Problem von Mario - 26 Jahre

Seit Trennung geht es bergab mit mir

Hallo,

ich bin 26 und finde seit einem dreiviertel Jahr überhaupt keinen Sinn mehr im Leben oder in meinem Studium. Ich muss nun bald auch große Entscheidungen treffen und mich bewerben, aber ich fühle mich gar nicht bereit und weiss auch nicht, ob es das Richtige ist was ich mache. Jetzt Arbeiten oder doch weiter zu studieren, auch wenn ich einen Arbeitsplatz habe?

Ich war schon immer ein unentschlossener Mensch, intelligent aber auch ziemlich faul. Vor einem dreiviertel Jahr hat sich sehr plötzlich meine große Liebe von mir getrennt, weil sie mit sich selber nicht klarkam und dazu auch noch Gefühle für einen anderen bemerkte. Daraufhin beendete sie unsere Beziehung sehr konsequent, auch wenn sie vorher immer von der großen Liebe sprach - und ich konnte nichts machen, da ich mich für die Zeit für ein Auslandsaufenthalt entschienden hatte und sie nichtmal regelmässig anrufen konnte. Ich fiel in ein tiefes Loch....und bin da bis heute drin.

Ich mache mir Vorwürfe, dass ich nicht für sie da war - auch wenn es nur für 2 Monate war. Ich habe das Gefühl, dass wir es doch hätte schaffen können, denn wir passten wirklich gut zusammen. Ich will nicht realisieren, dass es vielleicht einfach nur die falsche Zeit für uns war... Ich suche die Schuld bei mir, idealisiere sie, habe keinen Kontakt trotz gleicher Stadt, aber ständig das Kontaktbedürfnis (soll ich?). Das war die Grundlage - und mein Verfall begann. Das ständige Grübeln, das Vergleichen, kein großes Selbstbewusstsein, Tränen...

Dazu kommt noch, dass ich nun selber für mich meine Zukunft entscheiden muss....und so hänge ich nun fest - seit 8 Monaten. Jetzt wo es auf das Ende des Studiums zugeht und ich aus ihrer Stadt wegziehen werde (auch wenn ich keinen Kontakt habe), geht es mir noch viel schlechter...ich weine manchmal grundlos, stöber in Suizidforen herum. Ich habe das Glück zur Zeit viele Menschen kennenzulernen, Partys zu machen, aber gleichzeitig ist meine Trauer wie ein Schatten da...und kein Ende in Sicht....

Es ist jetzt nun schon das 2te Projekt, was ich nur mittelmässig abschliesse, weil ich gammele, viel schlafe und nichts bewege. Dabei habe ich doch große Ziele, aber zu meiner Faulheit kommt nun noch die Trauer...dann werde ich noch mehr wütend und traurig über mich...

Ideen um aus dem Tal der Tränen zu kommen? Habe Angst die falschen Wege zu gehen, enttäuscht zu werden, mit mir selber nicht mehr klarzukommen...

Anwort von Michaela

Hallo Mario,

nach 8 Monaten ist es fraglich, ob es für dich eine Möglichkeit gibt, alleine dem "Tal der Tränen" zu entkommen. Du schreibst selbst, dass du nichts bewegst, in Suizidforen herumstöberst... Für mich klingt das alles bedenklich und mit einer E-Mail nicht lösbar.
Vielleicht ist aus einer depressiven Verstimmung, die aus der Trennung deiner Freundin entstand, inzwischen eine Depression geworden, mit der du nicht wirklich leben kannst. Aus deiner E-Mail kann ich das leider nicht ablesen und möchte dir ans Herz legen, dich mit deinem Hausarzt in Verbindung zu setzen, damit er mit dir weitere Schritte besprechen kann. Sollte es sich tatsächlich um eine Depression handeln, kann man sie mit Medikamenten, z. T. auch pflanzlich, einstellen, so dass du ein wenig Eigenantrieb entwickelst und dich von der Stelle bewegst, auch was die anderen Entscheidungen angeht. Erkundige dich nach den Möglichkeiten für eine psychologische Beratung oder Psychotherapie. Diese Maßnahmen werden begleitend eingesetzt, damit du wieder auf die Beine kommst, da Medikamente allein nicht auf Dauer hilfreich sind.

Ich wünsche dir viel Glück!

Michaela