Problem von Alessia - 17 Jahre

Druck zum Selbstmord

Hallo Bernd. .. Danke das Sie mir zurück geschrieben haben. Ich wurde mit 2 Jahren zu einer pflegefamilie geschickt da es Zuhause nicht lief dann musst ich mit 4 wieder zu meiner Mutter sie hatte einen freund. Er hat mich damals missbraucht eingesperrt und geschlagen und immer dann wenn meine mutter nicht da war. Meine Nachbarin hat das schreien gehört und rief die polizei in der Nacht musste ich in ein Heim in das gleiche wo ich jetzt lebe. NacH dem kurzen heimaufenthalt musste kch wieder zu meiner pflegefamilie. Dann in ein Heim 5 Jahre und dort wollte ich raus und wohne in einem Heim wo ich früher auch war. Ich hoffe das ist nicht ganz so verwirrend.
Das weiterleben wird für mich immer mühsamer unf schmerzhafter und quälender. Ich spüre nicht mehr das es mich noch gibt. Es hat sich all dir Jahre so hingezogen. Das ich nichts anderes mehr sehe. Mein Therapeut ich vertraue ihm nicht da er nicht versteht wie ich fühle.
Kch hoffe wieder auf eine Antwort in liebe alessia

Bernd Anwort von Bernd

Liebe Alessia,

Danke, dass Du mir geantwortet hast! Ja, ich möchte mich mit Dir hier austauschen. Und das bedeutet, dass ich Dir antworten werde, solange unser "Gespräch" Dir wichtig ist!

Was Du über Deine Kindheit und frühe Jugend zu erzählen hast, hört sich nicht gerade danach an, dass Du Dich geliebt, geborgen und behütet fühlen konntest.
Es hat mich wütend und traurig gemacht: wütend auf den "Freund" Deiner Mutter, wütend auf Deinen Vater, weil er wohl keine Zeile von Dir wert ist.
Bei Deiner Mutter bin ich nicht ganz sicher, ob bei mir Wut oder Traurigkeit vorherrscht?
Ganz sicher Wut, wo sie nicht fähig ist, Dir die Liebe, Nähe, Wärme und Geborgenheit zu geben, die Dir einfach zusteht!
Ein wenig Traurigkeit mischt sich dazu, weil Deine Mutter selbst wohl auch irgendwie "Opfer" von dem Typen geworden ist, der Dir so Schlimmes angetan hat? Vielleicht vorher auch schon Opfer Deines Vaters?

Du siehst, liebe Alessia, mir werden die Fragen nicht ausgehen. Ich hoffe, dass ich damit nicht unnütz alte Wunden bei Dir wieder aufreiße?

Was ich mich bei Deiner Erzählung auch noch gefragt habe, war: gibt es da in Deiner Vergangenheit auch den einen oder anderen Menschen, an den Du intensivere Erinnerungen hast, die über die Aufzählung: "Eltern, Pflegefamilie, Mutter mit Freund, Heim 1, Pflegefamilie, Heim 2, Heim 1" hinausgeht?
An was oder wen denkst Du, wenn Du an glückliche Augenblicke in Deinem Leben denkst?

Und noch etwas interessiert mich: was sind Deine Interessen? Deine Hobbies?
Was würdest Du gerne tun, wenn es sich ermöglichen ließe? Also keine Heimordnung oder anderes dagegen stünde?

Noch ein Wort zu Deinem Therapeuten:

Wenn es kein Vertrauen zwischen euch gibt, dann ist es gut und richtig, es klar und deutlich ihm gegenüber auszusprechen!
eine Therapie ohne Offenheit und Vertrauen ist ungefähr so sinnvoll wie eine Rückenmassage bei jemandem, dem das Knie weh tut: vergeudete Zeit und für beide Seiten frustrierend!

Alles Liebe
Bernd