Problem von Anonym - 35 Jahre

Kuckuckskind in der Verwandschaft

Liebes mkk-Team!

Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll und bin total unglücklich. In meiner näheren Verwandschaft gab es eine Ehe, die gescheitert ist. Danach ist erst herausgekommen, dass das vermeintlich gemeinsame Kind leider kein Gemeinsames war.
Die Situation ist wirklich unschön, weil der Ehepartner aus meiner Familie stammt, mehrfach beeinträchtigt ist und ziemlich anstrengend sein kann. Mit der Ehepartnerin und dem Kind hatte ich mich sehr gut verstanden, was bis zur Scheidung und zum Auffliegen der Sache kein Problem war. Im Gegenteil, ich gelte in meinem Umfeld als alte Jungfer. Besonders ihr Ehemann sagte dies auch so, weil er eben beeinträchtigt ist, auch im sozialen Bereich. Ich halte einen Sicherheitsabstand zu ihm. Für seine Behinderung kann ich nichts und will mich nicht blöd angehen lassen.

Jetzt ist das schon mehr als 2 Jahre her. Ich sollte aber jeglichen Kontakt mit dem Kind meiden und natürlich auch mit der Mutter, die mit mir gut befreundet war. Darunter leide ich sehr, weil meine Familie. Mein familiäres Umfeld ist groß und alle haben den Kontakt zu den beiden abgebrochen.
Davon mal abgesehen war die Situation bisher prekär, die Mutter des Kindes lernt erst jetzt deutsch. Die Trennung von der Familie damals erfolgte abrupt, sie war quasi auf sich gestellt und das Kind 3 Jahre alt. Das fand ich auch nicht in Ordnung, auch nicht für die kindliche Seele. Es ist ja nicht so, dass sie sich für diese Tat feiert und keine Gewissensbisse hat.

Seither werde ich angefeindet, auch im Umfeld meiner Familie und im gemeinsamen Freundeskreis. das führt bei mir durchaus zur Verzweiflung.

Es ist etwas länger geworden, danke fürs Lesen.

Bernd Anwort von Bernd

Liebe Unbekannte,

vor langer Zeit hatte ich mal einen amerikanischen Film gesehen, in dem es um eine ganz bemerkenswerte Frau ging, die ein Kinderheim leitete.
Und die hat da einen Satz gesagt, den ich wohl nie vergessen werde:
"es gibt keine unehelichen Kinder, nur uneheliche Eltern!"

Übertragen auf den Titel Deiner Zuschrift bedeutet das doch tatsächlich in der Natur, dass der Kuckuck anderen zwar seine Eier unterschiebt.
Aber das Wunder in der Natur fängt doch eben da an, dass die Kinder, sobald sie "geschlüpft sind" alle elterliche Sorgfalt genießen!
Im Ergebnis gibt es Kuckuckseier aber kein einziges Kuckuckskind!

Soweit vorerst zu dem Kind um das es hier geht!

Deine eigene Rolle in der Geschichte ist mir irgendwie noch unklar.

Wenn es "nur" um die Anfeindungen in Deinem Familienkreis geht, würde ich Dir nun wohl einen Rat geben wollen.
Wo ich nicht einen Anflug von Ahnung habe, wo und warum Dich Dein Freundeskreis anfeindet:
macht es mir unmöglich.

Weißt Du, Deine Darstellung verleitet mich zum Raten.
Wie das aussieht, was ich rate, will ich Dich nun fragen: Weil ich nix weiß und auf Deine Antwort angewiesen bin, wenn ich Dir wirklich raten soll.

Ist der "beeinträchtigte Ehegatte" Dein Bruder?

Du schreibst:
"Im Gegenteil, ich gelte in meinem Umfeld als alte Jungfer. Besonders ihr Ehemann sagte dies auch so...."
Für mich ist es ein Indiz dafür, dass jemand der sich selbst nicht so sehr kümmert,
Deine Empathie und Dein Kümmern als eigene Schwäche erkennt. Aber nicht anerkennen kann.
Also muss er Deine Stärke herabwürdigen.

Liebe Unbekannte,
Ich habe Dir nun geschrieben, in welche Richtung meine Gedanken nach Deinen recht sparsamen Schilderungen gehen.
Bevor ich mich in weitergehenden Vermutungen versteige, solltest Du mir bitte genauer schildern, um wen es geht.
Keine Namen! was ich wohl bräuchte, wären die Verwandtschaftsverhältnisse und einen Hinweis darauf, was Deine Freundschaftsverhältnisse in der Angelegenheit beeinflusst.
Du kannst auch gerne alles, was nicht mit veröffentlicht werden soll, z.B. in GROSSBUCHSTABEN schreiben: dann werde ich es aus dem Text vor der Veröffentlichung löschen.
Ich warte auf Deine Antwort!
In Liebe
Bernd