Beruf+Ausbildung
Hallo,
ich habe ein Problem mit meinen Eltern. Sie wollen meine Berufswahl nicht akzeptieren. Ich habe eine grösten Leidenschaften an singen und tanzen vergeben und hab mich deshalb für den Ausbildungsberuf "Musicaldarsteller/in" enschieden. Meine Eltern halten mich nun als komplett durchgeknallt. Sie meinen ich sollte doch im KKI (Kernkraftwerk Isar) anfangen oder in der BMW Dingolfing oder so, jedoch interessiert es mich wiklich Null. Jetzt habe ich mir vorgenommen mit achtzehn abzuhauen und mich erst wieder zu melden wen ich es ereicht habe zum Beispiel als Darstellerin in "Tarzan", "Starlightexpress" oder sogar in "Tanz der Vampire" zu sein. Es bricht mir zwar das Herz, soll ich jedoch mein ganzes Leben lang unglücklich sein?
Anwort von Sebastian
Liebe Barbara,
in erster Linie ist es für den Beruf wichtig, dass man sich vor der Wahl für eine Ausbildung oder ein Studium eingehend darüber informiert, sei es bei der Arbeitsagentur oder besser bei Menschen, die dies bereits machen. Wenn du also Musicaldarstellerin werden möchtest, kann es sicher nicht schaden, wenn du dich mal mit einem/r Musicaldarsteller(in) (oder mehreren) unterhältst, das dürfte machbar sein.
Unabhängig davon finde ich es nach deiner Schilderung völlig unangebracht, dass dir deine Eltern offenbar keine freie Wahl lassen. Schließlich sind ja nicht sie es, sondern du, die diesen Beruf dann auch ausüben wird. Die Frage ist natürlich, ob das jetzt einfach eine fixe Idee von dir ist oder ob du dir das ernsthaft über viele Jahre und Jahrzehnte vorstellen kannst. Das gilt aber für alle Berufe.
Die Frage ist, warum dich deine Eltern davon abhalten wollen. Weil sie meinen, dass man damit nicht genügend Geld verdienen würde? Oder weil es für sie einfach ungewohnt ist? Vielleicht wollen sie nicht, dass du unglücklich wirst – das willst du ja aber gerade auch nicht! Nachdem du dich genau informiert haben wirst, kannst du auch schon viel selbstbewusster vor deine Eltern treten und ihnen sagen, inwiefern dich dieser Beruf wahrscheinlich glücklich machen würde. Ein gewisses Risiko bei solchen Entscheidungen gibt es immer, auch bei bekannteren/etablierteren Berufen.
Du hast ja wahrscheinlich schon viel mit deinen Eltern darüber geredet. Was sagen andere Menschen in deiner Umgebung dazu? Hast du z. B. andere Familienmitglieder oder Bekannte (also welche, die sowohl dich als auch deine Eltern kennen), die du mal fragen könntest, erstens ob dieser Ausbildungsberuf etwas für dich sein könnte und zweitens ob sie dich gegenüber deinen Eltern stärken könnten?
Wenn du trotzdem nur auf Widerstand stoßen solltest, macht es meiner Meinung nach trotzdem definitiv keinen Sinn, sich den (irrationalen?) Wünschen/Sorgen/Ängsten anderer Menschen zu ergeben. Du solltest den Beruf wählen, den du dir wünschst. Offensichtlich interessiert dich schließlich eine Karriere als Musicaldarstellerin! Ich wünsche dir, dass du in deinem Beruf glücklich wirst. Außerdem: Als Musicaldarstellerin kannst du – neben dir selbst – andere Menschen handfest fröhlicher machen. Als Mitarbeiterin in einem Atomkraftwerk kann man das schon völlig anders sehen.
Liebe Grüße
Sebastian