Problem von Anonym - 20 Jahre

An JuliaZ

Hallo Julia,
Danke für deine Antwort. Ich wohne mittlerweile seit 3 Wochen endlich in einer eigenen Wohnung mit einer Freundin zusammen. Das hat mir schon viel geholfen. Die Tropfen helfen schon.. nur nicht immer. Therapie hatte ich schonmal.. und dadurch is alles schlimmer geworden.. ich konnte nix mehr.. es ging nix mehr. Deswegen hab ich das bis jez nicht wieder gemacht. Ich hab mittlererweile einem freund dem ich mich auch schon ein bisschen öffnen konnte.. und das hilft auch. Auch ist er ein grund um am Leben zu bleiben. Ich denke ich hab endlich jemanden gefundne der es ernst meint mit mir..

Ich hoffe das jez alles besser wird.. aber das wird sich zeigen..

Liebe Grüße





Vorige Zuschrift:
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JuliaZ Anwort von JuliaZ

Erneutes Hallo,

Vielleicht klingt das für dich schon, sobald du dies liest total unvorstellbar und unmöglich. Total falsch und total schwierig, aber lasse dich bitte einmal auf diesen Gedanken ein, ob Du da nicht doch Chance für dich sehen kannst.

Die Therapie die du einmal hattest fiel schwer und hat für dich gefühlt deine ganze Situation verschlimmert. Das kann Ich gut nachvollziehen, denn bei jedem ambulanten Therapiebesuch kann es so wirken, als würde man nochmal ordentlich Salz in die Wunden streuen, die schon da sind. Dann geht man mit diesen offenen Wunden wieder zurück ins Leben, wo diese noch viel angreifbarer und verletzlicher sind. Das geht vielen so und mit der Erfahrung das der Therapieversuch nicht wirkte wie zuvor erhofft - nämlich erleichternd, befreiend und heilend - aber auch da gibt es alternative Wege zum Ziel.

Vielleicht war es einfach nicht der/die richtigeR AnsprechpartnerIN für dich gewesen und die Chemie stimmte einfach nicht. Das ist nämlich unfassbar wichtig dabei, das man sich mit dem gegenüber in der Therapie wohl fühlt.

Vielleicht war es für dich einfach auch nicht die richtige Therapieform. Neben Gesprächstherapien gibt es noch viele andere Möglichkeiten. Zum Beispiel Entspannungs-, Sport- oder Musik/Kunsttherapie.

Aber nichts desto trotz, was da genau "falsch" lief und einfach nicht passte, empfehle Ich dir vielmehr eine stationäre Therapie. Es ist toll zu hören, das dein Freund hinter dir steht und du das Gefühl hast dich öffnen zu können, aber um dir zu helfen, ist wahrscheinlich mehr nötig. Ein paar Wochen Kur oder Psychotherapie stationär können dir vielleicht helfen, von deinen geschilderten Gedanken Abstand zu bekommen und allgemein in deinem Leben aufzuräumen.

Die ersten Schritte sind ja bereits geschafft, aber du bist mit dir noch nicht im Reinen. So eine stationäre Therapie kannst Du gut für dich als Neustart verbuchen und vieles aufarbeiten, was im gewöhnlichen Alltag untergeht. Was hälst du davon?

Viele Grüße,

Julia