Problem von Anonym - 15 Jahre

Mordlust

Seit ich denken kann also auch schon als kleines Kind habe ich das verlangen zu töten und zu foltern. In meiner Vergangenheit gab es nie traumatische Ereignisse oder ähnliches. Ich habe keine großen Probleme in anderen Bereichen meines Lebens. Jedoch ist da eben dieser Drang der jedes Jahr stärker wird. Nun habe ich Angst, dass meine Fantasien irgendwann nicht mehr ausreichen werden. Noch nie tötete ich ein beispielsweise ein Tier um es zu genießen. Mein Verlangen besteht ausschließlich darin Menschen zu töten. Meine Mutter der ich mich vor kurzem mur ein wenig geöffnet habe denkt dass sei nur eine pubertäre Phase doch ich weiß wie lange das alles schon geht und dass es immer schlimmer und stärker wird. Ich habe mit dem wie ich bin kein Problem und habe es schon längst akzeptiert. Doch ich denke dass andere es nicht gut finden, wie ich denke und handeln möchte. Mich zu tarnen ist sehr schwer. An meiner Schule bin ich Streitschlichter, eine meiner Tarnungen, obwohl ich Probleme andere lieber mit Gewalt löse, dennoch bin ich kein Schläger. Ich weiß einfach nicht was ich noch tun kann und welche Optionen mir offen stehen...

MichaelaS Anwort von MichaelaS

Liebe Unbekannte,

zuerst einmal möchte ich dir sagen, dass ich es toll finde, dass du selbst die Initiative ergreifst. Du möchtest etwas gegen diese Gedanken, die dich immer wieder beschäftigen, unternehmen und hast dich damit nicht nur an uns gewandt, sondern bist auch bereits den Schritt gegangen, dich deiner Mutter anzuvertrauen. Das finde ich sehr stark!

Ich denke, dass es dir auf jeden Fall weiterhelfen kann, wenn du deinen Fantasien auf den Grund gehst und lernst, sie besser zu verstehen. Manchen Menschen hilft die Vorstellung, anderen Schmerz zuzufügen, dabei, eigene negative Gefühle zu lindern, die man gegenüber anderen empfindet. Das kann zum Beispiel Wut, Enttäuschung oder Trauer sein, die man gegenüber einem Menschen fühlt. Der Gedanke, dem anderen ebenfalls Schmerz anzutun und sich mit Gewalt zu rächen kann erleichternd sein, weshalb man die Fantasie davon als befreiend empfindet. Trotzdem würden die meisten eine solche Vorstellung nicht real werden lassen, das Ganze passiert lediglich in ihrem Kopf.
Du schreibst, dass du Angst hast, deine Fantasien könnten eines Tages nicht mehr ausreichen. Das tatsächliche Zufügen von Schmerz und Gewalt ist natürlich etwas völlig anderes als die bloße Vorstellung davon! Deshalb ist es gut, dass du so hellhörig bist, was diesen Drang in dir betrifft. Da er dich selbst zu verunsichern scheint, ist es gut, dass du einen Weg finden möchtest, richtig damit umzugehen.

Mein Ratschlag für dich wäre, dich an jemanden zu wenden, der im psychologischen / therapeutischen Bereich ausgebildet ist und dir daher mit mehr Erfahrung und Kompetenz zur Seite stehen kann. Eine Therapie bzw. Beratung kann dir auf jeden Fall dabei helfen, mit deinen Fantasien richtig umzugehen.
Falls du nicht weißt, an wen du dich in dieser Hinsicht wenden sollst, möchte ich dir nahelegen, dich noch ein weiteres Mal deiner Mutter anzuvertrauen. Du schreibst, dass du dich ihr bereits einmal geöffnet hast, deine Mutter aber vermutet hat, dass eine pupertäre Phase dahinter steckt.
Bitte sie noch einmal um ein vertrautes Gespräch und versuch ihr zu erklären, wie stark dich diese Gewaltfantasien tatsächlich beschäftigen und wie lange diese Gedanken schon in dir sind. Wenn du den Mut fasst, sie tiefer in deine Seele blicken zu lassen, kann sie dich besser unterstützen und dir dabei helfen, eine geeignete Stelle zu finden, an die du dich für eine Beratung / Therapie wenden kannst.
Zusätzlich kannst du dich auch an deinen Hausarzt wenden und ihn / sie um eine Empfehlung bitten, an wen du dich mit deinen Gedanken und Fantasien wenden sollst.

Wichtig ist, liebe Unbekannte, dass du mit deinen Gedanken, die dich so beschäftigen, nicht allein bleibst, sondern Unterstützung bekommst! Du hast völlig richtig erkannt, dass es wichtig für dich ist, richtig damit umgehen zu können. Jemand mit therapeutischer Erfahrung kann dir dafür auf jeden Fall die geeignete Unterstützung bieten!

Ich wünsche dir daher viel Mut und Kraft, dich jemandem anzuvertrauen!

Alles Liebe,
Michaela