Familie
Hey, ich habe schon seit Anfang meiner Pupertät Probleme mit meiner Familie. Ich fühle mich nicht mehr wohl und auch nicht wilkommen. Meine 2 größeren Geschwister sind immer zusammen haben Spaß, gehen raus was unternehmen und schließen mich immer aus. Wenn ich komme wechseln sie das Thema oder sagen nichts das ich bemerke das ich raus gehen sollte. Sie beschuldigen mich für alles was in diesem Haus passiert! Meine Mama ist auch nur auf meine Geschwister fixiert sie interessiert sich garnicht für mich ich hab ihr das auch schon erzählt und erklärt aber sie meinte das es nur mir so vor kommt und das sie mich liebt. An dem Tag hatte sie dann paar mal mit mir geredet und versucht Kontakt mit mir auf zu bauen ich bin auch sehr offen gewesen aber am nächsten Tag war schon alles vergessen also wie früher. Ich weine am Tag vielleicht 4-5 mal im Zimmer ich kann einfach nicht mehr. Nirgends bin ich wilkommen mein Papa ist manchmal zu Hause und mit dem red ich auch gern und er mag mich auch sehr. Wenn ich zum Beispiel meine Schwester frage wann unsere Mama nach Hause kommt ist sie genervt und schreit mich an aber wenn meine andere Schwester also mit der sie immer ist das sagt heißt es gleich in 30 min oder so Maus. Ich kann wirklich nicht mehr ich will einfach sterben und weg von hier
Anwort von Anna
Liebe Anonyme,
vielen Dank für Dein Vertrauen uns gegenüber. Dass Du Dich zur Zeit sehr unwohl zuhause fühlst, kann ich mir vorstellen. Das Gefühl zu haben, nicht dazuzugehören, ausgeschlossen zu werden oder ungerecht behandelt zu werden im Gegensatz zu den anderen, ist furchtbar und sollte wirklich kein Dauerzustand werden.
Seit wann fühlst Du Dich denn so ausgeschlossen? Versuche dem Zeitpunkt mal genauer auf den Grund zu kommen. Ist irgendetwas vorgefallen? Gab es irgendein auslösendes Ereignis für Deine Gefühle oder die Situation? Zum Beispiel einen Streit, einen Verlust, ein Gespräch, eine Erkenntnis...?
Es ist wichtig zu versuchen, den Zeitpunkt oder den Anfang herauszufinden, denn vielleicht kommst Du so auch auf eine Erklärung, woran das liegen könnte.
Ich finde es übrigens richtig gut, dass Du Deiner Mutter mal von Deinen Gefühlen erzählt hast und auch richtig gut, dass sie betont hat, dass sie Dich liebt und Dir gleich viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt hat. Auch, wenn Du das am nächsten Tag nicht mehr so empfunden hast, so war es doch an dem Tag eine richtige Besserung. Würde es Dir besser gehen, wenn das Verhältnis zwischen Dir und Deiner Mutter immer so wäre wie an diesem Tag? Wenn ja, dann sag ihr doch mal genau das! Sag ihr, wie gut Du Dich dabei gefühlt hast, dass sie versucht hat, Kontakt zu Dir aufzubauen. Je konkreter und genauer Du wirst mit Deinen Wünschen, desto leichter ist es für Deine Mutter zu verstehen, was Du meinst. Also wenn sie weiß, dass es Dir richtig gut damit ging, dass sie versucht hat Kontakt zu Dir aufzubauen wie an diesem einen Tag und dass Dir genau das sonst fehlt, kann sie viel einfacher auf Dich eingehen. Verdeutliche ihr, wie wichtig Dir das an dem Tag war und wie schön Du es fändest, wenn es häufiger so wäre.
Dass sich ein Kind im Gegensatz zu einem Geschwisterteil oder mehreren Geschwistern ungerecht behandelt fühlt, kommt sehr häufig vor in Familien und es ist auch nicht auszuschließen, dass sich eine Deiner Schwestern auch mal in Bezug auf Dich eifersüchtig fühlt.
Das Problem zwischen Dir und Deinen beiden Schwestern ist wahrscheinlich, dass ihr euch in unterschiedlichen Welten befindet. Wie viel älter sind die beiden denn? Kann es sein, dass sie vielleicht ganz andere Dinge im Kopf haben als Du? In einer ganz anderen Schule sind? Oder sogar schon fertig mit der Schule? Im Alter von 10 bis 20 Jahren ist jedes Jahr, das man älter wird ein sehr großer Schritt und man kann sich mit jedem neuen Jahr in einer ganz neuen (innerlichen) Welt befinen. Frage Deine beiden Schwestern doch mal, was sie zur Zeit so beschäftigt. Ob Du ihnen bei irgendwas helfen kannst. Und vor allem: erzähle auch mal, was in Dir zur Zeit vorgeht. Frage sie zum Beispiel um Rat bei irgendeinem Problem.
Versuche Kontakt zu ihnen herzustellen, eine Brücke zu bauen, Gemeinsamkeiten zu finden und schlage einer von beiden doch einfach mal vor, zusammen ins Kino zu gehen. Nicht mit der ganzen Familie, sondern nur zu zweit, um sich etwas besser kennenzulernen, ein gemeinsames Erlebnis zu haben, das verbindet.
Notfalls schreibe ihnen/ einer von ihnen doch mal einen Brief! Darin kannst Du erzählen, was in Dir vorgeht, wie Du Dich fühlst und was Du Dir wünschen würdest.
Und noch eine kleine Hausaufgabe für Dich: Bitte alle Deine Familienmitglieder darum, sich mal die Zeit zu nehmen und auf ein Blatt Papier (Achtung: das soll jeder für sich allein machen) aufzuschreiben, was sie an Dir besonders schätzen und mögen.
Du wirst überrascht sein, was da alles raus kommt... :-)
Ich wünsche Dir alles Gute und hoffe, dass Du Dich bald wieder besser fühlst!
Viele Grüße,
Anna