Problem von Anonym - 31 Jahre

vernachlässigt durch Partner

Mein Partner und ich sind seit 1,5 Jahren zusammen,im März ist er nur alle paar Tage zu seinem besten Freund gegangen, nur Stundenweise, im März dann auch mal ein paar Nächte, im April dann innerhalb einer Woche mehrere Tage, und nun diesen Monat sogar eine Woche am Stück, er kam nur zum duschen und Klamottenwechsel zurück, zwischendurch ging es unserer Tochter und mir sehr schlecht und Er ist nicht mal dann zurück gekommen, als er heute (13.05.) endlich wieder da war, sagte Er bloß das dass neue Konsolenspiel seines Bf total toll sei, auch höre ich nur noch ich soll doch auch mal wieder was unternehmen, meine Familie wohnt nicht grad um die Ecke, und wenn Er ständig woanders ist, kann ich auch nirgendwo hin, als unsere Tochter weinte, sagte Er, kaum zurück, könne Er wieder nicht schlafen, entschuldigt hat Er sich kein Stück für sein Verhalten, ich höre ständig, was alles finanziell nicht geht, essen, Kino, Cocktailbar etc. Hat sich zwischendurch aber eine PS4 gekauft diverse Spiele dazu, eine Karte für WWE wo er im November mit seinem Bf hingehen wird, überlasse ich ihm die Entscheidungen entscheidet Er sich fürs zocken und saufen bei seinem Bf, ich höre nur, sein Bf will dies er will das, und trinke ja nur ein zwei Bier, aber ich weiß mittlerweile was es zu bedeuten hat, wenn Er nach der Arbeit dahin fährt, entweder er ist zurück wenn ich bereits im Bett oder er kommt irgendwann die Tage zurück, Er sagt mir das Er wolle das ich glücklich bin und ich sei die Liebe seines Lebens, nur fühle ich mich nur noch wie seine Putzfrau die gelegentlich die Nachthemd hebt, er kümmert sich auch kaum noch um die Kinder, wenn ich ihn etwas bitte, bekomme ich zur Antwort, es bleibe ihm ja nichts anderes übrig. Ich habe schon oft mit ihm darüber gesprochen nur halten die Veränderungen nicht lange an, und er bleibt immer länger bei seinem Bf, der trinkt sehr viel und belagert ihn regelrecht

Anna Anwort von Anna

Liebe Anonyme,

vielen Dank für Dein Vertrauen uns gegenüber. Aus Deiner Nachricht kann man den Schmerz über Deine Situation deutlich herauslesen und ich bedanke mich bei Dir für die ausführliche Schilderung Deines Problems.

Wenn ich das Verhalten Deines Freundes nachdem, was ich ich im Text gelesen habe, beurteilen müsste, würde ich ihn als sehr unzuverlässig, egozentrisch, kindisch und verantwortungslos beschreiben. Ihr beiden führt zusammen eine Familie, habt Kinder, um die ihr euch kümmern müsst, die versorgt werden müssen in ihren alltäglichen Bedürfnissen - dazu braucht es Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein und auch eine gewisse Reife. Wie es klingt, musst Du die alltäglichen Aufgaben aber alle alleine bewältigen, da Dein Freund sich mehr und mehr von Dir und eurer Familie abgrenzt und ein Leben zu leben scheint, das vielleicht in der Jugend angebracht ist oder wenn man keine Kinder hat, aber sicher nicht, wenn man ein Vater ist.

Der Druck auf Dich wird höher und höher, dafür müssen nicht die Aufgaben mehr werden, aber irgendwann ist Deine Belastungsgrenze einfach erreicht. Bevor es soweit ist, solltest Du nicht zögern, Entscheidungen zu treffen und die Dinge auch tatsächlich selbst in die Hand zu nehmen. Du weißt, Du bist unglücklich mit dieser Situation, aber ob Du auch schon innerlich hinter den Schritten stehst, die notwendig wären, um diese zu ändern, da bin ich mir nicht so sicher. Schreibe einmal genau auf, welche Aufgaben und Verpflichtungen Du übernimmst und welche er übernimmt und ob es für ein Ungleichgewicht vielleicht irgendeinen Ausgleich gibt, wie zum Beispiel, dass er mehr bezahlt, dass er Dich öfter zum Essen einlädt - irgendwas, was Du auch als Ausgleich EMPFINDEST. Diese Liste wird wahrscheinlich nicht zu seinen Gunsten ausfallen, aber sie soll Dir bewusst machen, wo Du da eigentlich stehst.
Da Du schon öfter mit ihm darüber gesprochen hast und sich dauerhaft nichts ändert, würde ich vorschlagen, Du stellst ihn mehr und mehr vor die Wahl. Du musst ihm ja nicht gleich mit der Trennung drohen, aber vielleicht mit anderen Dingen, die er sich von Dir erhofft, z.B. Wäsche waschen, aufräumen usw. Lass seine Wäsche liegen, wenn er an mehr als zwei Abenden zu seinem Freund geht. Du kannst ihm nicht verbieten, dorthin zu gehen, aber Du kannst für Dich entscheiden, dass es Dir bei dem Berg an Aufgaben dann nun eben zu viel ist, auch noch seine Wäsche mitzuwaschen und aufzuhängen.
Vielleicht reichen schon Kleinigkeiten, kleine Taten, um ihm bewusst zu machen, dass es Dich auch noch gibt. Reichen sie nicht, versuche solche Entscheidungen weiterhin zu treffen bis es ihn da trifft, wo es weh tut. Wichtig ist, dass er lernt, Dich zu respektieren und sich selbst in seinem Egoismus ein wenig zurückzunehmen.

Vielleicht helfen Dir diese Links ein wenig weiter:

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http://www.vaterlos.eu/was-kann-ein-mutter-tun-damit-sich-der-faule-vater-um-seine-kinder-kummert/
http://www.urbia.de/magazin/baby/leben-mit-baby/mein-mann-kuemmert-sich-nicht-ums-baby
http://www.zeitblueten.com/news/durchsetzungsvermoegen-trainieren-sich-durchsetzen/

Ich wünsche Dir, dass Du es bald schaffst, Dich Deinem Freund gegenüber mehr durchzusetzen und auch den Mut, Deine eigenen Grenzen zu überschreiten, wenn Du merkst, dass Du dorthin kommst. Du und Deine Kinder haben ein RECHT auf einen anwesenden verantwortungsbewussten Vater und Du musst Dich nicht damit abfinden, wenn er diese Rolle nicht einnehmen will.

Viele Grüße,

Anna