Liebe/r Fragesteller/in,

vielen Dank, dass du dich mit deinen Sorgen an uns gewendet hast und wir freuen uns dir weiterhelfen zu können!
Ich kann gut nachvollziehen, dass dir die Situation zuhause unangenehm ist und dass du dich dort nicht mehr wohl fühlst.
Wie ist denn eigentlich der Kontakt zu deiner Mutter? Kannst du dich an deine Mutter wenden und ihr von dem Konflikt mit deinem Vater erzählen? Wenn möglich ist, könntest du dir eine Art "Auszeit" vor deinem Vater nehmen und eine Zeit lang zu deiner Mutter ziehen, falls deine Eltern bereits getrennt leben. Möglicherweise kann auch deine Mutter mit deinen Vater reden. Aber dass er sich dann bessert, ist dann wohl eher unwahrscheinlich, wenn deine Eltern auch nicht miteinander klar kommen. Zur Not könntest du auch gänzlich zu deiner Mutter ziehen. Falls dein Vater auf sein Sorgerecht besteht, können deine Mutter und auch du selbst dagegen plädieren (gerichtlich). Denn deine Meinung ist die, die am Ende das finale Urteil bildet.
Hattest du beim Jugendamt unterschiedliche Sachbearbeiter oder hattest du bisher nur eine/n? Du könntest es nochmal dort versuchen und deinen Sachbearbeiter wechseln. Oft kann es sein, dass es nicht an dir, sondern an dem Sachbearbeiter liegt. Dieser könnte dich falsch verstehen und kann somit in diesem Moment deine Problemlage nicht begreifen. Andernfalls könntest du dich auch an andere Stellen wenden.

Ich habe dir folgendes rausgesucht:

Als erstes die "Nummer gegen Kummer", wo du von deinem persönlichen Leid erzählen kannst. Die werden dir aufmerksam zuhören und können dir auch wertvolle Tipps geben. Im Dialog kann man außerdem viel individualisierter auf bestimmte Themenkomplexe eingehen.
Die Nummer lautet: 116111. Es gibt außerdem noch eine passende Website dazu, falls du dich vorab informieren möchtest: https://www.nummergegenkummer.de/kinder-und-jugendtelefon.html

Es gibt auch andere lokale Organisationen an die du dich wenden kannst. Allerdings kann ich da keine spezifischen raussuchen, da ich deinen Wohnort nicht kenne. Es ist aber immer ratsam bei persönlichen Leiden einen Therapeuten oder Berater aufzusuchen. Oft bieten diese auch Krisensitzungen für akute Probleme an, welches bedeutet dass du nicht wochenlang auf einen Termin warten muss.
Falls du zum Beispiel in Berlin leben würdest, sähe das folgendermaßen aus: https://www.vivantes.de/patienten-besucher/gesundheitstipps/gesundheitstipps-fuer-jugendliche-und-schueler/tipps-gegen-stress-zu-hause/
Dies ist ein Klinikverbund, der sich neben körperlichen Krankheiten auch auf psychische Probleme und andere zwischenmenschliche Konflikte konzentriert und gemeinsam mit dem Klienten nach Lösungen sucht. Auf der eben genannten Website findest du außerdem noch wenige Tipps für die Bewältigung von Stress, der zuhause stattfindet.
Folgendes Amt könnte dir auch weiterhelfen, wenn du in Berlin lebst: http://www.jugendhilfe4u.de/site/index.php?page=Raus%20von%20zuhause&dir=Hauptmenu-Home-Hilfearten&menu=Hauptmenu
Hier wird dir unter anderem auch geholfen nach einer Bleibe zu suchen. Selbst wenn du nicht in Berlin leben würdest, wäre ein Anruf es sicher wert, denn die Sachbearbeiter dort kennen sicher noch andere Stellen in anderen Städten.

Zu guter Letzt kann ich dir nur dazu raten mit Bekannten, Freunden, Lehrern oder anderen vertrauten Personen zu reden. Alleine das Reden kann dir ein erleichterndes Gefühl vermitteln und kann dir neue Kraft spenden.

Ich hoffe, dass ich dir etwas weiterhelfen konnte.
Viel Glück und Kraft!