Angst aber auch wütend
Hallo liebes Kummerkasten Team
Ich fange mal von vorne an
Also ich mag Pferde sehr gerne und gehe auch auf einen Reiterhof und helfe dort
Mehrere Mädchen sind dort und eine mag ganz und ganz und gar nicht weil sie hat kein Gefühl für tiere und sie ist auch echt gemein und will immer im vordergrund sein oder jammert wegen jeder kleinigkeit
keiner mag sie und wir probierten sie zu ignorieren doch irgendwie hat sie dass erfahren und dann ist ihr große schwester gekommen und hat meiner reitlehrerin das gesagt und jetzt müssen wir nett sein das mir echt schwer fällt
Im winter waren fohlen zur welt gekommen und sie sind echt süß
Leider sollte eines geschlachtet werden weil es grau braun ist und nicht zur Haflinger Zucht dazu passt das hat das mädchen ihren Eltern gesagt und die haben sich überlegt es zu kaufen obwohl das mädchen was ich und die anderen gesehen haben überhaupt nicht das fohlen mal gebürstet oder in der hand gehabt hat und mit so einem ängstlichen fohlen nicht umgehen kann
das mädchen will es auch selber einreiten aber sie ist gleich alt wie ich und wenn man das falsch macht kann es zu heftigen problemen kommen ich finde es einfach unfair das das fohlen so einen gemeinen besitzer bekommt
Ich möchte soooo gern dem fohlen helfen aber ich weiß nicht wie
Bitte ich brauche Rat
Lg
Anwort von Judith
Liebe Unbekannte,
Danke für Deine Email und Dein Vertrauen.
Deine Liebe zu Tieren (speziell Pferden) und Deine Verzweiflung sprechen aus jeder Zeile. Ich hoffe, dass ich Dir helfen kann.
Also - dass man manche Menschen mehr oder weniger mag, dass ist völlig normal. Das Mädchen klingt, als sei sie recht aussenvor und klar, was Du von beschreibst, das klingt auch nicht auf den ersten Blick sympathisch. Drängt sich in den Vordergrund, macht sich wichtig und möchte um jeden Preis Aufmerksamkeit. Das führt zum Gegenteil: Ihr ignoriert sie und schliesst sie noch mehr aus. Sie möchte dazugehören und ihr komisches Verhalten deute ich mal als zT. verzweifelte und trotzige Versuche, dazuzugehören - mit dem Ergebnis, dass ihr, die "Gruppe", sie noch komischer findet und umso mehr ausschliesst. Ein Teufelskreis.
So etwas kann schnell auch in Richtung Mobbing und ungerechtes Verhalten gehen. Ich sage nicht, dass ihr mir ihr dicke befreundet sein sollt. Aber ich möchte Dir und den anderen auf dem Reiterhof zu bedenken geben, dass alle Menschen unterschiedlich sind, und man mit mitfühlendem Verhalten den Menschen besser kennenlernt. Weisst Du, wie sie sonst so ist? Was ihre Interessen sind? Ihre Lieblingsfarbe, ihr Lieblingsfach in der Schule? Frag sie mal! Vielleicht stellt sich heraus, dass sie gar nicht so doof ist, wie Du denkst. Es ist immer leichter, mit der Masse zu gehen und die Meinung der Mehrheit zu haben und dazuzugehören. Aber versuch doch mal, das Mädchen einfach als Mensch zu betrachten, ohne die Meinung der anderen Mädchen.
Nun, aber ich möchte Deine eigentliche Frage nicht ignorieren.
Du schreibst, dass das Mädchen kein Gefühl für Pferde hat. Aber sagt ihr ihr das auch? Nicht anklagend, sondern freundlich? Ich befürchte, dass ihr eine Front gebildet habt, und dass ihr nicht wirklich gut miteinander reden könnt, ohne dass die andere gleich beleidigt ist. Aber sag ihr doch mal unter 4 Augen, wenn Du merkst, dass sie etwas nicht gut macht. Sonst wird sie es auch nicht lernen und ändern können.
Und dann würde ich mal mit Deinen Eltern und auch mit den Besitzern den Stalls oder dem Reitlehrer/ der Reitlehrerin sprechen und ihnen sagen, wenn Dir etwas auffällt, das Dich beunruhigt. Ihr seid dort ja nicht Euch selbst überlassen mit den Pferden, und sicher ist es den Besitzern des Stalles und dem Personal wichtig zu wissen, dass die Kinden und Jugendlichen ordentlich mit den Tieren umgehen.
Letztendlich ist es dann die Entscheidung des Stalles und der Eltern des Mädchens, das Fohlen zu kaufen. Aber Deine Bedenken würde ich äussern, damit auch das Mädchen entsprechend gefördert wird im Umgang mit dem Tier.
Ich hoffe, dass ich Dir ein paar Möglichkeiten aufzeigen konnte und wünsche Euch alles Gute.
Herzliche Grüsse,
Judith