Seit Auszug von zuhause geht alles schief
Hallo,
ich wollte mal hören ob jemand einen Rat weiß, warum es mir so ergeht.
Vor 7 Monaten habe ich mir meinen Traum erfüllt und bin zuhause ausgezogen. Es war schon lange mein Traum, in die nächste Großstadt zu ziehen. Weil ich aber lange gelernt habe und dann ein Jahr arbeitslos war, ging es nicht eher.
Ich fand letzten Herbst einen tollen Job und nahm den Auszug in Angriff. Ich fand eine süße Wohnung in dieser Stadt und regelte die Formalitäten ganz alleine.
Ich wollte nur weg vom Land, wo ich keine Freunde hatte und wo Leute wohnten, die ich nicht mochte.
Dann aber als ich in meinem eigenen Reich wohnte, alles gemütlich eingerichtet hatte, da wurde ich mit einem mal unglücklich.
Ich bekam noch mal Ärger mit dem Arbeitsamt, und im Job klappte es mit einem mal nicht mehr.
Und überhaupt ging ab da nur noch alles schief. Immer passierte was neues.
Und ich bin zudem nur noch schüchterner geworden, anstatt selbstbewusster.
Ich fand zwar eine Clique, aber das war alles nur oberflächlich und kühl. Und mitterweile haben die mich auch abgeschoben.
Außerdem kann ich in meiner Freizeit machen was ich will, es macht keinen Spaß. Egal was ich ausprobierte.
In den ersten drei Monaten bekam ich sogar immer heftige Panikattacken.
Und dabei klappt es finanziell prima und auch mit dem Haushalt, da ich in meinem Elternhaus schon den Haushalt geschmissen hatte.
Weiß einer einen Rat, warum ich nicht glücklich werde?
Anwort von Dana
Grüße Dich, Evi!
Es war Dein großer Traum in diese Stadt zu ziehen? Eine eigene Wohnung, gemütlich eingerichtet, endlich der eigene Herr bzw. die eigene Frau? Wie oft hast Du es Dir vorgestellt? Wie oft ausgemalt und gedacht: Dann wird alles besser!
In diesen Gedanken kamen Probleme nicht vor, oder? In der Realität sehen Träume oft anders aus. Der große Zauber ist weg. Als ich zu meinem jetzigen Mann gezogen bin, ging es mir ähnlich. So toll hätte es sein sollen - in der Realität hatte ich ähnliche Probleme wie vorher und noch neue, fremde oben drauf. Mein Traum war das nicht.
Ich kann mir vorstellen, dass es bei Dir sehr ähnlich ist, auch wenn die Situation ein Stück eine andere ist. Du hast es Dir anders ausgemalt und bist jetzt unterschwellig deprimiert, weil es nicht so ist.
Lass den Traum los. Damit meine ich nicht: Zieh zurück. Sondern guck, was Du hast und was Du daraus machen kannst. Nicht mehr, wie es hätte sein sollen. Verstehst Du, was ich meine? Manchmal fällt es mir schwer, meine Gedankengänge in Worte zu fassen, aber ich hoffe, es ist verständlich.
Als erstes würde ich mich hinsetzen und genau hinsehen, was jetzt besser ist. Schreib Dir die Punkte ruhig auf, so bekommen sie noch ein Stück mehr Wahrheit. Du hast schon eine Menge geschafft.
Dann die zweite Liste, mit dem, was noch nicht so recht passt. Die kannst Du dann Stück für Stück 'abarbeiten'. Such nach den Wegen, die möglicherweise zum Ziel führen und probier sie aus. Neue Freunde finden ist oft nicht so leicht. Im Traum hattest Du wahrscheinlich die Clique immer schon beisammen, oder? Jedenfalls habe ich diese Stufe damals übersprungen. Schau Dich um, probier Dich aus. Aus jeder Bekanntschaft kann eine Freundschaft werden. Erwarte nicht alles auf einmal, das führt oft genug zu Enttäuschungen. Kleine Ziele, kleine Schritte, das macht glücklicher.
Alles Gute!
Dana