Problem von Jessica - 20 Jahre

Der Tod meiner Mum

HILFE....

...Es geht um meine mum. Meine mum ist dieses jahr am 17.02.06 verstorben und ich schaffe es einfach nicht darüber weg zu kommen, ich möchte mir keine profi... hilfe holen weil ich angst habe als irre hin gestellt zu werden. Ich brauche jemanden mit dem ich darüber reden kann. Ich traue michnicht zu meinem vater zu gehen und mit ihm darüber zu reden.

ich sitze abend für abend vorm pc sehe mir die bilder an und höre mir immer das lied von der beerdigung an. Ich kann nachts nicht richtig schlafen und der hammer ist ich bin schwanger im 5 monat und daran zu denken das mein kind meine mum nicht sieht und das meine mum nie ihren enkel sieht macht mich verrückt..


was soll ich machen??? Kann mir jemand helfen??? BITTE

Anwort von Sabine

Hallo Jessica!

Es tut mir leid zu hören, dass Du Deine Mutter im Febr. d. J. verloren hast. Sicherlich ist es ein Schmerz, den nur wirklich die nachvollziehen können, die ähnliches einmal erlebt haben.

Du schreibst in Deiner Mail, dass Du im 5. Monat schwanger bist. Ich gratuliere zum angehenden Familienzuwachs.

Die Zeit zum Trauern, die sollte man sich auch nehmen. Es gehört einfach dazu. Dennoch sollte man auch darüber reden. Du schreibst in Deiner Mail, dass Du mit Deinem Vater nicht reden magst. Dabei finde ich persönlich, dass es sehr wichtig wäre. Deinem Vater geht es vielleicht ähnlich wie Dir. Wenn er auch nicht redet über das, was in seinem Kopf vor sich geht, dann leidet er vielleicht genauso wie Du und beide traut ihr euch nicht darüber zu sprechen, obwohl es euch anschließend bestimmt besser gehen würde. Vielleicht macht ihr mal zusammen einen Spaziergang oder trinkt gemeinsam einen Kaffee in aller Ruhe. Wenn Du die Mauer überwunden hast über das zu reden, was Dich so sehr belastet, dann wirst Du erlösend feststellen, wie gut es tut, sich all das von der Seele zu reden. Deine Mutter ist fort und kommt nicht wieder, was ihre Person betrifft, aber dennoch ist sie Dir und Deinem Vater sehr nahe. Sie hat in euer beiden Herzen einen großen Platz und ist Dir dadurch sehr nahe. Sie hat Dir Erinnerungen geschenkt, die nur Dir gehören. Niemand kann Dir diese Erinnerungen, die Du jetzt im Herzen trägst, je wieder nehmen. Sie gehören Dir und sie machen es möglich, dass Deine Mutter Dir immer noch nahe ist.
Es wird Dir helfen darüber zu reden. Vor allem mit Deinem Vater. Versteck Dich nicht mit Deinen Gefühlen. Du selber spürst, dass es Dir nicht gut tut und die Trauerzeit nur noch verlängert.
Deine Mutter hätte nicht gewollt, dass Du Dich einigelst. Sie hätte gewollt, dass Du lächelst und alles dafür tust, dass ihr Enkelkind glücklich zur Welt kommt. Sie hätte nicht gewollt, dass Du traurig schaust. Sie hätte gewiss gewollt, dass Du glücklich bist und Dich auch auf das freust, was Du gerade unter dem Herzen trägst und das Gefühl erleben darfst, welches sie damals mit Dir erlebt hat. Sie weiß, welche Gefühle es sind und wünscht es Dir auch heute gewiss noch von ganzem Herzen. Dadurch, dass Du sie im Herzen trägst, ist sie Dir näher, als es sich vielleicht gerade anfühlen mag.


Lieben Gruß
Sabine