Problem von Anonym - 27 Jahre

In Therapie - mein Freund soll nichts wissen

Hallo ihr Lieben.
ich bringe es am besten gleich mal auf den Punkt. Aufgrund von extremer Eifersucht und Verlustangst habe ich mich mit einem Therapeuten zu einem Erstgespräch getroffen. Dieser hat dabei festgestellt (was ich auch selbst schon weiß und was ich unbedingt ändern muss), dass mein Selbstbewusstsein gegen Null tendiert und ich mich in einer mittleren Depression und Angststörung (Zitat) befinde. Er macht sich Sorgen, dass ich mich völlig isolieren und mir etwas antuen könnte. Deshalb möchte er, dass ich mich für etwa 2 Monate in einer entsprechenden Klinik stationär (also dort "wohnen") behandeln lasse.
Soweit, sogut.
Allerdings weiss ich nicht, ob ich meinem Freund (er ist 32 und wir sind seit fast 3 Jahren zusammen) davon etwas erzählen sollte. Wir sehen uns zur Zeit nur alle paar Wochen, da er eine befristete Arbeit in England angenommen hat. Ich habe Angst, dass er mich verlässt, wenn ich ihm davon erzähle, denn er hat von all dem bisher nicht so viel mitbekommen (ich reisse mich sehr zusammen). Eine Einweisung klingt schon sehr heftig und vielleicht ist es ihm peinlich und unangenehm, wenn seine Lebensgefährten eine solche Hilfe nötig hat. Für ihn käme es ja auch irgendwie überraschend.
Ich möchte nicht, dass er mich für "verrückt" hält. Er steht mit beiden Beinen fest im Leben und möchte sicher eine starke Frau und kein Nervenbündel.
Andererseits fällt es ihm sicher auf, wenn ich auf einmal nicht mehr zur Arbeit gehe und eine andere Festnetznummer (nämlich die der Klinik) habe.
Was soll ich tun?


Danke schon im voraus für den Rat

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ist es wirklich so, dass Dein Selbstbewusstsein gen Null ist, Du eine Angststörung und Depression hast und Dein Freund davon nie etwas mitbekommen hat? Ihr seid seit fast drei Jahren zusammen - wie kann das sein?

Und spielst Du ernsthaft mit dem Gedanken, Deinen Freund derart zu belügen? Was befürchtest Du, wenn Du es ihm sagst? Du möchtest an Dir arbeiten, ganz und gar gesund sein - was daran kann in den Augen Deines Freundes falsch sein? Und möchtest Du diesen Weg wirklich so allein gehen? Wenn Du mit ihm telefonierst, nicht erzählen, was Du erlebt und geschafft hast? Ihm vormachen, Du seist in Deinem ganz normalen Alltag? Nicht wirklich, oder?

Ich kann mir schon vorstellen, dass es Kraft kostet, davon zu erzählen. Aber die Mühe ist es doch wert! Ich habe einen guten Freund, der sich vor nicht allzu langer Zeit wegen ähnlichen Dingen hat einweisen lassen. Ihm fiel es auch schwer, davon zu erzählen - aber die andere Variante hieß: einfach verschwinden, später wiederkommen. Und das kann es auch nicht sein, oder?

Alles Gute und nur Mut!
Dana