Problem von Anonym - 17 Jahre

Selbstzerstörung

hallo!
ich hab schon öfters geschrieben aber irgentwie hat da keiner geantwortet....ich bin echt fertig im moment und denke nach ob ich mich umbringen soll. ich bin vor 5 jahren mit meiner mutter aus russland nach deutschland gekomen, sie hat sich einen neuen geholt nachdem mein vater wegen eine unfall mit auto gestorben war als ich 7 war. ich war erst echt gut in schule, dan haben die mich auf gym geschikt, naja, ich hab das nich gepackt, meine alte klassen lehrerin hat mich so durchgeschiebt durch die klassen, aber ich musste 9. wiederholen und 10. hab ich jedzt wieder nich und wegen einer 6 in deutsch und weil ich eher so schlägertyp bin, haben die mich rausgeschmissen- ausbildung krieg ich nicht mit schlechte zeugnis aus 9. klasse.
ich muss 10. nochma machen hab aber keine kraft mehr, hab grade erst im knast gewesen wegen körperverledzung, ich sitz net zum ertsen mal, mach auch terapie. ich kann nich mehr....hab schon 3 piercings und 2 tattoos, will aber noch mehr, weil mir es gefällt mich selbst zu zerstören. ich bin 17 und betäube mich das ganze wochenende, kaufe freitag alkohol und schliesse mich samstag, sonntag in mein zimmer ein. meine mutter hat außer mir noch 6 kinder, sie arbeitet als putze und mein stiefvater prügelt uns alle - er macht es bei mir seid ich 9 bin.....ich kann mich jedzt aber währen und dann schlagen wir uns gegenseitig, einmal hat ein nachbar sogar die bullerei gerufen....ich hab so schmerzen am rücken, weil er auch gegenstände nimmt. meine freundin erschreckt sich jedesmal wen ich mit ihr schlafe - meine narben und die schlitzer an die untere arme - ich r**** total, hab mich neuerdings auch schwer verbrannt, ich kan nich mehr ohne das blut. jeden tag r**** ich, auch an pulsadern, mach auch terapie bringt aber nichts, weil ich wollte mir die adern vor 3 tagen sogar öffnen aber meine mum hat mich gesehn und zum artzt gebracht..........ich hasse mich einfach, ich bin blöd und kan nix und das sagen mir auch alle, was soll ich da noch machen? in der schule, zuhause, überall. im moment hat mich mein stiefvater rausgeschmissen, ich wohn beim kumpel, ich weiß net mehr wohin weil ich bin mit 17 ohne wonung! wen ich meine freundin nicht hätte, mein erstes und letztes mädchen, dann würd ich mich schon vor 2 jahren umbringen.....ich will einfach mit ihr anhaun, durchbrennen, verschwinden......ich kan nich mehr..ich hab schon so viel brutale scheiße gesehn, ich wurde so verprügelt das ich blut gespuckt hab, ich musste in einem schrank schlafen und konte nix essen...und abends habe ich gehört wie er meine mutter geschlagen hat...ich hasse mein leben einfach. wo soll ich noch hin? in deutschland habe ich kein wert, alleine die richter warten nur mich in knast zu schieben. gibt es überhaupt einen weg? oder bin ich hofnungslose fall? müsst ihr sagen, ich hab sowieso keine respekt mehr vor mir....
danke für eure hilfe, obwol ich sonst nie der typ bin der an kummerkasten schreibt..........

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Wirf die Möglichkeiten, die Du über die Therapie hast, nicht so einfach weg. Zaubern können auch Therapeuten nicht. All das, was in Dir vorgeht, die Selbstmordgedanken, die Selbstzerstörung, der Selbsthass - haben sich über Jahre gebildet und aufgestaut - das kann nicht mal eben so verschwinden. Therapie bedeutet auch immer Arbeit, Arbeit an sich selbst, Wege suchen, finden und dann auch gehen.

Und Du bist diese Arbeit an Dir wert. Mach Dich nicht so klein und wertlos. Du hast eine tolle Freundin, die Dich liebt. Könnte so ein tolles Mädchen jemanden lieben, der nichts wert ist? Du hast einen Kumpel, der Dich mal eben bei sich aufnimmt. Das macht man auch nicht für jeden. Du bist ein wertvoller Mensch. Andere sehen es, Deine Eltern und Du selbst leider nicht. Guck hin.

Dein erster Weg in diesem Jahr sollte zum Jugendamt gehen. Kein zurück mehr nach Hause. Nimm es selbst in die Hand. Du musst ein solches Leben mit Deinem Stiefvater nicht ertragen. Geh zum Jugendamt, erzähl ihnen, was bei Dir zu Hause läuft, dass man Dich rausgeworfen hat, dass Du nicht zurück kannst und ich bin sicher, man wird Dir helfen. Unterstützung für eine eigene Wohnung usw. Nimm diese Möglichkeit wahr, dann bist Du schon mal die eine Sorge los.

Hast Du Deinen Therapeuten von den Selbstmordversuchen erzählt? Sei ganz offen und ehrlich zu ihm, sonst kann er weder verstehen noch mit der Hifle richtig ansetzen. Ich bin nicht vom Fach, aber vielleicht wäre eine stationäre Zeit für Dich sinnvoll? Sprich es mal an. Eine Zeit raus aus allem, fern von den Sorgen - so kann sich der Blick ändern und Du wirst sehen, dass es einen Weg durch das Leben gibt. Egal, wie steinig er Dir jetzt erscheint.

Wie gesagt, mit Hilfe des Jugendamtes löst Du als erstes das Wohnungsproblem. Mit Hilfe der Therapie kannst Du das Erlebte ein Stück verdauen, verarbeiten und dann loslassen. Und wenn Du das Gefühl hast, die Therapieform im Moment hilft Dir nicht, dann sprich auch das aus. Aufgeben solltest Du nie. Hinfallen darf jeder, liegenbleiben immer nur eine kurze Zeit.

Du hast ein neues Jahr vor Dir mit vielen Veränderungen und harter Arbeit an Dir und Deinem Leben. Schmeiß es nicht weg - Du hast noch so viele Möglichkeiten´. Lass nicht zu, dass Deine Vergangenheit, Deine Kindheit und die Brutalität Deines Stiefvater alles beherrscht. Es ist Dein Leben - leb es! Nimm es in die Hand. Ändere noch heute.

Alles Gute!