Soforthilfe von Andrea

Essstörungen - bin ich zu dick?

Du fühlst dich auch zu dick und unförmig, obwohl dir jeder sagt, deine Figur ist optimal oder gar schon zu schlank?
Du hast Angst du isst zu viel oder machst zu wenig Sport, obwohl du den ganzen Tag versuchst Essen zu vermeiden und man dich öfters beim Sport treiben findet, als dich mit Freunden zu treffen?
Du hast das Gefühl du bist richtig faul, arbeitest nicht genug – obwohl du fast nur in deinem Zimmer sitzt und für die Schule oder Uni arbeitest?
Du blätterst stundenlang ich Kochbüchern oder Diätzeitschriften, bekochst gerne andere, ohne davon selbst etwas anzurühren?
Du stopfst dich gerne mit Süßes voll, obwohl du genau weißt, dass du es hinterher wieder bereuen wirst?
Essen spielt für dich die Hauptrolle in deinem Leben? Es existiert fast nichts anderes mehr? Du könntest dich nur noch damit beschäftigen?

Das alles sind erste Anzeichen für Essstörungen und du solltest dir Gedanken machen, ob auch du davon betroffen bist?!
Menschen mit Anorexie, Bulimie, Binge-Eating oder Adipositas haben eines gemeinsam: Ihre Scham ist oft so groß, dass sie sich niemandem anvertrauen. Die Betroffenen verheimlichen ihre Probleme und ziehen sich von Freunden und Familie zurück.

Bin ich essgestört

Es ist praktisch nicht möglich, eine Definition dafür zu finden, was \\\"normales\\\" Essverhalten ist und wann genau schon eine Essstörung vorliegt. Aber es gibt ganz charakteristische Verhaltensweisen im Essverhalten, der eigenen Körperwahrnehmung und den Gedanken, die typisch für eine Essstörung sind. Umso früher Du diese Verhaltensweisen als krank erkennst und Dich behandeln läßt, umso besser sind Deine Chancen dafür, die Essstörung erfolgreich zu überwinden.
Essverhalten
Wenn man Mahlzeiten häufig überspringt, nur kleine und kleinste Portionen zu sich nimmt, oder gar nicht in der Gesellschaft anderer Leute essen will, wenn man aus dem Essen ein Ritual macht, dann deutet das schon auf ein gestörtes Essverhalten hin. Vielleicht kocht man gerne für die Familie oder Freunde, aber man beteiligt sich dann mit einer Ausrede nicht am Essen: Man hat schon beim Kochen zuviel probiert oder fühlt sich nicht gut...
Kannst Du Dir nicht mehr vorstellen, wie Du früher bestimmte Dinge gerne essen konntest? Suchst Du Dir Dein Essen nach ganz bestimmten Gesichtspunkten wie geringer Fett- oder Kaloriengehalt aus und findest andere Lebensmittel \\\"eklig\\\"? Studierst Du ausgiebig die Nährwertangaben auf Lebensmittelverpackungen und kennt den Kaloriengehalt der meisten Lebensmittel auswendig?
Oder achtest Du im Gegenteil immer darauf, genug Essen im Haus zu haben, und übergibst Dich dann, wenn Du Deiner Meinung nach zuviel davon gegessen hast?
Benutzt Du Abführmittel, Diät- und Entwässerungsmittel, um Gewicht zu verlieren? Rauchst Du oder treibst Du übermäßig Sport, um Dich vom Hungergefühl abzulenken?
Erscheinungsbild und Körperbild
Verbringst Du viel Zeit damit, Deine \\\"Problemzonen\\\" im Spiegel zu betrachten? Glaubst Du, fett zu sein, obwohl Dich immer wieder Leute darauf ansprechen, wie dünn Du geworden bist? Trägst Du weite Kleidung, um Deine wahre Figur zu verbergen?
Gedanken
Treibst du übermäßig viel Sport, und hast Du ein schlechtes Gewissen, wenn Du Deine tägliche Routine nicht schaffst? Glaubst Du, nur auf diese Weise das Essen zu verdienen? Bist Du der Meinung, Du würdest Dich besser fühlen und würdest mehr Anerkennung finden, wenn Du abnehmen würdest? Ziehst Du Dich von Leuten zurück, die Dich auf Dein Verhalten ansprechen?
Es gibt viele verschiedene Essstörungen, und man braucht nicht notwenigerweise alle typischen Merkmale einer Essstörung aufweisen, um essgestört zu sein. Aber wenn Du Dich in einigen der oben genannten Sätze wiederfindest, solltest Du misstrauisch werden und Dich fragen, ob Du auf dem Weg bist, eine Essstörung zu entwickeln oder bereits tief in ihr drin steckst.
Wenn dem so ist, solltest Du Dir helfen lassen, umso früher, umso besser. Du kannst Dir so viel Leid ersparen. Denn Essstörungen sind mit einem großen gesundheitlichen Risiko verbunden.

Gefahr von Essstörungen

Essstörungen sind keine Modeerscheinung, sondern schwerwiegende Krankheiten, die für den Betroffenen ein erhebliches körperliches und psychisches Risiko darstellen. Bleibende Schädigungen der inneren Organe, Störungen der Herzfunktion, Depressionen bis hin zum Selbstmord sind keine Seltenheit.
Essstörungen sind ernst zu nehmende Krankheiten, deren Risiken vor allem bei längerem Krankheitsverlauf beträchtlich sind. Bleibende körperliche Schäden sind vor allem, aber nicht nur bei chronisch kranken Betroffenen keine Seltenheit. Ein nicht zu vernachlässigender Prozentsatz der Erkrankten stirbt an den Folgen seiner Essstörung.
Physische Risiken
Die inneren Organe wie Leber oder Nieren werden, verschlimmert noch durch andauerndem Medikamentenmißbrauch, dauerhaft geschädigt, es kommt zu Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand. Knochen und Zähne werden angegriffen, Muskelmasse abgebaut. Der Elektrolythaushalt des Körpers gerät aus dem Gleichgewicht.
Bei Frauen führt die Störung des Hormonhaushaltes zum Ausbleiben der Menstruation, im Extremfall zu Unfruchtbarkeit, bei Männern beobachtet man Impotenz.
Psychische und soziale Risiken
Essstörungen gehen einher mit Zwangserkrankungen, verlorenem Selbstbewußtsein und Depressionen bis hin zum Selbstmord. Der permanente Streß, unter den sich die Betroffenen selbst setzen, und die Angst vor Entdeckung des essgestörten Verhaltens führt zu Vereinsamung und Abbruch aller sozialen Kontakte.
Die oft erheblichen Kosten für Lebensmittel und Medikamente treiben viele Betroffene in dauerhafte finanzielle Probleme und Verschuldung.
Die Risiken können vermieden werden
Es ist wichtig, daß Du Dir klarmachst, daß Du mit einer Essstörung Deinen Körper, Deine Zukunft und Dein Leben aufs Spiel setzt. Und es ist wichtig, daß Du Dir klarmachst, daß Dir geholfen werden kann. Essstörungen können behandelt werden. Umso früher Du einsiehst, daß die Essstörung nicht die Lösung Deiner Probleme ist, sondern selber das Problem darstellst, und Du die Hand nach Hilfe aussteckst, umso besser sind Deine Chancen, die Essstörung zu überwinden und die oben genannten Risiken zu vermeiden. Lass\\\' Dir helfen.

Erste Hilfe

Der ersten Schritt, den Du tun mußt, ist, Dir einzugestehen, daß Du eine Essstörung hast und Hilfe brauchst. Es gibt eine Fülle von Unterstützungsangeboten für Dich, die Du aber erst dann sinnvoll nutzen kannst, wenn Du bereit bist, diese Hilfe auch anzunehmen. Je nachdem, wie ausgeprägt Deine Essstörung ist und ganz in Abhängigkeit von Deinem gesundheitlichen Zustand stehen Dir viele Möglichkeiten offen.

Erste Anlaufstellen können Beratungsstellen, dein Hausarzt, deine Eltern, Lehrer, Vertrauenspersonen oder sofort ein niedergelassener Psychologe sein.
Beratungsstellen gibt es in vielen Städten. Hier kannst Du Dich persönlich und unverbindlich über alle Hilfsmöglichkeiten informieren. Die Mitarbeiter der Beratungsstellen kennen durch ihre tägliche Arbeit ganz genau deine Sorgen und Nöte und können Dir wertvolle Ratschläge geben, wie Du Dich von Deiner Essstörung befreien kannst. Viele Beratungsstellen bieten auch telefonische Hotlines an.
Deinem Hausarzt kannst Du Dich ebenfalls anvertrauen. Er ist an seine Schweigepflicht gebunden. Entweder kann er Dir direkt selber Ratschläge geben, oder aber er kann Dich an einen entsprechend ausgebildeten Facharzt oder Psychologen überweisen.

Natürlich, der erste Schritt ist mit der schwerste, aber es lohnt sich, denn es wartet auf dich ein neues Leben ohne selbst auferlegte Qualen und Gedanken! Trau dich!

(Auszüge aus hungrig-online.de)


Hilfreiche Seiten:
hungrig-online.de
bzga-essstoerungen.de
http://ernaehrungsstudio.nestle.de/