Problem von Anonym - 13 Jahre

Meine Mutter ist psychisch krank

Hallo Kummerkasten-Team!
Alles begann vor etwa 2 Jahren: Meine Mutter hatte sowas wie einen Nervenzusammenbruch. Aus heiterem Himmel (vorher war sie eine ganz normale,liebe Mutter) liess sie mich am Morgen nicht aus dem Zimmer in die Schule. Immer wenn ich versuchte die Tür aufzumachen, begann sie zu schreien, ich solle drinnen bleiben oder drückte gegen die Tür. Mein Vater war da auf einer Geschäftsreise (er ist selten auf Geschäftsreisen). Ich blieb den ganzen Tag im Zimmer eingesperrt,ohne Essen oder Trinken. Es war schrecklich!!!
Am Abend kam die Polizei,denn ich war ja nicht in der Schule gewesen und meine Mutter hatte die Tür abgeschlossen, so haben die Nachbarn sie gerufen.
Ich schlief bei einer Freundin und mein Vater kam so schnell wie möglich zurück.
Zuerst blieb sie zu Hause sprach aber sozusagen kein Wort mit uns,ass fast nichts und wenn sie trank,dann Alkohol. Sie fuhr mit ihrem Auto in alle Einfahrten unseres Quartiers,haute einfach irgendwohin ab oder sass irgendwelchen Fremden auf die Autohaube u.s.w. : Sie war total verrückt. In dieser Zeit hasste ich meine Mutter. Ich kam so wenig wie möglich nach Hause, ich hätte sie damals am liebsten nie mehr im Leben gesehen. Ich konnte mir da nicht vorstellen, das ich diese Person lieben könnte, die mich und meinen Vater so quälte(obwohl mir dauernd gesagt wurde,dass das da nicht wirklich meine Mutter sei,sondern diese Krankheit).
Mein Vater war langsam auch mit den Nerven am Ende, da er sich jetzt um meine Mutter, mich, den Haushalt und seine Arbeit kümmern musste. Ich bewundere ihn heute noch dafür, wie er das geschafft hat.
Nach einem Monat oder so kam sie dann nach Münsterlingen,in die psychiatrische Klinik. Mein Vater ging sie jedes Wochenende besuchen.
Schliesslich kam sie wieder heim und war wieder ganz normal, einfach sie. Trotzdem ging es ein paar Monate, bis ich ihr wieder richtig vertraute. Beim geringsten Anzeichen von einem "Rückfall" bekam ich panische Angst,dass alles wieder von vorne anfangen könnte. Doch es ging alles gut und sie begann wieder zu arbeiten. Da fing alles wieder an. Wieder ging sie in die Klinik. Und wieder kam sie gesund zurück. Und wieder fasste ich Vertrauen, dass es nun endlich zu Ende ist. Nun geht sie so einmal in der Woche zu so einer Psychiaterin.
Und jetzt...Also es ist schon nicht so wie vorher. Aber seit 4 Tagen hat sie sich ins Gästezimmer verzogen und isst wieder fast nie mit uns. Sonst ist sie eigentlich ganz normal,ausser das sie immer im Bett liegt,das sie keine Wäsche mehr macht, nicht kocht...Also meine Eltern haben sich das vorher schon geteilt (ich muss auch meinen Teil machen),doch jetzt macht sie nichts mehr. Es ist so, als hätte sie Grippe, mit dem Unterschied, dass sie keine hat!
Beginnt es wieder? Irgendwie wäre es für mich, glaube ich, nicht mehr so wahnsinnig schlimm, ich fühle mich irgendwie viel älter oder so.
Aber was soll ich tun? Wie damit umgehen?
Ich habe das Gefühl,dass sie im Moment wie keinen Sinn in ihrem Leben gibt.
Gibt es viele solche Kinder wie ich? Ist es normal wie ich mich verhalte?
Bitte,bitte helft mir!

P.S Es war so schlimm, dass alles aufzuschreiben!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!
Ich glaube Dir gerne, dass Dir das Erzählen nicht leicht gefallen ist. Aber manchmal hilft es auch, sich alles von der Seele zu schreiben. Und da hier alles anonym abläuft, brauchst Du überhaupt keine Bedenken zu haben.
Deine Mutter ist krank. Das hast Du schon oft gehört. Schlimm krank sogar. Wahrscheinlich wäre eine schwere Grippe oder Lungenentzündung für Dich leichter zu ertragen, da es da offenkundige Symptome gibt. So aber hast Du nur Verhaltensweisen Deiner Mutter, mit denen Du irgendwie umgehen musst.
Es ist wohl vollkommen normal, dass es Dir immer wieder so schwer fiel, Vertrauen zu Deiner Mutter zu fassen, wenn sie aus der Klinik kam. Du bist / warst schließlich noch ein Kind. Es gibt Dinge, die kann man dann nur schwer begreifen.
Ob es wieder beginnt? Ich habe keine Ahnung, ich bin kein Psychologe und Ferndiagnosen kann man sowieso nicht stellen. Sprich mit Deinem Vater über Deine Ängste. Er wird dann handeln und wissen was zu tun ist.
Sprich mit ihm, auch wenn Du denkst, er hat so schon genug um die Ohren. Egal, welchen Stress er hat, er wird sicher nicht wollen, dass Du in Angst und Schrecken nachts wach liegst!
Übringes finde ich, dass Du jemand bist, in dem sehr viel Kraft steckt.
Alles Liebe!