Problem von Christoph - 32 Jahre

ich komm nich klar

hi, ich fang einfach direkt an.
ich habe seig gut einem dreiviertel jahr eineneue freundin, eswar auch anfangs alles gut.
ich bin wahrscheinlich auch selbst schuld daran dass es jetzt nicht mehr gut ist, ich weiss es nicht.
jedenfalls lebte sie in E. ich in F., wir hatten uns übereinen gemeinsamen freund kennen gelernt.
Sie ist dann anfang des jahres wieder nach K. gezogen, sie kam ursprünglichhier her, jedenfalls, ich bin ja manchmal recht blau äugig, dachte ich mir eswäre doch eine tolle idee, da ich nun eh denmeister machen wollte und um F. keine gescheite schule zu finden war den meister in K. zu machen. gesagt getan, meine freundin war auch erst sehr angetan von der Sache aber dann kams. Also zusammen wohnen, das geht garnicht, alsoda muss ich mir schoneine eigene wohnung suchen weil es ja auch noch viel zu früh.
da wurde es mir das erste mal mulmig. was stimmt da nicht? hab ich mich gefragt, sicher es war früh aber nicht so früh, ausserdem war bis dahin nicht im leisesten ein Anschein dass es da irgendwie probleme hättegeben können, wir waren zuvor auch schon wochenlang zusammen und es gab nie irgendwelche Komplikationen, ausserdem war es eine einmalige gelegenheit, nochmal nach K. würde ich nicht können. noch dazu war doch sowieso noch eine rosarote brille vorhanden die alles so viel einfachermacht. einfacher über fehler hinwegzu sehen, einfacher den anderen zu verstehen, ja einfach einfacher sich zu lieben.
war das bei ihr nicht so?
war sie so von ihrer angst beherscht dass sie so etwas einfaches nicht zulassen kann?
gut jedenfalls, zwar schon etwas gekränkt aber dennoch immernoch verliebt machte ich mich dann von F. aus auf die suche nach einer wohnung in K., während meine freundin begann ihr eigenes leben dort auf zu bauen. irgendwie kam in mir ein seltsames gefühl hoch...ich kann ss nicht beschreiben aber es ging mir verdammt mies. Ich hatte mir eher ein zusammen leben vorgestellt und der grosse schatten der sich langsam über die szenerie warf sah eher so aus dass ich dann in K. wäre und wir uns ab und zu träfen.
das war so ziemlcih das letzte was ich wollte und ich fragte - frage mich immernoch - liebt diese person mich wirklich?
scheins irgendwie doch weil sie wollte auch dass ich nich K. komme, das schien ihr dann doch irgendwie wichtig.
zu guterletzt habe ich dann eine wohnung in K. gekauft.
Dieses drma zieht sich jetzt noch etwas weiter, die wohnung konnte ich erst 3 monate später beziehen, zuerst war sie einverstanden dass icb solang bei ihr wohnen könnte. ich hatte das nicht erzwungen oder irgendwie darauf spekuliert, ich hätte solng auch eine monteurswohnung mieten können. aber ich war darüber sehr glücklich. immerhin ein kleiner hoffnungsschimmer, die erste n 3 monate müsste ich zumindest nicht allein in K. verbringen. dann kam jedoch eine woche später der große rückruf, es ginge doch nicht, ich müsse das verstehn, ich solle die woche über bei ihrer mutter wohnen.
bei ihrer mutter? im ernst jetzt? ich kannte ihre mutter kaum, die wohnung war wirklich wirklich ungepflegt und wenn ich das sage dann meine ich das so, ich habe berufsbedingt viele wohnungen gesehn und das ist eine von denen wo ich schon vor der arbeit handschuhe anziehe.
ich war... einfach... also... am boden, wirklich am boden und ich konnte nur weiter nach vorne, die wohnung war so gut wie gekauft, kursgebühren bezahlt. no way back.
jedenfalls fing dann im märz der kurs an. die ersten wochen wohnte ich noch bei ihr, immer das Damoklesschwertüber mir spürend. das zimmer in dem ich bei ihrer mutter wohnen sollte war noch nicht gestrichen und meine freundin tat auch nichts dafür das zu ändern, selbst wenn ich sie fragte ob wir das denn nicht mal tun wollten.
sie liess mich in dieser zeit oft warten, nach der schule waren ey teilweise stunden. in denen sie dann mit einer freundin xyz machte. ich hatte j auch keinen Wohnungsschlüssel.
mir schulg das ganze tierisch auf die nerven. also versteht mich jetzt nicht falsch, es gab auch schöne zeiten. aber im moment schneidet das ganze wie eiskristalle durch alles was schön hätte sein können.
irgendwann kam dann jedenfalls doch die grosse ansage: ab morgen schläfst du bei meiner mutter.
ein paar tage hielt ich das auch durch aber es ging einfach nicht, ich war wirklich... ich hab wirklich geweint... wirklich wirklich geweint. das ging dann wirklich soweit. ich muss das jetzt dazu sagen obwohl mir das eigentlich furchtbar unangenehm ist. Ich bin als kind missbraucht worden. das kam alles wieder hoch. jedes detail, alles. ich fühlte mich noch nie so dermassen ausgeliefert und machtlos wie zu diesem zeitpunkt. und nirmand dermir irgendwie helfen hätte können.
nachdem ich dann teilweise aussetzer mitten auf der strasse hatte habe ich dann meiner freundin davon erzählt. sie liess mich dann dennoch weiter bei ihrer mutter pennen... ich könnte sie ja manipulieren wollen, alles fauler zauber. aber ich sollte mir doch mal nen therapeuten suchen hier in K.
erst als ich ihr dann ne woche später, als ich gemerkt hab. das wird auch nicht besser und ihr sagte es geht nicht, ich könne das nichtlies sie das dann mit ihrer mutter.
aber das wollte ich nicht, ich wäre wirklich am liebsten, ja am liebsten nach F. zurück. ich hattedie schnautze voll, was will ich denn mit sowas? so etwas ist doch keinen müden pfifferling wert!
also zu diesem zeitpunkt war einiges arg im argen.
so ein paar wochen später hatte sich dann doch so ein bisschen was wie heimlligkeit eingeschlichen. Sie schien letztenendes doch ganz froh dass ich da bin und ich fühlte mich auch nicht mehr ganz so verstossen. irgendwann bekam ich dann auch die wohnung.ichblieb aber dennoch bei meiner freundin, nebenbei habe ich immer mal ein paar tage gestrichen und so weiter, war abe die meiste zeit dann doch bei ihr, habe auch dort geschlafen. die streits waren nunauch seltener geworden, ich erfuhr njn auch von ihr dass sie unter Depressionenleidetund deshalb zum therapeuten geht. kurz um es war nicht alles tako(wenig sex aber immernoch mehr als zuvor)aber immerhin etwas mit dem man arbeiten konnte auch wenn dieses Damoklesschwert auch da noch vorhanden war, bis dann... ***park.
meine freundin und ich sind mit einer freundin von ihr zum ***park.
alle drei waren nicht gut drauf. ich nicht weil meine freundin nicht gut drauf war, mkne freundin nicht weil ich nicht gut drauf war und ihre freundin nicht weil sie immernoch ner trennjng hinter trauert. dreamteam für einen freizeitpark würde ich sagen.
so abend war rum und es kam wies kommen musste, es kam zum streitund was für einen. bis 3 uhr haben wir da rum gemacht. am ende hab ich dann gesagt schluss mir reichts, ich geh! meine freundin frygte dann ängstlich ob ich mit ihr schluss mache, ich meinte nein aber ich würde jetzt gehn.
ich dann also in die noch halbferige wohnung, irgendwie froh das alles hinter mir zu haben.
man muss dazu sagen meine freundin hat eine dachgeschoss Wohnung. man haut sich überall den kopf.... besonders ich.
so von da an hat sich das dann mehr und mehr eingerenkt, wir waren auch nochmal bei der paarberatung.

nun zu meinem aktuellem problem.
vor 2 wochen eröffnetemir meine freundin dass sie heute zu einem festival will, ich sagte erst j und dann meinte sie ja dafahr ich dann nur zusamen mit dem und dem hin und inmir gings dann erstmal mooooment. hab aber erstmal trotzdem gesagt ist okey. sie meinte dann : wirklich?es wä r ihr ja selbst etwas unangenehm und ich meinte erstmal okey hab aber so ne krampe geschoben, der tach war für mich im arsch. a abend hat sie dann nochmal gefragt und da hab ich ihr dan gesagt dass es eigentli h nicht i ordnung sei.
dann gings los. nächsten tag ersgmal funkstille.
nun ich hab mich so überdie zwei woche gerobbt mit ne riesen stein im Magen. jetzt heute ist sie weg. am montag ha ich sie das letzte mal gesehen geschrieben zwar noch ei bisschen, aber ich habe ein dummes gefühl und ich sitz hief allein in K. ich fühl mich irgendwie leer und hoffnungslos.
macht mir doch bitte mal etwas mut und gebt mir hoffnung dass alles gut wird.

liebe grüße,
christoph

Nuala Anwort von Nuala

Lieber Christoph!

Ich finde es sehr mutig von dir, dass du für deine Freundin und den Meisterbrief in eine völlig andere Stadt gezogen bist, obwohl ihr euch noch nicht soo lange gekannt habt zu diesem Zeitpunkt. Das hätten die meisten vermutlich nicht getan, oder zumindest nur mit großem Zögern.
Deine Sorgen und Beklemmung kommen deutlich zum Vorschein und ich kann verstehen, dass du alarmiert bist und insgeheim viele Fragen stellst.

Stichwort insgeheim: Das ist etwas, was mir in deinen Schilderungen aufgefallen ist: Du schreibst ganz viel von deinen Empfindungen, Gefühlen und Gedanken und beschreibst, was deine Freundin gemacht hat. Aber was ihr GEMEINSAM wollt, was eure Beziehungsgrundlage ist, bleibt für mich unklar, genauso was mit IHREN Emotionen ist... Ob du überhaupt weißt, was in ihr so alles vorgeht?!
Ich lese es so, als ob sie nicht richtig teilnimmt an deinem Leben, lediglich eine Art Zaungast ist. Weißt du, was ich meine? Es kann natürlich sein, dass sie sehr wohl nachfragt, wie es dir geht, was du für Pläne für den Tag hast, was du dir wünschst, etc., doch irgendwie denke ich eher an eine Konstellation, dass ihr zwar zwischendurch Zeit miteinander verbringt, aber nicht "ineinanderdringt". Ihr bildet keine Schnittmenge. Ihr seid wie zwei Kreise, die sich zwar hin - und wieder berühren, doch nie richtig miteinander verschmelzen. Und häufig ist viel Raum zwischen euch beiden. So empfinde ich die Atmosphäre, die du beschreibst. Dass ihr wenig Sex habt (sofern sie das auch so empfindet...), kann da so ein Hinweis sein.

Ich glaube, ihr seid beide "gebrannte Kinder", die sich zwar sehr gerne haben, doch durch Krankheit (ihre Depression) und schlimme Vergangenheit (die sexualisierte Gewalt bei dir) gegenseitig schwer aufeinander lasten. Ihr belastet euch gegenseitig, ohne es absichtlich zu tun.

Stichwort gemeinsame Wohnung: Ich finde nicht, dass Zusammenziehen ein einfacher Schritt ist, ganz im Gegenteil! Es muss viel Vertrauen und gemeinsame Erfahrungen - positive Erfahrungen - in einer Paarbziehung geben, damit dieser Schritt überhaupt erstmal laut ausgesprochen wird. Es mag zwar Ausnahmen geben, dass ein Pärchen bereits nach wenigen Wochen zusammenzieht, dochin der Regel dauert es viele Monate, wenn nicht sogar Jahre - eine längere Zeit also, in welcher diese Menschen durch "Dick und Dünn" gehen wollen, etwas erleben möchten und ihre Beziehung nach und nach immer tiefer und inniger gestalten. Es ist eben NICHT die erste Verliebtheit, die einen zusammenziehen lässt - dafür steht viel zu viel auf dem Spiel! Man ist eben noch zu sehr im Modus "Freiheit/Alleinsein", was man noch gut kennt und ja noch gar nicht abschätzen kann, ob es sich überhaupt lohnt, das aufzugeben. Die Interessen sind einfach noch anders gelagert. Es ist alles spielerisch, luftig - leicht und aufregend. Dafür muss man nicht zusammen wohnen. Das kommt dann, wenn die Verliebtheit einer tiefen Liebe Platz gemacht hat, in der man sich wirklich auf den Partner verlassen kann und weiß, dass die Beziehung von Dauer ist. Nicht selten folgt dann als nächster Schritt das Heiraten und Kinderkriegen, das will alles wohlüberlegt sein.
Bei dir denke ich, dass du ein enormes Bedürfns nach Sicherheit und Geborgenheit hast, für dich hat sich gar nicht die Frage gestellt, ob sie "die Richtige" ist und ob es sinnvoll wäre, gleich mit ihr eine Wohnung zu teilen. Du warst/bist verliebt und das reichte für dich aus, in den "Nestbaumodus" überzugehen.
Anders bei ihr: Ganz offensichtlich hast du sie damit überrumpelt. Sie ist noch nicht bereit für eine gemeinsame Wohnung.

Das führt mich zu einem ganz zentralen Punkt, der sich nochmal auf die Kreis - Metapher von vorhin bezieht. Es geht um mangelndes Vertrauen zwischen euch. Ich fürchte, euer Beziehungsbeginn konnte sich nicht "gesund" entfalten - eigentlich hättet ihr viel mehr Zeit gebraucht, um euch gegenseitig beschnuppern und kennenlernen zu können! Dass du erst in der neuen Stadt erfahren hast, dass sie wegen Depressionen in Therapie ist, zeigt mir, wie ungefestigt eure Partnerschaft ist. Denn anscheinend fehlte ihr bisher das nötige Vertrauen, dir davon zu erzählen.
Ihre Verhaltensweisen deuten darauf hin, dass sie sich irgendwie ihre Freiheiten erhalten will, sich quasi aus der Schlinge ziehen möchte. Sie geht mit ihren Freundinnen aus, ohne dir Genaueres zu sagen, sie lässt dich bei ihrer Mutter wohnen, obwohl du das nicht gut fandest, sie wollte ohne dich auf das Festival fahren. Vielleicht mischen sich an dieser Stelle auch Depressionssymptome hinein, das kann ich nicht abschätzen.
Ihr Verhalten dir gegenüber ist nicht schön, keine Frage. Besonders die Sache mit der Wohnung ihrer Mutter fand ich ziemlich krass, weil sie ja offenbar mitbekommen hat, wie elend es dir dabei ging!
Ich denke, sie ist - warum auch immer - nicht in der Lage, dir klar zu verstehen zu geben, was ihre wahren Bedürfnisse sind und was sie stört. Sie handelt stattdessen und es gibt ein Schlammassel nach dem anderen.
Auf der anderen Seite bringst du auch viel "Wucht" mit in eure Partnerschaft, was sicherlich für sie nicht einfach ist und eine entspannte gemeinsame Zukunft erschwert.

Stichwort Therapie: Es ist gut, dass deine Freundin schon an ihrer Depression arbeitet, nun möchte ich auch dich ermutigen, deine schlimme Vergangenheit aufzuarbeiten! Denn das ist aus meiner Sicht dringend nötig, damit du in Zukunft ein angst - und sorgenfreieres Leben führen kannst. Selbst wenn deine Beziehung auseinandergehen sollte - die Aufarbeitung der sexuellen Übergriffe wäre wirklich wichtig! Denn wie du es beschrieben hast: Auslöser kann es immer wieder geben und deine Seele sollte diesbezüglich langsam zur Ruhe kommen.

Ich kann dir nicht die Hoffnung geben, dass es hundertprozentig IN DIESEM FALL gut wird - doch ich denke schon, dass du viel für dich selbst unternehmen kannst, damit du dich besser fühlen wirst.
Bezüglich deiner jetzigen Freundin rate ich dir, eure Beziehung möglichst "neu aufzurollen". Geht nochmal zurück an den Anfang, trefft euch zu verschiedenen Aktivitäten und kehrt danach in eure getrennten Wohnungen zurück. Klar könnt ihr beim Anderen übernachten, doch solltet ihr euch den Freiraum zugestehen, der euch von Anfang an gefehlt hat. Ihr seid weder verlobt, verheiratet, noch habt ihr Kinder - lasst euch Zeit, lernt euch durch intensive Unternehmungen und Gespräche kennen, fragt nach, wenn euch etwas unklar ist. Achtet auf eure Bedürfnisse und seid ehrlich zueinander. Bei dir sehe ich speziell diese starke Bedürfnis nach unbedingter Nähe und Liebe, das zwar sehr schön sein kann, aber zwischenzeitlich auch gut in Zaum gehalten werden muss, um deine Freundin nicht zu überfordern. Eventuell wäre das einer der Punkte, der in einer Therapie zu Sprache kommen müsste. -
Versucht gewaltfrei zu kommunizieren und respektiert die Grenzen des Anderen. Traut euch, "Nein" zu sagen. Ein Nein ist kein Beweis dafür, dass man sich nicht liebt! -
Du hast bestimmt ein feines Gespür dafür, was deiner Liebsten helfen würde, auch wenn sie es in dem Moment nicht so ganz artikulieren kann. Hilf ihr in solchen Momenten, indem du aussprichst, was du glaubst. Frage sie, ob das stimmt, ob du richtig liegst. So könnt ihr euch herantasten an heikle Gesprächsinhalte. -
Vielleicht hilft es euch außerdem, wenn ihr ganz konkrete Abmachungen trefft, z.B. "Heute will ich weder angerufen werden, noch ein Treffen mit dir" oder "Ich möchte dir heute Abend gerne von meiner heutigen Stimmung erzählen, wenn das für dich okay ist." Genauso könnt ihr zusammen überlegen, was ihr tun könnt, um euch bei einem Streit wieder ins Gleichgewicht zu bringen (z.B. für ein paar Minuten den Raum verlassen, um klare Gedanken zu fassen und dann ruhiger weiterreden).

So kann eure Partnerschaft dauerhaft befriedigend und erfüllend für euch sein. Und dann wirst du spüren, wie sich allmählich Vertrauen einstellt - und wenn ihr beide obendrein gut gestützt werdet durch die Therapien, kann das eine runde Sache werden im Sinne von zwei Kreisen, die sich vereinen :)

Alles Liebe!
Nuala