Problem von Anonym - 19 Jahre

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Hallo Jay,
ersteinmal finde ich es echt toll, dass du es geschafft hast, hier zu schreiben. Da kannst du wirklich stolz auf dich sein! Als ich deinen Text gelesen habe, sind mir ein paar Ideen aus meiner eigenen Therapie gekommen, die dir vlt helfen könnten. Da du selbst schon in Therapie bist, weiß ich nicht, ob was Neues für dich dabei ist, aber ich schreibe es jetzt trozdem mal.
1. Hirn-flick-flacks, wie zb. von 100 immer 7 abziehen; 5 Namen mit A, mit B, ..., mit Z
2. die ganze Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Sache richten, wie zb. was höre ich alles? wenn die Gedanken abschweifen, das wahrnehmen und wieder zum Hören zurückkehren
3. Realitätscheck, wie zb. wo bin ich (Umgebung genau beschreiben)? was ist der Unterschied zu früher? welche Personen sind bei mir? was ist der Unterschied zu früher? Was habe ich an? was ist der Unterschied zu früher?
4. starke Reize, wie zb. Chili, Ammoniak (hilft mir gut bei Dissoziationen)
5. Emotionssurfing: du trittst innerlich einen Schritt zurück und beschreibst die Emotion. Was merkst du körperlich? Welche Gedanken hast du? Was würdest du am liebesten tun? Dann stellst du dir vor, dass die Emotion wie die Wellen des Meeres sind und kommt, aber auch wieder geht. Das Ganze kannst du ein paar Mal wiederholen
6. Wenn du ein Bild von einer traumatischen Situation oder einer Situation, mit der du schwer umgehen kannst, im Kopf hast, stellst du dir vor, dass dieses Bild auf einer Kinoleinwand wäre und du in der ersten Reihe sitzten würdest. Du hast jedoch eine Fernbedienung in der Hand, mit der du das Bild langsam in deinem Tempo kleiner werden lassen kannst. Zuerst, dass es so groß ist, als ob du in der Mitte vom Kino sitzt, dann in der letzten Reihe. Als nächstes machst du das Bild so groß wie einen großen Flachbildschirm, danach wie einen normalen, dann so groß wie den Bildschirm eines Laptops, wie den eines Handys und zum Schluss machst du das Bild so klein wie eine ec-Karte

Die meisten Skills stammen aus der dbt. Das ist ein "Therapieprogramm" für Borderline-Patienten und kann der kognitiven Verhaltenstherapie zugeordnet werden. Hast du davon schonmal was gehört? Ich finde es sehr hilfreich. In manchen Kliniken kann man auch zusätzlich zur Einzeltherapie ambulant an einer Skillsgruppe teilnehmen und bekommt dort hilfreiche Fertigkeiten vermittelt, um im Alltag besser zurecht zu kommen. Wenn es dich interessiert, kannst du ja einfach mal googlen :)

Ich hoffe, dass ein paar Sachen neu für dich waren und du was mit anfangen kannst.
Ich wünsche dir, dass es dir bald besser geht und du es schaffst, mit den Bildern umzugehen.
Liebe Grüße und alles Gute
***

Stephanie Anwort von Stephanie

Vielen lieben Dank für dein Feedback, ich leite es sehr gerne weiter.

Lg
Steffi