Problem von Carina - 15 Jahre

Freund zieht weg

Hey,

Hallo,
mein Freund ist 17 Jahre alt und wohnt derzeit bei seiner besten Freundin, da seine Mutter im Frauenhaus ist und er sein Vater seit 6 Jahren nicht gesehen hat und auch keinen Kontakt mit ihm hat. Er kam damals aus Berlin und wohnt seit knapp 7 Jahren jetzt hier. Der Ex Freund seiner Mutter hat seine Familie damals komplett zerstört indem er ihn und seine Brüder geschlagen hat. Seine Mutter möchte unbedingt das er wieder nach Berlin oder an die Ostsee zieht. Doch er möchte keinesfalls wieder umziehen und er möchte unbedingt hier bleiben. Er ist gerade dabei sein Fachabitur in Wirtschaft zu machen. Was kann er tun um hier zu bleiben? Mit seiner Mutter hat er ein mittelmäßiges Verhältnis aber er möchte trotzdem unbedingt hier bleiben. Kann er hier bleiben oder muss er wieder wegziehen? Ich habe ihm angeboten mit ihm zum Jugendamt zu gehen aber irgendwie nimmt er das nicht so ernst wie ich. Ich möchte keinesfalls das er wegzieht da er mir extrem wichtig ist. Er sagt selber zu mir das er nicht von mir weg möchte und das die Beziehung, falls er wegzieht, keinen Sinn mehr hat. Was kann ich bzw er machen das er hier bleiben kann. Außerdem wird er schon nächstes Jahr im Februar 18 und dann wäre das eigentlich sehr unnötig wenn er jetzt noch wegen seiner Mutter umziehen soll und damit auch sein Fachabitur vergessen kann, da er schon im Juli umziehen soll, er aber noch lange braucht um sein Fachabitur zu haben. Seine Mutter will unbedingt das er eine Ausbildung anfängt aber für mich macht es keinen Sinn. Ich weiß nicht was ich noch machen soll. Ich möchte ich nicht verlieren.

Dana Anwort von Dana

Liebe Carina!

Es gibt durchaus die Möglichkeit, dass dein Freund hier bleiben kann. Man kann, gerade, wenn man kurz vor der Volljährigkeit steht, sich beim Jugendamt für volljährig erklären lassen, so dass man eigene Entscheidungen treffen darf. Der Wermutstropfen: die Erziehungsberechtigten müssen zustimmen. Ich nehme mal an, dass nur noch seine Mutter erziehungsberechtigt ist und das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht hat, daher ist ihre Einwilligung leider ein Muss, so jedenfalls mein Wissensstand.

Vielleicht schafft es dein Freund ja aber auch, seiner Mutter zu erklären, dass sein Weg ein anderer ist als der, den sie sich für ihn vorstellt und dass sie ihm einige Schmerzen bereiten würde und ihm einiges verbaut, wenn sie ihn nun zwingen würde, von seinem Platz weg zu ziehen. Bisher war er ja wohl auch untergebracht, da dürfte ja ein halbes Jahr bis zur Volljährigkeit noch rumzukriegen sein. Für mich wirkt es auch nicht so, als würde seine Mutter mit aller Gewalt ihren Jungen wieder zu sich zwingen. Sie hat den Wunsch geäußert und ich würde erst einmal das Gespräch suchen und mit ihr klären, wie der eigene Weg weiter gehen soll. Da scheint ja das letzte Wort noch nicht gesprochen zu sein.

Bleibt in der Kommunikation miteinander und mit der Mutter, bleibt respektvoll aber klar in der Ansage, was er möchte und wie seine Zukunft für ihn aussehen soll und dann schaut, ob es da nicht einen gemeinsamen Konsens gibt. Ich wünsche es euch jedenfalls.

Alles Liebe,

Dana