Problem von Anonym - 38 Jahre

Trennung nach 18 Jahren

Hallo Kummerkasten,

ich bin ratlos und verzweifelt. Nach 18jähriger sehr enger Beziehung hat mein Freund sich gestern von mir getrennt. Dem ging noch ein 2 wöchiges hin und her voraus, bei dem er sich erst gar nicht entscheiden wollte, dann für mich, jetzt für sie.
Gründe sind seiner Meinung nach:
- er hat sich in die neue verliebt, weil ich Ihn in letzter Zeit vernachlässigt habe, denn ich war beruflich sehr eingespannt und viel unterwegs. In der Zeit hat sie ihm die nötige Zuneigung (kein Sex) und Aufmerksamkeit gegeben, die dann dazu führten, dass er sich in sie verliebt hat
- da wir relativ jung zuammenkamen, war ich die einzige Frau in seinem Leben. Aus Angst, etwas verpasst zu haben, will er jetzt diese neue Beziehung eingehen, um noch eine weitere Erfahrung zu machen. Und damit ist ein langfristiges Zusammenleben, keine Affäre, gemeint.

Er beteuert mir ständig, dass er mich nach wie vor genauso liebt und ihm unsere Verbindung wichtig ist. Aber, da beides nicht geht, er nun gezwungen war, diese Entscheidung zu treffen.

Soll ich weiter Hoffnung haben und um ihn kämpfen, oder habe ich ihn bereits
verloren? Ich will mich auch nicht lächerlich machen oder ihn nerven Dafür ist er mir viel zu wichtig.
Ich weiß, dass diese Frage für einen Aussenstenden nicht so einfach zu beantworten ist, aber ich selbst kann momentan keine klaren Gedanken fassen und kann auch mit niemandem darüber sprechen. Daher bitte Eure Einschätzung der Lage. Vielen Dank

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!
Eine sehr ähnliche Situation hatte ich vor nicht allzu langer Zeit im meinem Bekanntenkreis.
Nach einer so langjährigen Beziehung wird man sich des anderen mehr als sicherer, er ist eine feste Konstante im Leben und im Grunde glaubt man gar nicht, er könne jemals gehen.
Daraus resultiert, dass man den Partner vielleicht vernachlässigt, seine Wünsche und Bedürfnisse kaum mehr wahrnimmt. Man kennt ihn schließlich in- und auswendig. Wozu also noch fragen?
Er hat bei einer anderen gefunden, was er bei Dir nicht mehr fand. Das Neue, das Aufregende, die Aufmerksamkeit.
Er sagt, er liebt Dich nach wie vor. Demnach ist nicht Hopfen und Malz verloren.
Bedränge ihn nicht zu sehr, aber zeig ihm deutlich, dass er auch bei Dir all das wiederfinden kann.
Der Mann meiner Kollegin ist damals zu ihr zurückgekehrt. Die beiden arbeiteten hart an ihrer Beziehung. Heute unternehmen sie viel mehr als früher gemeinsam, machen Dinge, die in all den Jahren keinen Platz hatten (Tanzkurse, Kurzurlaube, ausgiebige Gespräche bei Kerzenschein). Ich denke, ihr könnt das auch schaffen. Ihr müsst nur beide wollen.
Viel Glück bei der Beziehungsarbeit.