Schwierige Freundschaft
Hallo,
ich habe seit fast 5 Jahren eine gute Freundin. Im Letzten Jahr haben wir uns oft gestritten, ich bin ihr zu sehr auf die Pelle gerückt, wollte ständig Ratschläge und Hilfe und das ging ihr gegen den Strich irgendwann. Verständlich zumal sie auch ihr eigenes Päckchen zu tragen hat. Ich habs eingesehen und mich entschuldigt, seitdem versuchen wir uns anzunähern, im Prinzip schon seit einem halben Jahr. Es dauert. Da zu gehört, dass ich nicht mehr von meinen Beziehungsproblemen, bzw. überhaupt nciht mehr von meinen Problemen mit ihr rede.
Sie ist jetzt im 4. Monat schwanger, aber das große Problem ist, dass sie eine Toxoplasmose hat und seitdem ständig ins Krankenhaus muss und starke Medikamente nimmt. Es ist eine Quälerei.
Ich würde ihr gerne helfen. Ich biete es immer wieder an. Aber telefonieren und reden fällt so schwer, mich überkommt eine bleierne Müdigkeit kurz bevor wir telefonieren. Mir fällt nciht viel ein was ich sagen kann. Aber wenn ich nicht weiterrede, dann legt sie ziemlich schnell auf und verabschiedet sich. ich habe dann hinterher ein so unbefriedigendes Gefühl.
Möglicherweise will sie ja auch gar nicht reden. aber ich weiß es nicht.
Mit ihr über so was reden, fällt schwer, da ich damals zu oft über Beziehungen und über uns reden wollte und sie dabei auch verletzt habe.
Letzten Freitag hatten wir uns spontan getroffen im Park getroffen, da ging es ihr etwas besser und es war ei richtig schöner nachmittag.
sie h#ält auch den kontakt zu mir.
aber als ich heute mit ihr telefonieren wollte, wieder diese schwere und ich werde richtig müde und jeder satz fällt mir enorm schwer.
Ich weiß nciht, was ich machen soll, ich habe Angst, dass wir immer mehr auseinanderdriften.
Meine Probleme gehören nun mal auch zu mir, ich habe ja aus dem letzten JAhr gelernt und will ihre Grenzen respektieren, gleichzeitig kann ich ncihtso tun, als wäre bei mir nur alles eitel Sonnenschein. Und jetzt wo ich versuche für sie da zu sein, meins auszublenden, fällt es mir so schwer.
Ich hoffe, IHr könnt damit was anfangen und habt einen Rat für mich.
Viele Grüße und Danke
Anwort von Vanessa
Hallo,
Es ist schön, dass ihr Beiden euch bemüht, eure Freundschaft wieder zu verstärken und nun wieder besser miteinander klarzukommen. Aber ich habe das Gefühl, dass ihr das Selbe Spiel wie zuvor nur umgekehrt spielt.
Eine Freundschaft ist Geben und Nehmen - aber bei euch ist eine der nur nimmt (Probleme hat und Hilfe braucht) und eine, die nur gibt (zu Seite steht, Hilfe bietet). Früher hast du genommen, heute deine Freundin.
Und so wie es ist, kann es nicht klappen. So wie du dich jetzt fühlst, hat sich damals wahrscheinlich deine Freundin gefühlt... Du hast ganz und gar Recht damit, dass du eben nicht immer nur auf eitel Sonnenschein machen kannst - weil es eben Dinge in deinem Leben gibt, die dich beschäftigen, bewegen oder betreffen. Und wenn du ihr den Teil von dir nicht mehr erzählen kannst, ist das sehr einseitig und bedrückend und anstrengend. Du spielst quasi die selbstlose Therapeutin - aber das ist in einer Freundschaft nicht deine Aufgabe - und auf die Dauer wird das schiefgehen und eure Beziehung, wenn auch nur unterschwellig, sehr stark belasten.
Deshalb such das Gespräch mit ihr, bevor dir irgendwann mal der Kragen platzt oder du überhaupt keine Lust mehr auf sie hast! Erkläre ihr, dass keiner nur für den anderen da sein kann und sich selbst voll aus der Freundschaft rausziehen kann. Deine Probleme und Dinge, die dich bewegen gehören eben zu dir - genau wie sie ihre hat. Überlegt gemeinsam, wie ihr eine gleichberechtigte Freunschaft führen könnt, in der es nicht nur Pflichten gibt.
Klar, es kann sein, dass das ein schwieriges Gespräch führt und dass danach erst mal wieder einiges wieder aufgewühlt wird. Aber so, wie es jetzt läuft, geht es eher den Bach hinunter, oder?
Falls ihr in einen Streit kommt erinnert euch daran (oder erinnere du sie daran) dass du das Gespräch nur suchst, um eure Freunschaft zu stärken, euch zu erhalten und zu unterstützen!
Alles Liebe! Vanessa