Problem von Miriam - 13 Jahre

Esssucht

Hallo Kummer-Kasten-Team

Ich leide unter einer Esssucht. Heute fragte ich mich, ob es sort was gibt und habe gegoogelt. Die Anzeichen für eine Esssucht waren wie bei mir. Bei mir ist es schlimm. Seit ich klein (ich würde schätzen 5 Jahre alt) War, nahm ich mir immer wieder (täglich) heimlich was aus unserem Süßigkeiten Fach im Schrank. Das geht bis heute so. Ich würde immer erwischt und hatte keine Erklärung. Ich esse auch viele andere Sachen, (reste von gestern, Nutella und Ähnliches),Aber ich machte weiter, als würde mich eine andere Hand steuern. (Meine Eltern schließen den Schrank mittlerweile ab, aber wen sie es mal vergessen, dann hole ich was AUTOMATISCH)... Auch bei Oma. Bei ihr ist es schlimmer... Sie hat immer Süßigkeiten Zuhause und ich stopfe mich voll (übergebe mich aber nie). Einmal War ich eine Woche bei ihr und habe WIRKLICH (es klingt nicht Glaubenswürdig, ich weiß) 10 kg zugenommen (mit 11 Jahren). Heute läuft es so weit, daß ich mein Geld nur noch für Essen ausgebe. Ich traue mich nicht, es meinen Eltern zu sagen, da ich weiß, das sie denken, es ist nur eine ausrede. Ich hatte sie nämlich mal vor ein paar Wochen gefragt, ob es sowas gibt, und meine Mutter meinte:,, Noch dümmer Ausrede gibt es nicht?" Ich weiß, sie haben mich lieb, und sie wollen nur das beste, aber sie werden es mir nicht glauben... Was soll ich tun? Ich will aus der Esssucht rauskommen, aber wie ohne Eltern... Für eine Therapie müssten sie einverstanden sein, aber wen sie es nicht wissen? Bitte helft mir, aus dem Teufelskreis der Esssucht herauszukommen...

Eure Miriam (13)

JuliaZ Anwort von JuliaZ

Hallo liebe Miriam,

Vielen Dank, das Du dich mit deinem Problem an uns gewandt hast!

Es ist durchaus schlimm, was Ich da über Dich erfahre, aber es Ist schön, das Du dir dessen Bewusst bist und etwas ändern möchtest! :) So kann Es losgehen!

Ja, es gibt diese "Krankheit"! Ich darf dir hier keine Diagnose stellen und werde dir nicht klar zusichern können, ob Du an dieser erkrankt bist. Ich bin mir aber sicher, das Du kein Gewöhnliches Essverhalten beschrieben hast. Ich habe einen anderen Beruf und bin keine Ärztin oder Psychologin. Demnach kann Ich dir nur raten zu diesen Kontakt aufzunehmen.

Du hast Recht, der Erste Gang ist dieser zu deinen Eltern. Deren Unterstützung kann wichtig für Dich sein. So wie Du mir dein Verhalten und deine Gewichtsveränderung beschreibst, wird es klar: Es mangelt dir gar nicht an Genug Bewegung? Es fehlt vielleicht auch nicht an den Gesunden Mahlzeiten, welche Zuhause auf den Tisch kommen? Es liegt an dem "Heimlichen zwischendurch Essen" Deine Eltern haben dein Verhalten ja schon bemerkt, sonst würden Sie den Süßigkeitenschrank ja nicht zuschließen. Aber haben Sie auch bemerkt, das Du dies als "Automatisch" beschreibst? Quasi als "Ungewollt"?

Du hast es ja bereits schon angedeutet und leider keine gute Reaktion erhalten. Aber wie sollen Eltern mit einer Tochter reagieren, welche ständig isst? Natürlich wird das nicht sofort auf eine Krankheit geschoben, denn man versucht natürlich andere Lösungen zu finden. Die Lösung, das es "nur an deiner Entscheidung" liegt, ist weniger traurig, als jene, das eine Krankheit hinter deinem Verhalten steht. Sprich noch einmal ganz offen mit deiner Mutter, das es bei deiner Vermutung um dich geht und Ihr mit einem Arztbesuch doch nichts zu verlieren habt. Es gibt manchmal ganz andere Gründe die dahinter stecken und das "Googeln" nach einer Diagnose ist kein guter Weg, junge Dame.

Du kannst auch selbst zum Arzt gehen, wenn Es dir unangenehm und diesen um Hilfe bitten. Er wird natürlich deine Eltern informieren, wenn es etwas ernstes ist, aber mit 13 Jahren kannst Du durchaus selbst zu einem Gespräch bitten. Dann erzählst Du einfach mal von deiner Situation und Es ist dann vielleicht einfacher für deine Eltern, wenn der Arzt selbst mal mit deinen Eltern spricht. Wie gesagt, Ich kann dir nicht sagen, ob Du wirklich diese Erkrankung hast. Es gibt viele weitere Möglichkeiten und Erkrankungen, die dazu führen können, wie Du handelst. Vielleicht steckt auch ein viel zu niedriger Blutzuckerspiegel dahinter, welcher Dich "zwingt" Nahrung zuzuführen? Lass es abklären!

Dein Arzt hat dann vielleicht einfach bessere Möglichkeit mit deinen Eltern mal zu sprechen, was los ist. Auch kannst Du dich in deiner Schule an Vertrauenslehrer oder Sozialarbeiter wenden, welche Dir dann sicher auch weiterhelfen können und weitere Hilfen für Dich finden werden. Es ist sicher schwierig, sich da zu offenbaren, aber Es ist ein wichtiger Schritt!

Also auf ins Leben,
Lass dich so jung nicht unterkriegen und hole Dir Hilfe.
Wenn Du eben in deinem Alter aufgehalten wirst, was macht das Schon? Lass halt jemand anderen
ein Gespräch zwischen dir und deinen Eltern ermöglichen, wenn Sie Es so nicht wahrhaben wollen.
Du selbst weißt schon ganz genau, was los ist und möchtest Hilfe, das ist Super! Also nimm Sie an! :)

Melde dich gerne, wie deine Situation weitergeht, bei mir.
Falls Du erneut ein Problem haben solltest, schreibe auch gerne wieder.

Ich wünsche Dir nun Erstmal Alles Liebe und Alles Gute,

Julia