem Überfordert, was Wir erzählen. Manchmal können Sie auch nicht diese Gefühle verstehen, die Es in die gibt, wenn Du Sie auch selbst nicht richtig in Worte fassen kannst und gar nicht genau weißt, was Dir da widerfährt.. Dann braucht Es eine Höhere Instanz, welche Dir helfen kann wieder in dein Leben zurückzufinden, wo Du dich nicht verletzen musst. Diese höhere Instanz kann Eine Psychotherapie für dich sein. Dort kannst Du lernen mit deinen Gefühlen anders umzugehen. Was das ist, was Du brauchst und wo Du lernen kannst trotz Schmerz glücklich zu leben. Das ist ein Lernprozess!

Schau Dich bitte hier einmal um:
http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/31/Professionelle-Hilfe-Wie-finde-ich-einen-Psychotherapeuten.html

Alternativ hast Du auch die Möglichkeit, dich an eine Beratungsstelle zu wenden:
http://www.dajeb.de/bfonline2.htm
http://www.caritas.de/hilfeundberatung/hilfeundberatung

Hier kannst Du Anrufen, wenn Du mit einer Beraterin am Telefon sprechen möchtest:
https://www.nummergegenkummer.de/ (Kostenlos und Anonym erreichbar. Samstags 14-20 Uhr - Jugendliche beraten Jugendliche)
http://www.telefonseelsorge.de (24 Std. Kostenlos und Anonym erreichbar)

Du kannst natürlich auch jederzeit erneut schreiben,

Alles Liebe,
Julia