Problem von Doro - 15 Jahre

Bulimie - Helfen oder Wegsehen ?!

Hallo Liebes KuKa Team!

Ich habe gerade das Stichwort 'Bulimie' eingegeben und in eurem Probleme Archiv einige Probleme gelesen die dazu abgegeben wurden, aber keines konnte mir helfen.
Es geht auch garnicht um mich, ich habe keine Esstörung, aber ein Mädchen das auf meine Schule geht hat eindeutig eine - und zwar Bulimie. Warum ich mir da so sicher bin? Sie hat eindeutig Untergewicht, das sieht man ihr einfach an, und an dem Freitag, dem letzten Schultagag vor den Osterferien, ist mir folgendes passiert:
Es war die fünf Minutenpause vor der letzten Stunde und ich musste dringend auf die Toilette. Mein Lehrer ließ mich auch gehen.
Ich war froh das ich in der Fünfminutenpause gehen konnte da die Toiletten dann nicht so überfüllt sind, also war ich die einzige. Ich suchte überall nach Klopapier, und hatte gerade welches gefunden als noch jemand die Toiletten betrat und zwar das Mädchen, welches Bulimie hat.
Ich saß also auf Klo .. und hörte plötzlich das sie sich übergab. Es kann ja nur sie gewesen sein weil wir beide uns hundertprozentig zu dieser Zeit alleine im Toilettenraum aufhielten!
Ich war total geschockt und war mir total unsicher ob das jetzt wirklich wahr ist - also spülte ich und lauschte danach noch ein wenig.
Das war einfach schrecklich .. sie hat sich eindeutig übergeben .. ich mein sie hat sich geräuspert und gehustet und alles .. ich denke jeder Mensche rkennt das schon irgendwie am Geräusch wenn jemand bricht.

Jeder auf meiner Schule weiß das sie eine Esstörung hat .. das Mädchen ist eine .. oder zwei Klassen über mir, bin mir nicht ganz sicher. Ich bin jedenfalls in der neunten, sie ist schon in der Oberstufe.
Ich habe eine Freundin von mir, die auch schon in der Oberstufe ist, darauf angesprochen, ob sie weiß wen ich meine (sie wusste es) und ob schon einmal jemand etwas unternommen hat dem Mädchen klarzumachen, dass sie krank ist!
Seit dem Tag auf der Toilette muss ich ununterbrochen daran denken .. sie ist krank und tut aber doch nichts dagegen.
Naja .. vielleicht macht sie eine Therapie aber ich bezwiefele es denn sie übergibt sich ja doch in der Schule! (Ich weiß das sie das so oft wie möglich tut, da Klassenkameradinnen von mir schon dasselbe erlebt auf der Toilette erlebt haben wie ich jetzt, aber ich wollte es nie glauben!)

Was soll ich machen ?! Ich kann doch nicht einfach meine Augen verschließen und so tun als wär das nicht meine Angelegenheit .. aber ich kann sie schlecht darauf ansprechen da ich das Mädchen ja überhaupt nicht kenne!
Was soll ich tun ?? Ich hab totale Angst das sie irgendwann mal daran stirbt.

Bitte helft mir.

Anwort von Michaela

Hallo,

es ist klasse, dass du dich für dieses Mädchen einsetzen möchtest!
Allerdings wäre es sinnlos, ihr klar machen zu wollen, dass sie krank ist, denn Menschen mit Essstörungen sehen sich als völlig gesund an. Es geht in diesem Fall wahrscheinlich wirklich nur mit dem Holzhammer, und den sollte so einem Fall immer ein Arzt oder Psychologe einsetzen.

Du kannst aber trotzdem was tun. Du schreibst, dass du weißt, in welche Klasse sie geht. Vielleicht kannst du mit einem ihrer LK-Lehrer reden und sagen, dass das schon anderen aufgefallen ist, und dass etwas unternommen werden muss, denn Essstörungen können tatsächlich tödlich sein. Auf jeden Fall bleiben Schäden zurück, wenn nicht rechtzeitig eingegriffen wird! Der sollte sich dann mit ihren Eltern in Verbindung setzen. Ob und was dann unternommen wird, liegt leider nicht in deinen Händen, was das Mädchen angeht. Du könntest jedoch in einem Unterrichtsfach das Thema "Essstörungen" anregen, z. B. in Biologie, und so etwas wie eine Projektarbeit mit der Klasse zusammen machen, oder ein Referat halten, oder oder oder... Natürlich wirkt sich das auch nicht auf dieses Mädchen in der Oberstufe aus. Es kann aber bei deinen Klassenkollegen das Bewusstsein dafür schärfen und ggf. solche Anwandlungen im Keim ersticken, wenn es richtig gemacht wird. Das ist, wenn du so willst, wie bei der Aufklärung über Drogen: Wenn man es weiß, schaut man nicth mehr so leicht weg. Das ist der erste Schritt zur Selbsthilfe!

Es würde mich freuen, wenn du uns berichtest, was du weiterhin unternommen hast.

Viele Grüße,

Michaela