Problem von Anonym - 22 Jahre

Mir wird alles zu viel

Hallo zurzeit wird mir alles zu viel ich bin seit Februar 2016 Alleinerziehende Mama einer wirklich wundervollen Tochter ich bin 22 und sie ist 2 Jahre. Wir lebten mit dem Kindsvater zusammen bis der eine neue gefunden hatte und nun auch von ihm ein Baby bekommen hat dies wird leider bevorzugt seine größere Tochter ist nun egal er darf sie im normalfall alle 2 Wochen beim Kinderschutzbund sehen dies läuft momentan nicht mehr da er sich bei der betreuerin nicht mehr meldet.
Dies tut mir auch weh nicht wegen mir aber wegen meiner Tochter ich bin froh das sie noch so jung ist und sich daraus nichts macht sie kennt ihn im Grunde eh nicht doch nun kommt immer mehr bei mir hinzu das ich nervlich am Ende bin ich und meine kleine Leben bei meiner Mutter seit einem Jahr nun ist hier nur noch Streit sodas ich auch einmal die Polizei rufen musste weil es zu heftig war nun ist aber jeden Tag Streit gestern auch bei meiner Oma das sie mich mit meiner Tochter rausgeworfen hat und wir heim gelaufen sind ich halte es Zuhause nicht mehr aus finanziell und nervlich nicht mehr ich mache in der Wohnung alles egal was da meine Mutter nur noch weg geht ob kochen waschen einkaufen einfach alles ein privat Leben habe ich nicht mehr beim Amt war ich auch schon wo ich nochmal hin gehen werde da die sich einfach Zeit lassen obwohl es hier wirklich kein Zustand mehr ist komme mir vor wie eine Alleinerziehende Mama von 2 Kindern da meine Mutter sich auch wie eins verhält.
Mir macht das alles so zu schaffen meine Oma rief heute morgen an und machte mir auch wieder nur Vorwürfe das ich es im Leben zu nichts bringen würde ein Versager wäre und wie ich auf die Idee kam ihre Tabletten etwas höher zu stellen aber meinte Tochter spielte am vergangenen Abend mit ihnen grüne bevor sie denkt das kann sie essen stelle ich es eben hoch und sie hat sie vergessen gehabt zu nehmen aber ich bin mit den Gedanken einfach nicht immer wirklich bei der Sache mir gehen zu viele Dinge durch den Kopf aus diesem Grund kam ich auch auf die Idee mal hier zu schreiben damit mir vielleicht jemand helfen kann.
Ich kann einfach nicht mehr einen Grund zum lachen habe ich gar nicht mehr tue es nur als wenn meine Tochter vor mir steht das sie nicht merkt das es mir momentan nicht gut geht sie soll denken ich bin stark stehe über allem drüber und alles ich versuche auch für meine Tochter stark zu sein aber manchmal ist das leichter gesagt wie getan ich bin froh meine beste Freundin zu haben die mir mit Rat und Tat zur Seite steht selbst sie darf nicht mehr zu mir meine Mutter möchte es nicht mehr sie beschimpfte meine beste auch aufs übelste als schlampe und alles was sie auch zu mir sagte und das meine ex Freunde mich nur als Matratze benutzt hätten arbeiten würde ich eh nie gehen da ich nur Kinder bekommen könnte es tut echt weh sowas von der eigenen Mutter an den Kopf geworfen zu bekommen da sie gar nicht an mich glaubt auch gegen meine Tochter geht sie als mit Wörtern und das lass ich eh nie auf mir sitzen ich ,Mecker sie dann auch an das sie meine Tochter in Ruhe zu lassen hat.
Doch ich hoffe das dies bald alles ein Ende hat ich will nur noch weg von meiner Mutter zu meinem Vater besteht leider kein Kontakt und meine Schwester hält sich da raus da sie selbst keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter hat meine Mutter kann nicht sehen wenn ihre Kinder glücklich sind ich habe mich auch wieder verliebt und habe Angst mit ihm eine Beziehung zu beginnen wegen meiner Mama kämpfe mich seit ich 18 Jahre bin alleine durchs Leben denn mit 18 wurf sie mich raus da ich eine Grippe hatte und sie nicht bedienen konnte.
Als Teenager schmiss sie mich in eine Mädchen wg und meine Schwester musste zu meiner Oma ziehen damit meine Mama ihre Ruhe hat mit ihrem Freund wir Kinder müssen bei ihr immer die Leidtragende sein welche Mutter macht das wo ihre Kinder liebt.
Ich kann einfach nicht mehr Entschuldigung auch für den langen Text aber es tut gut sich das ganze mal von der Seele zu schreiben.
Mit freundlichen Grüßen

Christina N. Anwort von Christina N.

Hallo!

Ich möchte mich zunächst für dein Vertrauen bedanken, da es nicht selbstverständlich ist, sich mit seinen Problemen fremden Personen anzuvertrauen. Ich finde es toll, dass du dir Hilfe gesucht hast, beziehungsweise dein Problem beschrieben hast, da es ganz besonders in deinem Fall wichtig ist, nicht alleine gelassen zu werden.

Wenn ich mir deine Geschichte durchlese, kommen bei mir einige Gedanken auf, die ich aus deinen Zeilen herausgelesen habe, welche Gefühle dich momentan plagen: Verzweiflung, Angst, Selbstzweifel, Hilflosigkeit, Auswegslosigkeit und so etwas wie ich weiß nicht, was mit mir los ist. Diese Gefühle müssen natürlich nicht stimmen, was ich damit sagen will, ist, ich kann dich nur zu gut verstehen, wie du dich gerade fühlst, antriebslos, alleine gelassen, traurig und unverstanden. An deiner Stelle wüsste ich gar nicht, ob ich es schaffen würde, beziehungsweise mich trauen würde, mich jemanden anzuvertrauen nach deinen Erzählungen, die du beschrieben hast. Daher finde ich es irrsinnig mutig und tapfer von dir, dennoch alle Ängste und Sorgen kurz beiseite zu schieben und dir alles von der Seele zu schreiben.....

Ich stelle es mir unglaublich schwierig vor, in deiner Situation überhaupt den Alltag zu meistern,also zunächst mal unglaublichen Respekt dazu, dass du alles trotz deiner momentanten Situation hinbekommst. Dies ist natürlich kein Zustand, der lange beziehungsweise überhaupt nicht andauernd sollte.

Du hast jedoch schon einen mutigen Schritt gewagt und zwar dich an uns zu wenden und das finde ich großartig, denn dies bedeutet, sich jemandem anzuvertrauen und dass schaffen leider nicht viele in deiner Situation, da wie du schon beschrieben hast, man oft antriebslos ist, dennoch du hast es geschafft und das finde ich großartig, denn alleine aus dieser Situation zu kommen, ist oft nicht möglich.

Fragen, die sich natürlich jetzt bei mir auftun, sind zum Beispiel, wie lange dauert denn dieser Zustand schon an, in der Wohnung deiner Mutter und warum bist du noch immer mit deiner Tochter bei ihr? Ich verstehe dich doch, wenn man alleinerziehende Mutter ist und wie du beschrieben hast, deine Tochter leider keinen Kontakt zu ihrem Vater pflegen kann, ist man froh, wenn man ein Dach über den Kopf hat, weil man nicht viel Geld zur Verfügung hat und man ist froh zu sparen, wo es nur geht. Ich habe wirklich großen Respekt, was alleinerziehende Mütter täglich leisten, vor allem in deinem Alter noch dazu, denn das ist wirklich ab und zu auch Schwerstarbeit. Dennoch sollte man ab und zu auch Zeit für sich haben und so wie du das beschreibst, ist bei dir eigentlich täglich purer Stress, Ausgelaugtheit und Ärger angesagt, was für dich und schon gar nicht für deine Tochter ein Zustand auf Dauer sein sollte. Wenn ich mir deine Geschichte so durchlese, bewundere ich dich, wie du das täglich zu deiner einzigartigen Arbeit schaffst, diesen Familienalltag zu meistern und zusätzlich noch die Arbeit deiner Mutter zu erledigen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie du dich gerade fühlst.

So wie du es geschildert hast, geht es dir gar nicht gut und dich belastet deine Situation sehr, was ich sehr gut verstehen kann, an deiner Stelle wüsste ich auch nicht mehr weiter.

Konntest du dich schon außer uns an jemanden anvertrauen? Freunde, Bekannte?
Möglicherweise könntest du versuchen, dich auch an eine Person, der du dich besonders nahe fühlst oder der du vertraust, ebenfalls dein Problem zu schildern. Oft tut es gut, nicht alleine gelassen zu werden mit seinen Problemen und mit jemandem darüber offen zu reden, vor allem in deinem Fall.

Es gibt auch die Möglichkeit, vielleicht hast du einmal Lust diese auszuprobieren, wenn du einmal wieder komplett ausgelaugt bist, deine Tochter zu nehmen und einfach spazieren zu gehen, deine Lieblingsmusik ganz laut aufzudrehen, tief durchzuatmen, schreibe deine Gefühle auf oder rufe deine Freunde an oder auch die Telefonseelsorge.

In deinem Fall ist es ganz wichtig auf dich zu schauen, dir auch mal eine Auszeit zu gönnen und den Alltag hinter dir zu lassen. Vielleicht kannst du einmal deine Freundin fragen, ob sie dir für 2-3 Stunden deine Tochter abnehmen kann und du einmal das machen kannst, worauf du lange Lust dazu hast. Natürlich ist es deine Entscheidung, aber ich bin mir nicht ganz so sicher, ob es eine glückliche Zukunft für dich und deine Tochter bei deiner Mutter geben wird. Es ist auch wichtig, auf deine Tochter zu achten. Natürlich ist sie erst 2 Jahre alt, jedoch auch junge Kinder bekommen Stress, Gefühle der Mama und Streitigkeiten mit, auch wenn man es ihnen im ersten Moment gar nicht zutraut und dies ist nicht gerade förderlich für die Entwicklung deiner Tochter.

Was ich dir auf jeden Fall sagen kann ist, dass du eine wunderbare Mutter bist und zwar eine einzigartige, die jeden Tag ihre Tochter bestmöglich erzieht und ihr das Bestmögliche bietet was geht. Sie bekommt von dir Liebe, Zuwendung, Geborgenheit, Aufmerksamkeit, ein offenes Ohr und Nahrung. Besser kann es einem Kind bei seiner Mutter nicht gehen. Egal, was deine Familie zu dir sagt, kannst du ruhig sagen:" Nein, ich weiß, dass ich eine gute Mutter bin, denn meiner Tochter geht es gut!" Und du kannst dir ruhig auch selbst öfter sagen, dass du eine gute Mutter bist, dass tut oft sehr gut und mit den Reaktionen deiner Tochter bekommst du es nur bestätigt. Ein Beispiel hast du dir selbst genannt, denn du hast vorsorglich die Tabletten deiner Oma höher gelegt, um dein Kind zu schützen und das ist wunderbar.

Du bist nicht die einzige allein erziehende Mama, es gibt leider ganz viele davon, die täglich eine harte, jedoch tolle Arbeit leisten. Vielleicht möchtest du dich einmal mit anderen Mamis austauschen. Es gibt auch sogenannte Selbsthilfegruppen, in denen Menschen sitzen, denen es genauso geht wie dir und du dich mit ihnen austauschen kannst. Möglicherweise tut es dir auch mal gut, mit jemanden zu sprechen, der dieselben Ängste, Sorgen und Gefühle hat.

Du hast in deiner Geschichte geschrieben, dass du neu verliebt bist--> Das ist doch wunderbar! Das ist denke ich möglicherweise zusätzlich zu deiner Tochter ein Funken Hoffnung und Glück, sowie Motivation in deinem Leben. Ich würde an deiner Stelle der Liebe eine Chance geben. Somit zeigst du dir und deiner Familie, dass du den Dingen eine Chance gibst, die dich im Leben weiterbringen und für deine Zukunft wichtig sind und dich nicht von deiner Familie davon abbringen lässt.

Du darfst jedoch auf gar keinen Fall alleine bleiben mit deinen Problemen. Ich würde mir an deiner Stelle wirklich professionelle Beratung bei Therapeuten oder Beratungsstellen holen. Möglicherweie kann dir jemand helfen, einen in deiner Nähe zu suchen und am besten mit dir dort hinzugehen. Denn es soll dir bald wieder besser gehen und die Menschen dort, sind für deine Probleme am besten ausgebildet und können dir bestmöglich helfen. Möglicherweise kannst du auch zum Jugendamt gehen, die haben oft auch gute Angebote, wie zum Beispiel soziales Wohnen oder ein Mutter - Kindheim, wo du ungestört mit deiner liebevollen Tochter ohne Ärger leben kannst. Die Ämter stellen oft auch Unterstützung im Familienalltag zur Verfügung. Vielleicht ist etwas dabei für dich, um wieder ein besseres Leben für dich und deine Tochter beginnen zu können. Auch wenn es vielleicht hart klingt, aber möglicherweise braucht es auch dazu den Abbruch des Kontaktes zu deiner Familie.

Eine weitere Möglichkeit, die ich dir gerne mitgeben möchte, sind zwei Links aus dem Internet. Vielleicht kannst du dich hier mal reinklicken und sehen, ob für dich etwas dabei ist. Möglicherweise kann dich hierbei auch eine Person, die du gerne magst, unterstützen oder ihr könnt es euch
gemeinsam ansehen und möglicherweise Informationen bekommen:

www.selbsthilfe.at
www.alleinerziehende.org
www.unterstuetzung-die-ankommt.de

Ich wünsche dir meinerseits alles erdenklich Gute für deine Zukunft und hoffe für dich und deine Tochter, dass sich alles positiv entwickelt.
Herzliche Grüße,
Christina