Anwort von JuliaZ

Hey Levi,

Es freut mich sehr, das Du dich mit deinem Problem an uns gewandt hast!

Ich habe mir nun einige Male duchgelesen und darüber nachgedacht, was Du hier geschrieben hast. Ich möchte dir keinen Text darüber schreiben, wie falsch Es ist zu schwänzen und was das für Negative Auswirkungen hat - denn das hast Du nun schon kennengelernt. Um es dir trotzdem ganz kurz zu fassen.

Wenn Du gemobbt wirst und deshalb schwänzt, wird Es nur immer schwerer Anschluss in deiner Klasse zu finden (Du hast Die Situation selbst erlebt, als deine Mitschüler geklatscht haben als Du "wieder" da warst. Damit hast Du denjenigen, die Dich mobben eine Plattform geboten. Das bringt dich so nicht weiter. Neben diesem Problem hat Schwänzen natürlich auch die Auswirkung auf deine Familie (in deinem Fall deine Mutter) und nicht zuletzt erschwert Es dir die Situation zu deiner Lehrerin.

Ich möchte eigentlich schlecht reden, was Du getan hast - Andererseits verstehe Ich deinen Grund und glaube nicht, das Es schlecht gewesen ist. Bitte verstehe mich da nicht falsch, Du hättest einen einfacheren Weg gehen können, aber Ich glaube das Du geschwänzt hast, kann nun deine Chance sein, deine Situation im Allgemeinen zu verbessern. Denn was Du da in der Vergangenheit getan hast war natürlich nicht Okay. Was Du jetzt in der Zukunft daraus machst ist viel wichtiger!

Ich möchte Dir einen Tipp geben, den Ich wirklich so meine:
Wenn Du jemals wieder einmal in dieser Situation bist, das Du die Gefahr hast zu schwänzen. Eben, weil Es zu einer Gruppenarbeit kommt, oder weil Du wieder von anderen gemobbt wirst, das Du es nicht mehr aushätst: Gehe beim nächsten Mal, wenn Du glaubst nicht zur Schule gehen zu können zu deinem Arzt/ deiner Ärztin. Sei ehrlich und erzähle dort, was Dir passiert ist und von der Situation die Dich hat schwänzen lassen. Erzähle auch von deinen Körperlichen Beschwerden. Lasse die ein Attest ausstellen und bleibe Ehrlich.

Dieser Ratschlag gilt absolut NUR, wenn Du es wirklich nicht mehr Aushalten kannst in der Schule und auch nicht deine Klassenlehrerin in dem Moment erreichbar ist. Du wendest dich nämlich in Zukunft bitte in Erster Linie mit diesem Problem an Sie. Du hast bereits Körperliche Symptome von dieser Psychischen Belastung und Ich möchte dich bitten, das Du auf dich gut aufpasst und lernst auf deinen Körper zu hören. Manchmal muss man trotz Bauch- und Kopfschmerzen durch den Alltag. Aber wenn es wirklich nicht möglich ist, ist es gesünder, wenn Du dich damit an deinen Arzt/deine Ärztin wendest, denn auch diese kann Dir weiterhelfen. Dich zum Beispiel weiterleiten an einen Kinder- und Jugendpsychologen, der Dir helfen kann. Das muss nicht zwingend sein, aber ist möglich für Dich.

Berichte deiner Lehrerin davon, was deine Gründe waren. Verschweige auch nicht, das Du weißt wie Falsch es war. Erzähle Ihr alles. Von jeder Situation, welche in deinem Kopf war als Du lieber nicht in die Schule wolltest. Was Du gedacht hast, Was Du gefühlt hast. Sei ehrlich und aufrichtig zu Ihr! Verschweige nicht die Situation, als Du fast Weinen musstest, als Sie alle geklatscht haben. Sage Ihr, wie Verletzt Du dich gefühlt hast. Welche Angst Du hattest vor dem Schulbesuch.

Gebe Ihr auch die Chance etwas dazu zu sagen, Unterbreche Sie nicht und höre auch nicht auf Ihr innerlich zuzuhören, indem Du auch darüber nachdenkst was Sie dir sagt, oder was Sie dich fragt. Das ist sehr wichtig, Levi.

Bitte Sie um Hilfe! Gegebenfalls auch einen Schulsozialarbeiter oder Vertrauenslehrer eurer Schule.

Deine Lehrerin wird Dir Hilfen und Möglichkeiten nennen, oder mit dir gemeinsam nach diesen Suchen. Das alleine entscheidet dann auch, wie es dann weitergeht. Hoffentlich aber mit deiner Regelmäßigen Anwesenheit im Unterricht! :-)

Das deine Eltern Bußgeld zahlen werden ist denke Ich eher unwahrscheinlich, wenn Du deine Gründe nennst. Natürlich kann dies trotzdem passieren, aber Ihr werdet als Familie sowieso sehen müssen, wie Diese Situation zu klären ist, wenn Deine Lehrerin und deine Mutter gesprochen haben. Da brauchst Du dir erstmal keine Gedanken zu machen.

Bei Mobbing ist meist der letzte Ausweg der Schulwechsel. Davor kommen viele weitere mögliche Schritte, die Du mitbestimmen kannst. Aber aufjedenfall muss etwas unternommen werden, damit Du dich wohler fühlst.

Schau mal hier:
http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/17/Mobbing.html

Schreibe hier, wenn Du möchtest wie Das Gespräch lief. Wenn Du Schreiben möchtest, dann schreibe am Besten in den Titel: JuliaZ dazu, damit es leichter den Weg zu mir findet. Ich würde mich freuen noch einmal von dir zu lesen, wie das alles ausgegangen ist.

Hier gibt Es eine Seite, wo Sich Ehemalige Schüler zusammengetan haben Gegen Mobbing.

http://www.schueler-gegen-mobbing.de


Halt den Kopf Hoch, ist Eh bequemer.

Du bist auf einen guten Weg und Es ist toll, das Du Dir nun Hilfe suchst. Das Schwänzen war keine Lösung, wie Du gesehen hast. Ehrlichkeit und Menschen ansprechen, das Du Hilfe brauchst, ist das viel mehr!


Alles Liebe und Gute für Dich,
Julia





Außerdem:
Wenn Du einmal Schnell und Direkt Hilfe brauchst kannst Du jederzeit Kostenlos und Anonym 24 Stunden, bei der Telefonseelsorge anrufen.

0800/1110111
0800/1110222

oder bei der Nummer gegen Kummer, Kostenlos und Anonym Mo-Sa von 14 bis 20 Uhr.

0800/1110333