Problem von Anonym - 15 Jahre

Ich will meinem Drogenabhängigen Freund helfen

Also, ich habe einen Freund der Drogensüchtig ist (16), und er war auch schon auf Entzug und in Therapie, aber er hat wieder angefangen. Ich will ihm unbedingt helfen weil er mein bester Freund ist, er ist mehr für mich da wie jeder andere. Er hat glaube ich keinen Schulabschluss und keine Ausbildung. Ich wollte mich mit ihm treffen aber meine Eltern verbieten mir den Kontakt. Was kann ich jetzt machen?

JuliaZ Anwort von JuliaZ

Hallo liebe Anonyme,

Es ist eine große Last, welche Du da mit deinen 15 Jahren tragen Möchtest!

Ich kann deine Eltern gut verstehen, das Sie dir diesen Kontakt verbieten wollen. Sie wollen Dich schützen aus gutem Grund! Du kannst dem Freund nicht helfen, wenn Er das nicht selber möchte. Du kannst Nicht mehr für Ihn tun, als Ihn zu begleiten wie Er selbst den Schritt in Richtung Besserung geht. Eine Drogenabhängigkeit hat viel mehr Facetten an Sich, als Du das wahrscheinlich ahnen kannst. Es ist einerseits sehr Bewundernswert, das Du diese Last für deinen Freund tragen möchtest und Ihm helfen möchtest. Andererseits mache Ich mir Gedanken um Dich! So wie deine Eltern das Auch tun!

Bitte lasse Ihn. Du kannst Ihm Hilfen an Die Hand geben, die Er allerdings durchaus kennen wird, wenn Er bereits auf Entzug gewesen ist. Ich schreibe Dir unten einige Internetseiten, die Du für dich zur Information nehmen kannst Und Die Du auch an Ihn weitersenden kannst, damit Er sich Hilfe suchen kann. Das setzt voraus, das Er das auch möchte und Ich kann aus deinem Text leider nicht ersehen, ob Er bereit ist für diesen Schritt. Ich hoffe Es für euch!

Meine Liebe, Viele Menschen versuchen ihre Freunde, die auf falsche Bahnen geraten sind zurück in ein Normales Leben zu holen. Ich kann diesen Wunsch von Dir verstehen. Du kannst nicht mehr helfen, als Deine Eigene Kraft ermöglicht. Diese ist nicht bestimmt, durch das was Du schaffen willst - sondern Durch das, was Du schaffen kannst. Die Grenze ist da bei Dir sehr weit auseinander. Du hast nicht die Möglichkeiten Ihm Dauerhaft zu helfen ohne Professionellen Weg. Du darfst Dich finanziell und Rechtlich ebenfalls nicht in seine Verantwortung stellen. Es ist etwas, womit Er selbst Kämpfen muss um Daraus zu kommen. Man nennt das "Co-Abhängigkeit" wenn man sich mehr oder Weniger in diese Abhängigkeit für eine Andere Person begibt. Das ist nicht gut für Dich, Glaube Mir Das! Suche und Finde deine Eigenen Grenzen, die Sich im Bereich deiner Möglichkeit aufhalten sollten. Verweise deinen Freund an Andere Hilfen!

Diese Hilfen können Drogenberatungsstellen, Kliniken (stationäre oder Ambulante), Jugendamt, Ärzte oder Psychologen sein. Er ist diesen Schritt schon einmal in seinem Leben gegangen und hat sich wieder umgedreht um in den Drogensumpf erneut zu steigen. Das ist nicht selten der Fall. Er muss nun wieder versuchen sein Leben zu orientieren und Sich Erneut Hilfe zu suchen. Du selbst kannst in deiner Rolle nicht mehr als Kurzfristige Hilfe schaffen. Das langfristige muss von Ihm kommen. Mach Ihm deutlich, wie Wichtig Er Dir ist, nachdem Du deine Grenzen kennst.

Eure Freundschaft kann durchaus funktionieren, aber erst dann, wenn Er sein Leben wieder aufbaut. Aktuell bewegt Er Sich auf einer Spirale nach ganz unten und Du schaust zu, obwohl Du helfen möchtest. Du kannst Diese Verantwortung für einen anderen Menschen noch nicht tragen. Trage nicht zu viel Last sondern achte auf dich. Du solltest möglichst unbeschwert Erwachsen werden können. Schwierigkeiten gehören immer dazu, aber Du suchst Dir aus, wie Sehr du Diese zu deinen Machst. Du hilfst Ihm nicht, wenn Du versuchen würdest Ihn zu schützen vor dem was Ihn an Die Drogen bringt. Er muss stark genug werden um seiner Versuchung zu verstehen. Das ist nicht nur ein Psychisches Problem. Drogenabhängigkeit beinhaltet auch den Körper, welcher von diesen Stoffen abhängig wird. Da kannst Du gar nichts bei machen!!!
Das ist der Grund, das Er in Professionelle Hände gehört, weil Dieses ganze System, welches daran hängt nicht für eine 15 Jährige machbar ist! Ich traue Dir, so wie Du schreibst zu das Du für Ihn da bist. An seiner Seite stehst und Ihn als Gesprächspartnerin hilft, aber wirkliche Hilfe aus der Sucht findet Er nur bei Sich selbst und dann bei Ärzten, die Sich damit auskennen.

Achte auf dich, Bitte.

Schau zusätzlich gerne hier nach Information für Dich und für Ihn:

http://www.kmdd.de/infopool-hilfe-und-beratung.htm
http://www.drugcom.de/haeufig-gestellte-fragen/allgemeine-fragen/was-tun-wenn-freunde-drogen-nehmen/
http://www.telefonseelsorge.de
http://www.nummer-gegen-kummer.de


Ich wünsche Euch Alles Liebe und Gute!
Julia