Problem von Katrin - 21 Jahre

Angst vor dem Tod

Hallo,
Ich glaube mein Problem betrifft viele Menschen meines Alters.
Ich habe Angst vor dem Tod.
In meiner Familie und meinem Bekanntenkreis ist noch niemand gestorben. Doch wenn ich daran denke, dass meine Großeltern bald sterben könnten, habe ich das Gefühl verrückt zu werden.
Es erinnert mich wahrscheinlich daran, dass ich selbst einmal sterben muss und niemand weiß was danach kommt.
Ich habe Angst davor älter zu werden oder Menschen verlieren zu müssen, die mir nahe stehen!
Niemand in meiner Familie redet mit mir über dieses Thema, so dass es mir besser gehen würde.
Vielleicht leide ich unter Trennungsängsten, weil ich ein Scheidungskind bin.
Ich glaube, dass diese Ängste mein ganzes Leben negativ beeinflussen. Ein Bekannter hat zu mir gesagt, "Wer Angst vor dem Tod hat, hat auch Angst vor dem Leben."
Was soll ich tun?

Anwort von Micha

Hey Katrin,

"Wer Angst vor dem Tod hat, hat auch Angst vor dem Leben."
Ein Satz der wohl in seiner fehlenden Richtigkeit kaum zu überbieten ist!
Letztendlich ist doch klar, das jeder, der sich vor dem Tod fürchtet, sein Leben einfach zu schätzen weiß und eben an jenem Leben hängt.
Ich persönlich finde es toll sich Gedanken über Dinge wie den Tod zu machen, weil er einfach zum Leben gehört wie das Leben selbst.
In unserer Gesellschaft wird der Tod häufig gnadenlos verschwiegen und verdrängt.
Das uns durch jenes Ignorieren, auch jegliche Akzeptanz verloren geht, verstehen die wenigsten.
Dennoch sollte man keine Angst vor ihm haben. Der Tod ist keine Option, sondern vorbestimmt und keiner weiß was nach ihm kommt.
Doch ist das von Bedeutung?
Letztendlich wurdest du doch auch nicht gefragt, als du ins Leben gerufen wurdest und jetzt bist du hier so glücklich, das du dich vor der Beendigung (dem Tod) fürchtest. Doch warum nicht darauf vertrauen, das jener Weg, der uns allen vorbestimmt ist, dich nicht irgendwo genauso glücklich machen wird, wie du es hier bist.
Jeder hat seine eigene Meinung zum Tod, jedoch teile ich meine mit all jenen, die finden das der Tod nicht das Ende, sondern vielmehr ein Abschnitt eines jeden Lebens ist.
Das war meine Meinung und ich überlegte die ganze Zeit ob ich sie überhaupt äußern sollte. Es gibt kaum ein Thema das mehr auf subjektivem Glauben beruht, als der Tod.
Darum möchte ich dir nur Helfen selbst zu deiner eigenen Überzeugung zu kommen.
Das möchte ich vor allem im Bezug darauf, wie sehr es dir Schmerzen bereitet, einen Menschen durch den Tod zu verlieren.
Also:

"Der Tod ist nur für jene Menschen schlimm, die zurück bleiben"

Ist es nicht so?
Frage alte Menschen, die bald das Zeitige segnen wird.
Keiner hat Angst vor dem Tod, nein, sie sehen ihn vielmehr als Befreiung. Man hat gelebt und nun ist man auch bereit jenen letzten Gang zu tun, der auch ZUM LEBEN GEHÖRT. Du musst aufhören den Tod als Bestrafung oder radikales Ende zu sehen, sondern vielmehr als das, was er wirklich ist.

Das Ende des alten und der Beginn des neuen.

Alles Gute

dein Micha

ps: Für Rückfragen immer da...