Problem von Anonym - 21 Jahre

Wie finde ich zu mir selbst?

Hallo...
Mein Problem ist, das ich nicht weiss wer ich bin oder was ich bin. Aufgrund meiner schlechten Vergangenheit und den Missbrauch in meiner Kindheit, habe ich das Gefühl, das ich mein ganzes Leben auf einer negativen Basis aufgebaut habe nur das schlechte sehen kann. Ich versuche zu mir selber zu finden, was ich mag, was ich hasse, wie ich denn nun wirklich bin!?! Ich habe mein ganzes Leben nur auf andere geachtet, nie auf mich. Ich weiss noch nicht einmal wann ich immer meine Tage bekomme, nur weil mir andere immer wichtiger sind, nicht ich. Aber ich möchte das nicht mehr. Ich empfinde zu starken Neid, der mich aggressiv und kaputt gehen lässt.
Ich habe so viele Charackter Eigenschaften, mal bin ich lieb, nett, zuvorkommend, hilfsbereit, aber manchmal auch das genaue gegenteil, verletzend, aggresiv. Ich bin auch gerne unter Menschen, aber auch wieder nicht. Wo liegt mein Problem???
Wie schaffe ich es auf mich zu achten???
Mich zu finden???

Danke...

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Es tut mir leid, was Dir in Deinem jungen Leben zugestoßen ist. Es ist nicht einfach, das Positive im Leben wahrzunehmen, wenn man rückblickend eigentlich nur Dunkel sieht.

Hast Du Deine Vergangenheit insbesondere den Missbrauch verarbeitet? Hast Du eine Therapie gemacht? Mit einem Psychologen über das Erlebte gesprochen? Wenn nicht, dann strebe es jetzt an. Zu spät ist es nie - iom Gegenteil. Nie wird es leichter als heute. Es wird Dir helfen, Deinen Blick auf Dein Leben anders zu halten und auch die schönen Dinge wahrzunehmen.

Vielleicht versuchst Du es zusätzlich mit einem positiv-Tagebuch. Schreibe Dir jeden Abend auf, was Dir heute gefallen hat, was schön war. Das kann der Sonnenaufgang gewesen sein, ein liebes Lächeln, eine Unternehmung, ein Gespräch... irgendetwas ist an jedem Tag schön, man muss es sich manchmal nur bewusst machen. Versuch es.

Ich weiß nicht, ob es auch mit Deiner Vergangenheit zusammenhängt, dass Du nie auf Dich und Deine Bedürfnisse geachtet hast. Wenn ja, wird Dir auch dabei eine Therapie helfen. Aber auch dabei kann Dir so ein Tagebuch helfen. Wenn Du aufschreibst, was Dir gefallen hat, dann weißt Du auch, was Du zukünftig mögen wirst.

Stimmungsschwankungen hat wohl jeder mal, jeder MEnsch kann sehr lieb und aufmerksam sein, aber auch wütend. Ich denke, in Dir schlummern so viel weggesperrte Gefühle, die eine Möglichkeit suchen, sich Luft zu machen. Kann das sein? Reagierst Du manchmal über?

Du merkst schon, es läuft alles auf die Therapie hinaus - wenn Du das vergangene verarbeitest, Dich damit auseinander setzt, dann kannst Du Dich auch freier auf das Neue einlassen.

Alles, alles Gute!