Problem von Julia - 24 Jahre

Die Uhr tickt...

Hallo Liebes Team,

ich bin nun 24 und werde bald 25 Jahre alt. Mit meinem Lebenspartner bin ich nun 3 Jahre zusammen. Wenn ich überlege wie glücklich ich anfangs war, der waahhnnsinn... Es war das typische "woooww der Typ interessiert sich für MICHH?!?!" -Gefühl. Er ist damals Fitnesstrainer gewesen sieht super gut aus und ist gut durchtrainiert. Nun jetzt wo der Alltag uns eingeholt hat ist alles so fad geworden. Mit 21 habe ich mir noch keine Gedanken darüber gemacht wie die Zukunft mit ihm aussehen soll. Jetzt denke ich an solche Dinge wie Wohnung/Haus kaufen, Kinder bekommen, gutes Geld verdienen... Einfach die Zukunft planen... Er ist 23 Jahre alt und will nichts von alle dem. Ich verdiene mehr als er es tut, er weiß nicht ob er jemals Kinder will und etwas eigenes aufbauen will er nicht. Demletzt habe ich ihn gefragt wie er sich die Zukunft vorstellt, seine antwort: Sein Hobby weiter ausführen (Trainig, Bodybuilding) in seinem neuen Job wachsen, und seinem wirtschaftlichen Interesse mehr Zeit widmen. Mit keiner Silbe bin ich in seiner Zukunftsplanung aufgetaucht. Natürlich erwähnte ich das un er meine nur "das alles will ich nicht alleine machen", na danke dan kannst dir auch nach ner anderen schauen (meine Aussage)... Ich glaub er nimmt das alles nicht so ernst. Ich will ja jetzt auch noch keine Kinder erst so mit 30+, aber ich will iwie auch nicht meine Zeit mit ihm verschwänden. Meine Uhr tickt nunmal auch und wenn er mir dan in 5 Jahres sagt er will aufkeinen Fall Kinder, dann stehe ich dumm da. Das blöde an der Sache ist, dass unsere Beziehung im Großen und Ganzen ganz gut läuft, ich kann mich doch "nur" deshalb jetzt nicht von ihm trennen? Klar wir haben viel weniger Sex derzeit als noch zu Beginn der Beziehung. Insgeheim wünsche ich mir einen richtigen Mann der mit beiden Füßen im Leben steht vielleicht auch schon etwas älter ist und auch eine Familie haben will. Wäre ich heute wieder Single würde ich auf ganz andere Dinge achten als noch vor 3 Jahren. Ich bin so unzufrieden und wünschte mir manchmal einfach wieder alleine zu sein (klammer überhaupt kein Stück un komm schon immer alleine ssehhrr gut klar)..Was denkt ihr ist das richtige? Soll ich mich trennen und an meine Zukunft denken? Oder soll ich Ihm einfach noch mehr Zeit geben mit dem Risiko das ich dan immer älter werde und am schluss allein da stehe?Hab übringens auch mit ihm drüber gesprochen, er weis also das ich Bedenken habe. (wegen all meine Zweifeln haben sich auch erheblich meine Gefühle abgebaut, hätte er die gleichen Ziele wäre das bestimmt anders). Vielen Dank im Voraus. LG Julia

Dana Anwort von Dana

Liebe Julia!

Als ich dein Problem las, musste ich etwas schmunzeln. Du schreibst: "Ich glaub, er nimmt das alles nicht so ernst."
Während des Lesens hatte ich aber eher das Gefühl, DU nimmst das alles nicht so ernst. Wenn ich mir durchlese, was du so schreibst:
- Fitnesstrainer, sieht so gut aus, ist gut durchtrainiert
- wooow, der Typ interessiert sich für mich!
- nach drei Jahren total fad.
- Uhr tickt mit 24, aber du willst ja eh erst mit 30+ Kinder (das ist in SECHS Jahren)
- will nicht meine Zeit mit ihm verschwenden
- läuft "ganz gut", daher ist ein Trennungsgrund jetzt ja irgendwie sinnfrei...
- unfzufrieden, Wunsch nach Alleinesein

Siehst du, dass du dir dauernd widersprichst? Du machst momentan ein Problem aus etwas, das noch keines ist.

Nur, weil er in seinem Alter noch nicht so genau weiß, wie es weiter geht und auf eine spontan in den Raum geworfene Frage nach seiner Zukunft etwas lapidar antwortet, geht bei dir alles auf Null? Am schlimmsten fand ich den Satz: "Ich will nicht meine Zeit mit ihm verschwenden."

Ganz ehrlich, Julia...dann trenn dich lieber. Wenn du an eurer Beziehung so wenig findest, dass du es ohne "Hinarbeit auf Kinder und Familie" als Zeitverschwendung ansiehst, dann trenn dich, denn dann ist nicht sein fehlender Kinderwunsch das Problem, sondern die Beziehung an sich.

Ich lese zwar, dass er ähnlich "an dir vorbei lebt", so wie du es beschreibst und ihr irgendwie zusammen seid, ohne wirklich zusammen zu sein...aber dann müssten die Gespräche erst einmal in die Richtung laufen: "Was können wir tun, damit der jeweils andere wieder glücklicher ist? Zufriedener? Wünsche äußern, die die Beziehung festigen, überlegen, was passieren muss, damit der Zufriedenheitszustand in der Beziehung wieder stimmt. Und erst DANN, wenn die Beziehung wieder stimmt, kann man an Zukunft und Kinder denken. Deine Uhr tickt noch überhaupt nicht, du selbst beschreibst ja, dass du erst in sechs Jahren wirklich an Kinder denken willst.

Ich möchte dir daher raten, erst einmal dieses Thema zur Seite zu legen, weil das nicht das Grundproblem ist. Schaut doch gemeinsam erst einmal auf eure Beziehung und überlegt, warum Unzufriedenheit da ist (nicht wegen des Kinderwunschs) und warum man eher ein maues Gefühl im Bauch hat. Schaut, dass ihr euch gegenseitig wieder wichtig werdet, dann kommen solche Sätze wie "ich verschwende vielleicht meine Zeit" und "das alles will ich ja nicht alleine machen, daher hab ich dich in meinen Zukunftsplänen nichtmal erwähnt, weil es ja logisch ist" vielleicht auch nicht mehr. Ihr seid euch gegenseitig zu wenig wichtig oder zu selbstverständlich geworden...das ist jedenfalls mein Eindruck. Natürlich kann es sein, dass, wenn ihr damit anfangt, ihr nur noch in ein großes schwarzes Loch seht und merkt: Ok...das ist dann wohl doch nicht der Mann/die Frau, mit dem/der ich den Rest meines Lebens zusammen bleiben will. Dann kann man sich (einvernehmlich?) trennen und sich neu orientieren. Aber vielleicht geht es auch wieder in eine neue, schöne Richtung mit euch beiden. Es kann ja nicht angehen, dass jeder so seine Zukunftspläne hat, die der andere nicht kennt oder nicht teilt. Was ist das dann für eine Gemeinsamkeit?

Ich denke, das genaue und bewusste Arbeiten an der Beziehung löst deine sonstigen Probleme von ganz alleine. Denn entweder es wird besser, dann seid ihr wieder enger, könnt besser reden und er lässt sich vielleicht auf eine Kinderprognose ein, oder ihr merkt, dass die Beziehung sich leider totgelaufen hat, dann geht es halt in andere Richtungen, ohne dass es Krieg geben muss.

Ich wünsche euch gute Gespräche und den Mut, in die Beziehung hinein zu blicken und mit Respekt und Achtung voreinander diese neu aufzuarbeiten, so dass sie euch insgesamt wieder gut tut und einen gemeinsamen Blick in die Zukunft zulässt.

Alles Liebe,

Dana