Anwort von Frauke

Hallo!

Ich finde es super, dass du so aufmerksam wahrnimmst, wie es deiner Mutter geht. Ich finde das nicht selbstverständlich! Deine Mutter kann auf jeden Fall stolz darauf sein, eine so einfühlsame Tochter zu haben. Da du anonym angefragt hast, weiß ich nicht, ob du wirklich eine einfühlsame Tochter oder vielleicht doch ein einfühlsamer Sohn bist?

Ich würde an deiner Stelle zweigleisig fahren - also einerseits Hilfe und Rat von außen holen und andererseits selbst tätig werden.

Von außen:

Du bzw. deine Mutter kann eine Sozialberatung aufsuchen. Diese wird kostenlos z.B. von den Sozialämtern, aber auch von den Kirchen angeboten.
Die dort arbeitenden Sozialarbeiter kennen sich aus mit den finanziellen Belastungen von Familien und werden deiner Mutter oder dir hoffentlich gute Tipps geben können, wo und wie ihr Unterstützung von außen bekommen könnt.

Es gibt Angebote der Caritas von Seiten der katholischen und der Diakonie von Seiten der evangelischen Kirche. Du musst übrigens nicht selbst katholisch oder evangelisch sein, um diese Angebote wahrzunehmen.
Hier kannst du nach Beratungsstellen in deiner Nähe suchen: http://hilfe.diakonie.de/hilfe-vor-ort/alle/bundesweit/?text=&ersteller=&ansicht=karte
oder auch https://www.caritas.de/hilfeundberatung/onlineberatung/allgemeine-sozialberatung/sozialeprobleme.aspx (hier kannst du auch online eine Anfrage stellen).

Viele Menschen scheuen sich, Hilfe von außen anzunehmen und wollen alles alleine schaffen, aber Menschen leben nicht umsonst in Gemeinschaften und nicht vereinzelt als Eremiten in den Wäldern - im Leben nimmt man mal Hilfe an, mal gibt man selber Hilfe. Das ist menschlich und gut und richtig so und nur dadurch hat es die Menschheit überhaupt so weit gebracht. (Vielleicht eine Argumentationshilfe, wenn deine Mutter sich nicht helfen lassen möchte.)


Und jetzt zu den Sachen, die du sofort machen kannst:

Du kannst deine Mutter natürlich im Haushalt unterstützen und ihr ab und zu ein wenig Arbeit abnehmen. Oder sie einfach öfter mal in den Arm nehmen, ihr sagen, dass du merkst, wie viel sie arbeitet und dass du sie dafür bewunderst, aber auch Angst hast, dass sie sich vielleicht übernimmt. Frage sie, was du für sie tun kannst. Überrasche sie ab und zu mit einer Kleinigkeit, damit sie siehst, dass du an sie denkst. (Einfach mal eine warme Tasse Tee machen, die schon bereit steht, wenn sie nach Hause kommt oder heimlich einen kleinen Zettel in ihre Jackentasche stecken mit einer lieben Nachricht oder eine Schultermassage nach einem langen Tag - was immer dir einfällt. Es gibt genug Dinge, die kein Geld kosten!)

Und dann ist es meist so, dass es Müttern immer gleich besser geht, wenn sie merken, dass es ihren Kindern gut geht. Also, vergiss auf gar keinen Fall, auf dich selbst aufzupassen und in der Schule so gut mitzukommen wie möglich, ohne dich übermäßig unter Druck zu setzen.

Nun zu den Unternehmungen mit deine Freunden:

Vielleicht haben deine Freunde ja auch Verständnis dafür, dass du dir im Moment manches nicht unbedingt leisten kannst?

Überlegt gemeinsam, was ihr zusammen unternehmen könnt, was wenig oder kein Geld kostet - ein Wellnesstag zu Hause mit selbst gemachten Cremes etc./ Kleider umnähen - aufpeppen, tauschen/ Videos drehen - Fotosessions machen/ Yoga zu Hause ausprobieren oder Tanzvideos filmen / gemeinsam kochen .... also, das sind jetzt (fast) geldlose Winteraktivitäten, die mir spontan einfielen, aber ich bin nicht 14, vielleicht liege ich mit meinen Ideen darum auch ganz daneben - oder bist du ein Junge? Dann hast du vielleicht an anderen Dingen mehr Spaß - oder ändere in dem Fall meine Ideen ein wenig ab (Kraftsport statt Tanz, wenn euch das lieber ist - allerdings: ein Wellnesstag mit Gurkenscheiben auf den Augen tut auch Männern gut ;) Google einfach mal nach Freizeit - Ideen - ohne Geld.

Ich wünsche dir viel Erfolg und alles Gute!
Frauke