Problem von Katja - 15 Jahre

Ich komm nicht mehr klar mit mir!

Hallo Kummerkasten,
ich bin seit 1 Monat mir meinem Freund zsm, es läuft eigentlich sehr gut aber ich merke nach und nach das ich aufhöre zu essen immer mehr abnehme. Meine Freunde megrken das es mir nicht gut geht, ich habe eine gute Freundin verloren weil sie nicht mehr die kraft dazu hatte mir zu helfen zu sehen wie ich an allem kaputt geh. Ich will für ihn perfeckt sein... merke aber einfach nicht das er mich so will wie ich bin und nicht so wie ich jetzt werde. Ich habe mich schon offt geritzt weil ich mit meinen Gefühlen einfach nicht mehr klar komme, selbstmord gedanken und alles. Ich will das das ein ende hat aber ich weiß nicht wie. Ich weiß nicht mit wehm ich darüber reden soll, ich habe angst noch mehr Freunde zu verlieren. Mein Freund weiß bescheid und macht sich sorgen um mich nd meint es muss sich was ändern denn so kann er mich nicht weiter sehen. Er steht immer zu mir und will mir da helfen aber allein schaff ich das nich mehr. Was soll ich tun?

Christina B. Anwort von Christina B.

Hallo liebe Katja!

Ich finde es toll, dass du dich an uns gewandt hast und dir Hilfe gesucht hast. Tut mir leid, dass die Antwort so verspätet kommt. Du hast geschrieben, dass du zu essen aufhörst und dadurch abnimmst? Hat das angefangen, als du mit deinem Freund zusammen gekommen bist oder gab es das schon früher in deinem Leben, dass du aufgehört hast zu essen, wenn es dir nicht gut ging? Was könnte denn der Grund dafür sein, dass du nicht mehr essen willst? Hat es was mit deinem Freund zu tun? Denn du schreibst ja eigentlich, dass es in eurer Beziehung recht gut läuft. Hier ist nochmal ein Link für mögliche Symptome bei Appetitlosigkeit: http://www.netdoktor.de/symptome/appetitlosigkeit/

Ich habe beim lesen den Eindruck bekommen, als wärst du sehr durcheinander und weißt momentan vielleicht gar nicht so richtig, wo oben und unten ist. Warum willst du denn perfekt sein? Wo dir doch deine Freundinnen und dein Freund sagen, dass du okay bist, so wie du bist? Denn, das kann auch ich nur unterstreichen, egal, wie du bist, du bist okay so und du darfst du selbst sein. Überlege dir einmal, woher dieses Gefühlschaos kommt. Gibt es dafür Ursachen, Auslöser? Probleme in der Familie vielleicht oder mit Freundinnen? Von nichts kommt nichts und deine Ängste, Sorgen und Gefühle haben auch einen Ursprung.

Du hast geschrieben, dass du dich auch ritzt und Selbstmordgedanken hast. Das ist etwas, wo ich auch den Eindruck habe, da weißt du, dass man da nicht drüber hinwegsehen sollte, sondern etwas dagegen tun sollte. Wie oft ritzt du dich denn und wie oft kommen dir diese Gedanken? Sind das nur flüchtige Gedanken, die dir in manchen Momenten der Verzweiflung kommen oder hast du schon ernsthaft darüber nachgedacht? Es ist sehr ungünstig, dass wir uns einander jetzt nicht gegenüber sitzen, denn ich kann jetzt unmittelbar keine Antwort von dir auf diese Fragen bekommen, aber ich möchte sie dir dennoch zum Nachdenken mitgeben. Du hast geschrieben, dass du deinen Freund und auch weitere Freunde durch deine Verhaltensweisen und Gefühszustände nicht verlieren willst - du hast ebenso geschrieben, dass du möchtest, dass das alles endlich aufhört. Das sind ganz tolle Schritte, die du bereits geschafft hast, liebe Katja, denn da kann man ansetzen. Du WILLST ja, dass es aufhört und du scheinst mir auch bereit zu sein, etwas zu verändern. Was kannst du verändern? Nun, du könntest dich zuallererst jemandem anvertrauen - entweder einem Familienmitglied (Eltern, Geschwister) oder einem Freund, einer Freundin oder aber auch einer Vertrauenslehrerin. Es sollte aber jemand sein, wo du dir sicher bist, dass er dir zuhört und dich auffängt. In jedem Fall, egal, wem du es erzählst, solltest du dich auch zusätzlich an eine professionelle Beratungsstelle wenden. Ich habe dir hier einen Link rauskopiert mit Beratungsstellen in Deutschland: https://www.suizidprophylaxe.de/hilfsangebote/adressen/ Denn deine Familie oder Freunde können dich bestimmt zuerst auffangen, aber wenn du dich selbst verletzt, dann hat das immer tiefer liegende Gründe und um diese zu ergründen und die Ursache zu beheben, ist es notwendig, dass du dich an Profis wendest. Außerdem solltest du auch wieder essen und da wäre es schon wichtig, dass du rausfindest, warum du zurzeit nichts essen magst. Dafür gibt es wirklich gute Hilfe (:
Eine der Dinge, die ich dir jetzt schon empfehlen kann, sind die Ersatzskills, die du anwenden kannst - das sind einfach Dinge, die das Ritzen ersetzen sollen wie z.B.: ein Igelball, oder mit Gummiband gegen Handgelenk schnalzen, Eiswürfel an die Haut pressen oder ähnliches. Hier findest du eine Liste mit Alternativ-Möglichkeiten: http://www.rotetraenen.de/?main=svv&sub=alternativen

Außerdem würde ich dir empfehlen, eine Art Tagebuch zu führen: Darin schreibst du auf, wie oft du dich ritzt und was davor und danach passiert ist bzw. auch, wie du dich davor und danach fühlst. Dann kannst du Regelmäßigkeiten daraus ablesen lernen und evtl. auch der Ursache ein wenig näher kommen. Du lernst dadurch auch wieder Kontrolle über das ritzen zu haben und das ist in jedem Fall ein Gewinn (:

Dass du Angst hast, verstehe ich vollkommen, denn es ist nicht leicht, wenn sich dann in schwierigen Zeiten Freunde auch noch von einem abwenden. Aber sieh auch die andere Seite - dein Freund, er hält so sehr zu dir und möchte, dass du das schaffst und durchstehst. Wenn du einmal dich für dich selbst nicht motivieren kannst, zur Beratung zu gehen oder statt des ritzens etwas anderes zu machen, dann denk an ihn und daran, dass er dir dennoch zur Seite steht. Und ich kenne zwar deine genaue Situation nicht, aber ich bin sicher, dass du noch andere Leute aus deinem sozialen Umfeld hast, die dir gerne helfen würden.

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass es dir bald besser geht!
Wenn du noch etwas brauchst oder Fragen hast, dann kannst du mich gerne erneut kontaktieren. Richte dafür die Anrede in deinem Problemtext an mich und nicht an das Kuka-Team allgemein.
Alles Liebe,
Christina